Glossar
Räumung
Angeordnetes kurzfristiges Freimachen eines betroffenen Bereiches (Objektes oder Gebietes) bei einer Gefährdung.
Anmerkung: Das Freimachen eines Bereichs bezieht sich erstrangig auf Menschen und zweitrangig auf Tiere und Güter.
Rechts- und Amtshilfe
Auf Grundlage von Art. 35 Abs. 1 GG ergänzender Beistand der ersuchten Behörde, um der ersuchenden Behörde unter Überwindung bestehender Kompetenz- und Zuständigkeitsgrenzen die Durchführung ihrer öffentlichen Aufgaben zu ermöglichen (Epping, in BeckOK Grundgesetz, 35. Edition, Stand: 15.11.2017, Rn. 4).
Anmerkung: Zur Unterscheidung zwischen Rechtshilfe einerseits und Amtshilfe andererseits wird an die Zuordnung der Hilfeleistung an die Funktion der Judikative (=Rechtshilfe) oder Exekutive (=Amtshilfe) angeknüpft.
Resilienz
Fähigkeit von Systemen und Lebewesen, Ereignissen zu widerstehen beziehungsweise sich daran anzupassen und dabei Funktionsfähigkeiten zu erhalten und das Überleben zu sichern.
Ressource (Bewältigungskapazität im Bevölkerungsschutz)
Abgrenzbare Einheit von Personal, Finanzmitteln, Sachmitteln, Informationen, Hilfs- und Unterstützungsmöglichkeiten, die zur Durchführung oder Förderung eines einsatzfähigen Systems zum Schutz der Bevölke-rung herangezogen werden können. Der Begriff „Bewältigungskapazität“ wird hier als Synonym zum Begriff „Ressource“ verstanden.
Anmerkung: Für die Umsetzung der → Fähigkeit „Brandschutz“ dient beispielsweise die Ressource (Bewältigungskapazität) „Schlauchwagen“ zur Wasserversorgung über lange Wegstrecken.
Siehe auch
Restrisiko
Nach Umsetzung von Maßnahmen zur Risikominderung verbleibendes Risiko (vgl. Definition der United Nations Office for Disaster Risk Reduc-tion (UNISDR)).
Zum Thema
Rettungsdienst
Öffentliche Aufgabe der Gesundheitsvorsorge und der → Gefahrenabwehr, die sich in Notfallrettung und Krankentransport gliedert. (vgl. DIN 13050:2015-04 (Begriffe im Rettungswesen)).
Siehe auch
Rettungskette
Versorgung von Patienten vom Notfallort bis zur endgültigen Behandlung in einem Krankenhaus unter Darstellung definierter Aufgabenstellungen und Funktionsabläufe.
Risiko
Kombination aus der Eintrittswahrscheinlichkeit eines Ereignisses und dessen negativen Folgen (UNISDR, Terminology on Disaster Risk Reduction, Genf 2009, S. 25).
UNISDR Terminology on Disaster Risk Reduction, 2009.
Problemstudie : Risiken in Deutschland, Teil 1 und 2, 2005
Siehe auch
Risikoabschätzung
Risikoanalyse
Risikobewertung
Verfahren, mit dem
- festgestellt wird, in welchem Ausmaß das zuvor definierte Schutzziel im Falle eines bestimmten Ereignisses erreicht wird,
- entschieden wird, welches verbleibende → Risiko akzeptabel ist und
- entschieden wird, ob Maßnahmen zur Minimierung ergriffen werden können/müssen.
Risikoelement
Einzelbestandteil kritischer Teilprozesse im Rahmen des → Risikomanagements.
Anmerkung: Hierzu zählen Menschen (Personal, sonstige Anwesende), Gelände, Gebäude, Anlagen und Geräte, einrichtungsspezifische Sonderanlagen und Sondergeräte, Daten und Unterlagen sowie Betriebsmittel, einschließlich Bestandteile solcher Anlagen.
Siehe auch
Risikokataster
Risikokommunikation
Austausch von Informationen und Meinungen über → Risiken zur Risikovermeidung, -Minimierung und –Akzeptanz.
Anmerkung: Im Vorfeld vorhersehbarer Gefahren (z.B. Sturmflut, Überschwem-mungen, Verteidigungsfall) dient eine intensivierte Risikokommunikation dazu, die Bevölkerung für bevorstehende Ereignisse zu sensibilisieren und Maßnahmen z.B. zur → Warnung der Bevölkerung und zum Schutz der Bevölkerung vorzubereiten.
Siehe auch
Risikomanagement
Kontinuierlich ablaufendes, systematisches Verfahren zum zielgerichteten Umgang mit → Risiken, das die Analyse und Bewertung von → Risiken sowie die Planung und Umsetzung von Maßnahmen insbesondere zur Risikovermeidung/-minimierung und -akzeptanz beinhaltet.
Siehe auch
Risikomanagement, integriertes
Verfahren zum strukturierten und dauerhaften Austausch an relevanten Schnittstellen im → Risikomanagement relevanter Akteure im → Bevölkerungsschutz zur zielgerichteten Verknüpfung von Methoden, Erkennt-nissen und Ergebnissen sowie einer damit verbundenen aktiven Nutzung von Synergieeffekten.
Siehe auch
Risikowahrnehmung
Prozess der subjektiven Aufnahme, Verarbeitung und Bewertung von risi-kobezogenen Informationen, die aus der eigenen Erfahrung, der direkten Beobachtung, der Rezeption von vermittelten Botschaften (etwa durch Medien) sowie der direkten Kommunikation mit Individuen stammen.