Glossar
Ebenenübergreifend
Verschiedene administrative Ebenen (Gemeinde, Kreis, Regierungsbezirk, Land, Bund) berücksichtigend.
Ehrenamt im Bevölkerungsschutz
Freiwillig und unentgeltlich übernommene Verpflichtung zur Tätigkeit bei den im Bevölkerungsschutz mitwirkenden Organisationen.
Einheiten im Katastrophenschutz
Nach Landesrecht gegliederte Zusammenfassungen von Einsatzkräften und Einsatzmitteln, zu deren Aufgaben die Hilfeleistung in den für sie vorgesehenen Aufgabenbereichen gehört. Dabei stehen alle Einheiten unter der einheitlichen Führung
durch → Einsatzleiter, die durch die örtlich zuständige → Katastrophenschutzbehörde bestellt wurden. Die Bundesanstalt → Technisches Hilfswerk verstärkt den Katastrophenschutz der Länder auf Anforderung der für die Gefahrenabwehr zuständigen Behörden.
Siehe auch
Einsatzleiter
Von der Gefahrenabwehrbehörde (i. d. R. Kommune) benannte Führungskraft (i. d. R. Feuerwehr), die für die Durchführung der operativ-taktischen Maßnahmen eines Einsatzes verantwortlich ist. Dem Einsatzleiter obliegen die Leitung der unterstellten Einsatzkräfte und die Koordination aller bei der Gefahrenabwehr vor Ort beteiligten Institutionen.
Einsatzleitung
Einrichtung zur Führung und Leitung im Einsatz. Eine Einsatzleitung besteht aus dem → Einsatzleiter, unterstützt durch eine rückwärtige Führungseinrichtung (z. B. Leitstelle) sowie ggf. unterstützt durch Führungsassistenten und Führungshilfspersonal einschließlich der erforderlichen Führungsmittel.
Siehe auch
Einsatznachsorge
Kurz-, mittel-und langfristige Beratung und Unterstützung für Einsatzkräfte durch jeweils speziell qualifizierte Einsatzkräfte (Peers), Ärzte, Psychotherapeuten und Angehörige psychosozialer Berufsgruppen. Zu dieser Unterstützung gehören methodisch strukturierte psychologische, psychosoziale, psychotherapeutische und/oder seelsorgliche Maßnahmen (vgl. DIN 13050:2015-04 (Begriffe im Rettungswesen)).
Einzelschutz
Einzelschutz ist der Schutz eines einzelnen Menschen durch die
→ persönliche Schutzausrüstung.
Siehe auch
Engpassressource(n)
Alle Mittel und Kräfte, die zur Hilfe bei der Bewältigung von Ereignissen notwendig sind und nicht unmittelbar zeitnah und ausreichend dort zur Verfügung stehen, wo sie benötigt werden.
Anmerkung: Nach der Begründung zu Art. 1 Ziff. 8 ZSGÄndG (Einfügung von §§ 16 bis 20 in ZSKG)
Epidemie
Zeitlich und räumlich begrenzte Häufung einer Infektionskrankheit innerhalb einer Population
Ereignis
Räumliches und zeitliches Zusammentreffen von → Schutzgut und → Gefahr.
Anmerkung: Die Definition erfolgt im Kontext der → Risikoanalyse
Siehe auch
Ereignis von nationaler Bedeutung
Ereignis, das großflächig oder länderübergreifend ist und/oder sich unmittel- oder mittelbar auf das gesamte Bundesgebiet auswirkt.
Anmerkung: Auswirkungen können unter anderem Medienberichte, Regelungsbedarf, Rücktrittsforderungen, Verunsicherung der Bevölkerung sein.
Ergänzung des Katastrophenschutzes
Aufgabe des Bundes nach § 13 des Gesetzes über den Zivilschutz und die Katastrophenhilfe des Bundes (ZSKG). Der Bund ergänzt den → Katastrophenschutz der Länder in den Aufgabenbereichen Brandschutz, → ABC-Schutz, Sanitätswesen und Betreuung für Zwecke des → Zivilschutzes durch Ausstattung und Ausbildung.
Zum Thema
Erste Hilfe im Bevölkerungsschutz
Erste Hilfe im Bevölkerungsschutz ist die unverzügliche Hilfe, die einer kranken oder verletzten Person oder einer Person in einer emotionalen Notsituation zuteilwird, bis professionelle (organisierte) Hilfe eintrifft. Es geht dabei nicht nur um körperliche Wunden oder Erkrankungen, sondern auch um andere Formen der Erstbetreuung, einschließlich der psychologischen und sozialen Unterstützung für Menschen in emotionalen Notsituationen aufgrund schlimmer Erfahrungen oder traumatischer Ereignisse. Erste Hilfe Maßnahmen sollen Leben erhalten, Leiden lindern, weiteren Erkrankungen oder Verletzungen vorbeugen, und die Genesung fördern.
Anmerkung: Die Definition “Erste Hilfe im Bevölkerungsschutz“ basiert auf der „Internationalen Richtlinie für Erste Hilfe und Wiederbelebung 2016 der Internationalen Förderung der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften“, S. 18.
Evakuierung
Organisierte Verlegung von Menschen aus einem akut gefährdeten in ein sicheres Gebiet, wo sie untergebracht, verpflegt und betreut werden (Aufnahme).
Organisierte Verlegung von Menschen, Tieren und Gütern aus einem gefährdeten in ein sicheres Gebiet.
→ mehr Herausforderungen großflächiger Evakuierungen; 3. LÜKEX Thementag, 2015