Christoph 9 - Duisburg
Zusammensetzung des Einsatzpersonals
Die Bundespolizei stellt wie überall bei den Zivilschutz-Hubschraubern die Pilotinnen und Piloten. Die Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter werden von der Berufsfeuerwehr Duisburg aus tätig. Dies ist die Feuerwehrwache 7 im Duisburger Süden, ihre Stammwache. Die Notärztinnen und Notärzte werden aus der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin sowie der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie des BG Klinikums Duisburg gestellt.
Als Zentrum der Maximalversorgung im Duisburger Süden ist dieses Krankenhaus ein zuverlässiger Partner, wenn es darum geht, schwerstverletzte Patientinnen und Patienten operativ und intensivmedizinisch zu versorgen. Am Niederrhein und im Ruhrgebiet findet sich wie vielerorts in Deutschland das Problem, dass operative und intensivmedizinische Versorgungsengpässe oft ein langes Suchen nach Behandlungskapazitäten erfordern. Hier ist der Stützpunkt des Christoph 9 mit BG Klinikum Duisburg eine wertvolle Unterstützung, wenn es um Minuten geht, das Überleben der oft dramatisch verletzten Patienten und Patientinnen zu sichern.
Kooperationspartner von Christoph 9
Im Rahmen eines Euregio-Projektes kooperiert der Duisburger Zivilschutz-Hubschrauber mit dem Trauma-Helikopter „Lifeliner 3“ in Nijmegen (Niederlande). Der als Trauma-Helikopter konzipierte Rettungshubschrauber durchläuft einen ähnlichen Bestimmungswandel wie die des Zivilschutzes und generell der Rettungshubschrauber in Deutschland. Zunächst als reiner Trauma-Helikopter bei Unfällen eingesetzt, werden mehr und mehr viele internistisch erkrankte Patienten und Patientinnen von den Ärztinnen und Ärzten des Hubschraubers auch aus Nijmegen versorgt. Schlaganfall, Herzinfarkt und schwere Erkrankungen der Atmungsorgane sind somit die Gründe für viele Einsätze, denen sich die Notärztinnen und Notärzte des Christoph 9 und des Lifeliner 3 stellen müssen. Angefordert über die Leitstelle Kleve, kann im deutsch-niederländischen Grenzgebiet zwischen Venlo und Arnheim, koordiniert durch die Berufsfeuerwehr Duisburg mit ihrer Leitstelle, der jeweils am schnellsten verfügbare Hubschrauber aus beiden Ländern zum Einsatz kommen. Diese grenzüberschreitende Zusammenarbeit ist eine Besonderheit bei den orangefarbenen Zivilschutz-Hubschraubern.
Seit 2018 ist diese Kooperation insofern eingeschränkt, als dass Christoph 9 auf dem niederländischen Staatsgebiet keine Außenlandungen gestattet sind. Sobald das von der Bundespolizei beantragte AOC (Air Operator Certificate) für den Luftrettungsdienst vom Luftfahrtbundesamt erteilt ist, wird die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der ursprünglichen Form fortgesetzt.
Unterstützung durch Träger und Förderverein
Zu den Trägern der des Luftrettungszentrums gehören die Städte Düsseldorf, Krefeld, Bottrop, Mönchengladbach, Essen, Mühlheim an der Ruhr, Oberhausen und die Kreise Mettmann, Viersen, Neuss, Wesel und Kleve. Kernträger ist die Stadt Duisburg - Feuerwehr und Zivilschutz.
Wie in vielen anderen Luftrettungszentren auch, ist in Duisburg der Förderverein Christoph 9 damit beschäftigt:
- für die Arbeit des Luftrettungszentrums zu werben,
- die Mitarbeiter fortzubilden,
- den Einsatz neuer medizinischer Techniken zu unterstützten,
- die Versorgung schwerkranker und schwerverletzter Patienten am Niederrhein und im Ruhrgebiet zu optimieren.
Gibt es für den Christoph 9 Konkurrenz im Rettungsdienstalltag?
Überhaupt nicht! Gute Kontakte bestehen sowohl zur Nachbarstation Christoph 3 – Köln als auch zu den Stationen anderer Luftrettungsbetreiber in NRW und der angrenzenden Niederlande (Lifeliner 3, Nijmegen). Es findet stets ein reger Austausch von Erfahrungen statt. Das Team von Christoph 9 versteht sich als Partner auf Augenhöhe sowohl für die Kolleginnen und Kollegen des bodengebundenen- als auch luftgebundenen Rettungsdienstes. Das Wohl der dem Team anvertrauten Patienten steht dabei stets an erster Stelle. Alle Einsätze werden elektronisch erfasst und medizinisch ausgewertet. Dies dient - über alle wirtschaftlichen und organisationsspezifischen Interessen hinweg – der so wichtigen Qualitätskontrolle. Denn die Arbeit von über 50 Hubschraubern in Deutschland erfordert nun einmal ein kritisches Hinterfragen der eigenen Arbeit - und die Zusammenarbeit im Qualitätsmanagement ist eine gesunde Basis für eine erforderliche Arbeit bei den Patienten und Patienten.
Als Novum in der deutschen Luftrettung führt Christoph 9 als erster Rettungshubschrauber in Deutschland seit 2019 Blutkonserven mit, die schon am Notfallort transfundiert werden können. Sowohl im angloamerikanischen als auch europäischen Ausland gehören die präklinische Transfusion in einigen Rettungsdienstbereichen seit mehreren Jahren zum Standard. Diese fanden jedoch bis dato in Deutschland keine regelhafte Anwendung.
In einer zweijährigen Projektierungsphase wurde daher die Möglichkeit zur Transfusion von Erythrozytenkonzentraten und Gerinnungsfaktoren auf dem RTH Christoph 9 geschaffen.