C-Messtechnik

Gefahrensymbol zur Warnung vor giftigen Stoffen. Gelbes Dreieck mit schwarzem Rand und schwarzem Totenkopf auf gelben Grund.

Photoionisationsdetektor (PID)

Die Umgebungsluft wird von einer Pumpe durch eine Messkammer gesaugt und dort dem UV-Licht einer hochenergetischen Gasentladungslampe ausgesetzt.

Befinden sich Substanzen in der Luft, die durch die UV-Strahlung ionisierbar sind, entsteht im elektrischen Feld der Messkammer ein Stromfluss, der verstärkt und auf dem Display des Gerätes als Konzentration angezeigt wird.

PhoCheck Tiger

Der PhoCheck Tiger verwendet eine UV-Lampe mit einer Energie von 10,6 eV zur Ionisierung der Luftbestandteile. Für den PhoCheck Tiger sind Responsefaktoren, zur Umrechnung des Rohsignals in eine Konzentration in ppm, für mehrere hundert Substanzen verfügbar.

Der Fokus des PhoCheck Tiger liegt auf der kontinuierlichen und breitbandigen Detektion von Chemikalien, insbesondere flüchtiger organischer Verbindungen.

Beim Vorhandensein nur einer bekannten Substanz in der Umgebungsluft kann die Konzentration in ppm angezeigt werden, sofern dieser Stoff und sein Responsefaktor in der hinterlegten Gastabelle/Bibliothek verzeichnet ist. Bei einer unbekannten Substanz können nur Trendaussagen anhand des Rohsignals gemacht werden.

Bei Substanzmischungen wird ein Summensignal ausgegeben, Aussagen über die Konzentration der einzelnen Komponenten sind hierbei nicht möglich.

 Anwendungen für einen PID finden sich in folgenden Bereichen:

  • Nachweis von Luftverschmutzungen
  • Lecksuche in Industrieanlagen
  • Arbeitsplatz-Überwachung
  • Messung bei Chemikalienunfällen
  • Überwachung des Dekontaminationsplatzes

Aktualisierte Stoffliste des PID PhoCheck Tiger

Stoffliste für den PID (PDF, 2MB, Datei ist nicht barrierefrei)

 Ionenmobilitätsspektrometer (IMS)

Das Messprinzip des Ionenmobilitätsspektrometers beruht auf der unterschiedlichen Beweglichkeit von Ionen verschiedener Größe in einem elektrischen Feld. Diese unterschiedliche Mobilität wird messtechnisch als Spektrum erfasst und ist innerhalb gewisser Grenzen zur Charakterisierung und damit Identifizierung geeignet.

Mit einer Dosiergaspumpe wird Umgebungsluft in das Gerät gesaugt. Diese wird einschließlich der in ihr befindlichen Gefahrstoffe über eine Membran in den Reaktionsraum überführt.

Im Reaktionsraum erfolgt die Ionisierung der Luft- und Gefahrstoffmoleküle und ihre Reaktion miteinander. Daran schließt sich, getrennt durch ein Schaltgitter, der Driftraum an, in dem die Ionen über ihre Beweglichkeit voneinander getrennt werden.

An einer Detektorelektrode werden sie schließlich entladen und erzeugen damit einen Stromfluss, der als Spektrum geräteintern aufgezeichnet wird.

Ionenmobilitätsspektrometer RAID M 100 Quelle: © BBK/BKW/Weiler
Ionenmobilitätsspektrometer RAID M 100

Das RAID-M 100 verwendet zur Ionisierung eine radioaktive Nickel-63-Quelle mit einer Aktivität von 100 MBq. Die Reaktantionen werden beim RAID-M 100 mit Ammoniak gebildet.

Dieser wird aus einem Dopant abgegeben, der sich im Gerät befindet. Dadurch können Industriechemikalien nur noch eingeschränkt identifiziert werden.

Der Fokus liegt auf der Erkennung von chemischen Kampfstoffen. Durch Vergleich des Spektrums mit einer Bibliothek können die unten genannten Substanzen identifiziert und quantifiziert werden.

Das RAID-M 100 ist ein mobiles Gerät, die Messdaten können sowohl während der Fahrt als auch abgesetzt, außerhalb des Fahrzeuges, erfasst werden. Im Anschluss erfolgt das Auslesen und die graphische Darstellung der abgesetzten Daten.

 Folgende Stoffe werden nachgewiesen:

  • Blausäure
  • Chlor
  • Chlorcyan
  • Industriechemikalien
  • Kampfstoffe
  • Lewisit
  • Lewisit
  • Sarin
  • Schwefel-Lost
  • Soman
  • Stickstoff-Loste
  • Tabun
  • VX/VXR

Direktanzeigende Prüfröhrchen und Sammelröhrchen

Im CBRN Probenahmesatz des Bundes befinden sich direktanzeigende Prüfröhrchen für Kohlenmonoxid, Phosgen und Organophosphat und Sammelröhrchen mit Silikagel und Tenax als Absorber.

Für die Verwendung der Organophosphatröhrchen hat das BBK eigene Anleitung herausgegeben. Informationen zur Verwendung der anderen Röhrchen ist dem "Empfehlungen für die Probenahme zur Gefahrenabwehr im Bevölkerungschutz" zu entnehmen.

Hinweise zur Verwendung der Phosphorsäureester-Prüfröhrchen

Empfehlungen für die Probenahme