Informationen für Einsatzkräfte

Schutzvorkehrungen

Für Einsatzkräfte können je nach vorliegender Kontamination einige Schutzvorkehrungen hinsichtlich Persönlicher Schutzausrüstung und Atemschutz getroffen werden.

Die Kontamination der Haut beziehungsweise Kleidung kann durch einfache Schutz- oder Spritzschutzanzüge verhindert werden. Es ist zu beachten, dass diese Schutzanzüge eine Kontamination der Haut verhindern, aber die Person nicht vor zum Beispiel Gammastrahlung schützen - in diesem Fall findet nahezu keine Abschirmung durch das Material statt.

Zur Überwachung der Strahlungsexposition von Einsatzkräften bei Arbeiten in kontaminierten Bereichen werden Personendosimeter eingesetzt. Eine Beschreibung der Geräte finden Sie unter Mess- und Nachweistechnik.

Dekontaminationsmittel

Große Bedeutung kommt bei chemischen und biologischen Kontaminationen dem Dekontaminationsmittel zu. Ist die zu kontaminierende Substanz bekannt und ist genug Zeit, kann entsprechend der Verschmutzung und Einsatzbedingungen gezielt ein Dekontaminationsmittel beziehungsweise Desinfektionsmittel ausgewählt und herangeschafft werden.

Bei einer Kontamination mit biologischen Erregern ist darauf zu achten, dass das Mittel eine desinfizierende Wirkung besitzt. Eine Desinfektion bedeutet die Abtötung oder Inaktivierung pathogener Mikroorganismen auf unbelebtem Material oder der Haut- oder Schleimhautoberfläche lebender Organismen.

Sie muss so weit erfolgen, dass keine Infektionsgefahr mehr von den Oberflächen und Gegenständen ausgeht (BG RCI B 001 10/2010).

Eine Desinfektion geht in seiner Anforderung somit über die einer Dekontamination hinaus. Es wird  bei Desinfektionsmitteln hinsichtlich der Wirkungsbreite eines Mittels differenziert. 

Es wird zwischen Mittel unterschieden die Bakteriensporen (Sporizid), vegetative Bakterien (Bakterizid) und Viren (Viruzid) abtöten.

Als begrenzt virozide Mittel werden Mittel bezeichnet, die nur eine abtötende Wirkungen gegen behüllte Viren haben.

Zur Wirkung von Desinfektionsmitteln auf Materialien der Persönlichen Schutzausrüstung hat das BBK mehrere Forschungsvorhaben und Untersuchungen durchführen lassen. Sie sind in der Reihe Forschung im Bevölkerungsschutz Band 17 und Band 24 veröffentlicht worden.

Informationen über die Eignung ausgesuchter Desinfektionsmittel sind den in Deutschland gültigen Desinfektionsmittellisten des RKI (siehe Liste der vom Robert Koch-Institut geprüften und anerkannten Desinfektionsmittel und -verfahren), der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft und dem Verbund für angewandte Hygiene (kurz: VAH) zu entnehmen.

Anfallendes Abwasser

Anfallendes Abwasser ist in jedem CBRN-Fall im Rahmen eines Einsatzes aufzufangen und fachgerecht zu entsorgen.

Für spezielle chemische Schadenslagen hält das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe an zentraler Stelle Chlorkalk bereit.

Dieser kann bei Bedarf an den Ort des Geschehens gebracht und dort zur Dekontamination verwendet werden. Ein Einsatz für biologische Schadenslagen ist ebenfalls möglich.

Im Bevölkerungsschutz wird zwischen drei Anwendungsmöglichkeiten der Dekontamination unterschieden:

  • Dekontamination Personal
  • Dekontamination Verletzter
  • Dekontamination Geräte