20 Jahre Kulturgutschutz

Nummer: 3

Das BBK - schützt Kultur gut.

Was hat Kulturgutschutz mit Bevölkerungsschutz zu tun?

Und warum ist es so wichtig, Kulturgüter zu schützen und zu erhalten?

Seit 20 Jahren setzt sich das BBK schon für den Schutz von Kulturgütern ein und erhält so einen Teil des kulturellen Erbes der Menschheit.

Gemeinsam mit seinen Vorgängerbehörden ist das BBK seit mehr als 60 Jahren für den Schutz der Bevölkerung im Verteidigungsfall zuständig. Daraus ergibt sich auch unser Auftrag im Kulturgutschutz. Die entscheidende Grundlage hierfür ist die Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten. Dabei handelt es sich um einen völkerrechtlichen Vertrag, der zum Ziel hat, bedeutsames Kulturgut vor unwiederbringlichem Verlust zu schützen.

Aus diesem Auftrag ergeben sich Aufgaben wie beispielsweise die Bundessicherungsverfilmung, bei der wir seit 1961 gemeinsam mit den Bundesländern bedeutsame, einzigartige Archivalien auf Mikrofilm sichern, der im Falle eines unwiederbringlichen Verlusts Informationen über das Original liefern kann. Neben diesem Bundesauftrag gehört auch die Stärkung des Risiko- und Krisenmanagements in Kulturgut bewahrenden Einrichtungen zu den Aufgaben des BBK.

Mikrofilm reicht 9-mal um Deutschland herum

34,6 Tausend

Kilometer an Mikrofilm liegen in Edelstahlbehältern im Barabarastollen eingelagert.

Das entspricht

9 Mal

der Länge der Landesgrenze Deutschlands mit den Anrainerstaaten. Die Landesgrenze beträgt 3.876 km.

Länge der Mikrofilme auf Großrolle: bis zu 1350 Meter
Großrolle pro Behälter: bis zu 16 Stück
Behälter eingelagert im Zentralen Bergungsort: über 1600 Stück

Kulturgut - was zählt dazu und warum ist es schützenswert?

Vergangene Katastrophen und der wertvolle Nutzen von Kulturgutschutz

Die Brandkatastrophe in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar im Jahr 2004 und der folgenschwere Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln 2009 verdeutlichen eindrücklich die unerlässliche Bedeutung eines wirksamen Kulturgutschutzes.

Anhand dieser Ereignisse zeigt sich die Bedeutung von langzeitstabilen Mikrofilmen, die in Spezialbehältern im Barbarastollen gelagert werden. Diese bleiben in der Regel dauerhaft verschlossen.

Eine Ausnahme bildet jedoch das tragische Ereignis 2009, bei dem wertvolles Kulturgut für immer verloren ging. Durch die Digitalisierung der Mikrofilme konnte jedoch ein bedeutender Teil dieses Erbes rekonstruiert werden. Die digitalen Scans stehen nun den Benutzerinnen und Benutzern des Archivs zur Verfügung und ermöglichen ihnen wieder einen Zugang zu einem einzigartigen Stück Geschichte.

Ein Blick in die Zukunft - Forschung hilft enorm

Die Zukunft der Bundessicherungsverfilmung ist noch nicht geschrieben. Künftige Herausforderungen sind beispielsweise die Unsicherheiten bezüglich der künftigen Marktverfügbarkeit von Mikrofilmen.

Um diesen Unsicherheiten zu begegnen, wurde im August 2023 durch das BBK eine Ausschreibung zu einer Forschungsförderung veröffentlicht.

Die Ausschreibung hat das Ziel, eine wissenschaftliche Studie zu künftigen Chancen und Herausforderungen im Bereich der analogen und digitalen Langzeitspeichermedien zu fördern und erste Skizzen für die weitere Entwicklung der Bundessicherungsverfilmung zu generieren. Das Fördervolumen beträgt 300.000 Euro.

Haager Konvention feiert 2024 70 Jahre

Außerdem steht 2024 das 70. Jubiläum der Haager Konvention an.

Das BBK plant daher 2024 eine größere Veranstaltung, bei der die erfolgte Umstellung der Bundessicherungsverfilmung einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt werden soll.

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