Dekontamination Verletzter in der MTF

Ein Fahrzeug der Medizinischen Task Force des DRK ist zu sehen. Die Seiten des Wagens sind geöffnet und verschiedenes Einsatzmaterial ist zu sehen. Auf dem Fahrzeug steht Deutsches Rotes Kreuz Gerätewagen Sanität.

Kommt es zu einem Schadensereignis mit einer Freisetzung chemischer, biologischer und radionuklearer (CBRN) Gefahrstoffe wird es notwendig ungeschützt exponierte Personen zu dekontaminieren.

Ansprüche an die Vorgehensweise

Sind Personen zusätzlich verletzt, werden besondere Ansprüche an die Vorgehensweisen und die Technik eines extra einzurichtenden Dekontaminationsplatz gestellt.

Dort sollen zum einen gehfähige, als auch liegende Verletzte medizinisch erstversorgt und dekontaminiert werden. Die Medizinische Task Force des Bundes (MTF) ist auf Schadenfälle ausgerichtet, die mit einem Massenanfall von Verletzten auch unter CBRN-Bedingungen einhergehen.

Die Spezialressource des „Dekontaminationszuges für Verletzte“ (Dekon V) soll künftig als modulare Teileinheit der MTF an 61 Standorten flächendeckend standardisiert an der Schadenstelle oder vor einem Krankenhaus tätig werden können.

Sichtung & medizinische Erstversorgung

Außer dem eigentlichen Dekontaminationsvorgang werden durch diese Einheit auch die erste Sichtung und die medizinische Erstversorgung sowie die Spotdekontamination noch im Kontaminationsbereich Bestandteil sichergestellt.

Die Planungen müssen die physiologischen und psychologischen Auswirkungen des Dekontaminationsablaufes auf die Betroffenen und auf die eingesetzten Kräfte ebenso berücksichtigen, wie die Bereitstellung der notwendigen Logistik und Versorgung.

Mit diesen Teileinheiten der Medizinischen Task Forces werden künftig in der Bundesrepublik Deutschland flächendeckend Einheiten zur standardisierten Versorgung bei einem Massenanfall von kontaminierten Verletzten zur Verfügung stehen. Diese können nicht nur dem klassischen Auftrag im Zivilschutz folgend eingesetzt werden, sondern auch

  • bei terroristischen Anschlägen,
  • oder ergänzend im Rahmen des Katastrophenschutzes,
  • oder der örtlichen Gefahrenabwehr zum Einsatz gebracht werden.

Bei Havarien in Chemiebetrieben oder Transportunfällen mit Gefahrgütern können die örtlichen Einsatzkräfte beispielsweise wirkungsvoll verstärkt werden.

Der Einsatz ist dabei sowohl direkt an der Schadenstelle, als auch vor der Notaufnahme zum Schutz eines Krankenhauses vor Kontaminationsverschleppung möglich.

Der Dekontaminationszug für Verletzte kann hierzu im Verbund mit der gesamten MTF oder als eigenständige Einheit tätig werden.

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