Biologische Gefahren

Vegetative Zellen des Milzbranderregers Bacillus antrhracis. Bakterienzellen in Form von in Ketten liegenden Stäbchen. Die Fotografie ist in schwarz/weiß mit einem Elektronenmikroskop entstanden.

Gefahren durch biologische Erreger wie Bakterien, Viren, Pilze und Toxine können sehr unterschiedliche Auswirkungen haben. Sie können sowohl natürlich als auch durch Unfälle oder absichtliche Ausbringung hervorgerufen werden.

Beispiele für komplexe und unvorhersehbare biologische Gefahrenlagen:

  • Eine Epidemie/Pandemie natürlichen Ursprungs durch die Ausbreitung pathogener, also krankmachender Erreger bei Menschen oder Tieren.

    Es ist dabei nicht ungewöhnlich, dass Erreger von Tieren auf Menschen überspringen. Dabei handelt es sich dann um sogenannte Zoonosen. Beispiele für Zoonosen sind die weltweite Verbreitung des Vogelgrippe-Virus H5N1 (2006) oder die SARS-CoV-2 Pandemie (2020/2021).
  • Eine fahrlässige Freisetzung von biologischen Erregern, unter anderem durch Transport- oder Laborunfälle.

    Ein Beispiel für einen solchen Vorfall ist der Ausbruch des Marburg-Virus 1967 in Deutschland. Durch einen Laborunfall wurde der verwandte Erreger des Ebola-Virus freigesetzt. Von den 31 Infizierten in Deutschland und Serbien starben sieben.
  • Eine vorsätzliche Freisetzung, zum Beispiel in Form einer terroristisch motivierten Ausbringung.

    Im Jahr 2001 gab es in den Vereinigten Staaten von Amerika eine Serie von Milzbrand-Anschlägen. Die Attentäter versendeten Briefe mit dem gefährlichen Erreger unter anderem an US-amerikanische Senatoren.

Gefahrenlagen durch eine vorsätzliche Ausbringung

Eine derart absichtliche Freisetzung von biologischen Erregern und Toxinen, beispielsweise durch bioterroristische Anschläge, ist bislang äußerst selten vorgekommen.

Dennoch müssen Ersteinsatzkräfte des Zivilschutzes und der Gefahrenabwehr auch auf solche Ereignisse vorbereitet sein. Je früher Einsatzkräfte eine biologische Lage erkennen und richtig bewerten, umso besser und schneller können entsprechende Maßnahmen getroffen werden, um die Lage einzudämmen.

Biologische Gefahren stellen Einsatzkräfte dabei vor besondere Herausforderungen. Die Situationen sind mitunter schwer zu bewerten, denn mobile messtechnische Möglichkeiten sind im Bereich der Biologie immer noch begrenzt einsetzbar. Einsatzkräfte müssen deshalb besonders geschult sein, um biologische Gefahren als solche schnell zu erkennen.

BBK unterstützt Einsatzkräfte in CBRN-Gefahrenlagen mit Handbuch

Das BBK hat 2007 ein Handbuch rausgegeben, um Einsatzkräften in biologischen Gefahrensituationen eine Hilfestellung zur Erkennung und Bewertung zu bieten und bei der Entscheidungsfindung zu beraten.

Die Fähigkeiten der Analytischen Task Force (kurz: ATF) zur Bewältigung von biologischen Gefahrenlagen wurden an drei Standorten Berlin, Essen und München erweitert.

An den Standorten werden Einsatzkräfte gezielt auf chemische, biologische, radiologische und nukleare Gefahren hin geschult und mit Nachweisverfahren für eine vorläufige Detektion einer Auswahl biologischer Agenzien ausgestattet. Die ATF arbeitet eng mit der polizeilichen Gefahrenabwehr, dem öffentlichen Gesundheitsdienst und dem Robert Koch-Institut sowie mit Laboreinrichtungen, wie zum Beispiel dem NaLaDiBA, zusammen.

Um die Zusammenarbeit zwischen dem öffentlichen Gesundheitsdienst, der Polizei und der Feuerwehr zu verbessern, wurde gemeinsam mit dem Robert Koch-Institut und dem Bundeskriminalamt ein Merkblatt erstellt.

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