7 Jahre Nationale Kontaktstelle Sendai

Nummer: 7

Das BBK - Resilienz gelingt nur gemeinsam!

Katastrophenrisiko, was heißt das eigentlich?

Seit nun sieben Jahren gibt es die Nationale Kontaktstelle für das Sendai Rahmenwerk beim BBK.

Das Sendai Rahmenwerk dient der Reduzierung von Katastrophenrisiken und legt den Schwerpunkt auf vorausschauendes Risikomanagement.

Denn: Katastrophen und Krisen weltweit haben uns gelehrt, dass bestehende internationale Rahmenwerke im Risiko- und Krisenmanagement regelmäßig weiterentwickelt werden müssen!

Dazu gehört ein Verständnis von Katastrophenrisikomanagement als Aufgabe, die

  • alle Gefahren in den Blick nimmt,
  • innerhalb aller Sektoren und sektorenübergreifend wahrgenommen wird,
  • bedeutsam auf lokaler, nationaler, regionaler, internationaler Ebene ist,
  • alle Akteure aus Staat, Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft und Medien zusammenbringt,
  • eine bessere Verknüpfung von Risiko- und Krisenmanagement erfordert, und
  • in Kohärenz zu verknüpften Zielen insbesondere im Bereich Nachhaltigkeit, Klima, Sicherheit, Stadtentwicklung etc. steht.

Dies ist der Grund, warum das Sendai Rahmenwerk für Katastrophenvorsorge der Vereinten Nationen 2015 verabschiedet wurde.

Dafür gibt auf unserer Website katrima.de zum Beispiel

101 Werkzeuge

für die Praxis im Katastrophenrisikomanagement und damit verwandten Themen.

Sowie

24 Bewährte

Praktiken des Katastrophenrisikomanagements auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene.

Konkrete Werkzeuge und bewährte Praktiken sind beispielsweise Projekte, Kampagnen, Apps oder Handbücher  für im Risiko- und Krisenmanagement Tätige.

Weg und Ziel sind gleichermaßen wichtig

Die Resilienzstrategie steht für einen Prozess, bei dem der Weg und das Ziel gleichermaßen wichtig sind.

Wir konnten in verschiedensten nationalen und internationalen Foren für den Bevölkerungsschutz sensibleren und bestehende Strukturen und Bestrebungen, die zur Stärkung von Resilienz beitragen, besser verknüpfen.

Das hat ein gemeinsames Verständnis für Resilienz auf Bundesebene und die Zusammenarbeit einer Vielzahl an staatlichen und nichtstaatlichen Akteuren weiter gefördert.

Nationale Kontaktstelle beim BBK

Globale Abkommen zur Katastrophenvorsorge wurden bis 2015 in Deutschland vornehmlich in der internationalen Zusammenarbeit hinsichtlich der humanitären Hilfe und der Entwicklungszusammenarbeit aufgegriffen.

Für die Weiterentwicklung des Bevölkerungsschutzes auf nationaler Ebene waren vor 2017 globale Zielsetzungen weniger ausschlaggebend.

  • 2017: Die Nationale Kontaktstelle (kurz: NKS) für das Sendai Rahmenwerk wird beim BBK eingerichtet:
    Fähigkeiten, Strukturen und Strategien im Bereich Katastrophenrisikomanagement werden erfasst und bilden die Grundlage der Resilienzstrategie.
    Die Ergebnisse sind in Berichtspflichten an die Vereinten Nationen und Europäischen Union eingeflossen. Das hat sich mit der Gründung und der Arbeit der NKS geändert. Ein zunächst außenpolitisches Thema wurde zunehmend als innenpolitisches und sektorales Thema wahrgenommen.
  • 2022: Das Bundeskabinett verabschiedet die „Deutsche Strategie zur Stärkung der Resilienz gegenüber Katastrophen“ am 13. Juli 2022
    Es ist ein Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag und wird bereits vielfach in anderen Strategieprozessen berücksichtigt. Mit der Entwicklung der Resilienzstrategie wurden die Ideen und Ansätze des Sendai Rahmenwerks in den deutschen Kontext übertragen.

    Die Website der Bundesregierung zum Katastrophenrisikomanagement - KatRiMa.de - geht online
    Es ist ein partizipatives Informationsportal rund um die Frage „Wer macht was?“.
  • 2024: Die Nationale Plattform zur Stärkung der Resilienz gegenüber Katastrophen wird erweitert. Akteure aus Staat, Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Wirtschaft und Medien intensivieren den Dialog. Das Verständnis von Resilienz hat sich dadurch konkretisiert und als gemeinsame Aufgabe etabliert, in der verschiedenste Bestrebungen zusammenkommen und sich gegenseitig ergänzen.

Ein Blick in die Zukunft

Die NKS wird die Umsetzung der Resilienzstrategie in vielerlei Hinsicht begleiten und vorantreiben.

Noch in 2024 wird ein ressortübergreifender Umsetzungsplan zur Resilienzstrategie veröffentlicht werden.

Die Nationale Plattform sieht die Einrichtung eines Umsetzungsbeirats vor, um den Resilienz-Dialog zwischen staatlichen Akteuren (Bund, Länder, Kommunen) und nichtstaatlichen Akteuren aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Wirtschaft und Medien zu verstetigen.

Ziel ist die Umsetzung gemeinsam zu gestalten und die Resilienzstrategie stetig weiterzuentwickeln.

Dazu gehört auch die Zusammenarbeit mit den Ländern und Kommunen zu intensivieren.

KatRiMa.de wird über die kommenden Jahre um viele Informationen weiter ausgebaut werden. Dazu gehört auch die Dokumentation von Schadensereignissen.

So soll die Wirksamkeit von Investitionen in Vorsorge mit Zahlen unterlegt werden können und neue Bedarfe frühzeitig erkannt werden. Dabei werden gesellschaftliche, wirtschaftliche und technologische Entwicklungen berücksichtigt werden, die neue Risiken mit sich bringen oder bestehende Risiken verstärken können.

Zum Thema