Fachtagung Katastrophenvorsorge: Einblick ins „Labor Betreuung 5.000“
Meldung
Wie können 5.000 Menschen im Bedarfsfall untergebracht werden? Welchen klimatischen Bedingungen muss die beschaffte Ausstattung standhalten? Wie kann eine medizinische Basisversorgung für die Betroffenen sichergestellt werden?
Das sind die Fragen, die im Pilotprojekt „Labor Betreuung 5.000“ beantwortet werden sollen. Erste Erkenntnisse und Erfahrungen wurden nun auf der Fachtagung Katastrophenvorsorge vorgestellt.
Anforderungen an Betreuungsmodule
Dr. Christa-Maria Krieg, Leiterin des Referats Sanitätsdienst im BBK, unterstrich die besonderen Anforderungen, die das im Aufbau befindliche Betreuungsmodul erfüllen müsse. So sind die Herausforderungen einer sich stetig wandelnden Sicherheitslage, wie in der Konzeption Zivile Verteidigung (KZV) beschrieben, zu berücksichtigen. Heutige zeitgemäße Bedarfe müssen in die Planungen miteinbezogen werden.
Darauf kommt es an: Recherche, Markterkundung, Erprobung
Genau diesen Anspruch, „alles neu zu denken“, betonte auch Reinhold Erdt, Fachreferent für „Unterkunft und Versorgung“ beim DRK, in seinem Vortrag. Neben ausführlicher Recherche und Markterkundung helfen dabei auch Erprobungen. So fand beispielsweise über mehrere Wochen eine Zelterprobung statt. Hier wurden unter anderem verschiedene Zeltmodelle den in Deutschland zu erwartenden Wetterereignissen ausgesetzt. Logistische Aspekte wie Aufbauzeit und Verpackungslösungen wurden verglichen, und Parameter wie Komfort und Sicherheit beleuchtet. Die Ergebnisse dieser Tests helfen dabei, unterschiedliche Vorteile technischer Lösungen gegenüberzustellen.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Kernanforderungen an die Zelte insbesondere einen geringen Zeit-, Material- und Personalaufwand beim Aufbau, Modularität und Flexibilität sowie eine hohe Qualität des Materials umfassen. Bei allen Überlegungen stehen immer die Bedürfnisse der Betroffen im Vordergrund.
Wichtige Erfahrungswerte aus dem Hochwassereinsatz
Dennis Förster, Fachreferent für das Thema „Gesundheit und Pflege“ wies insbesondere auf die im Hochwassereinsatz gesammelten Erfahrungswerte hin, die in die weitere Ausplanung des Pflege- und Medizinbereichs einfließen werden. So bestätigte die Nutzung von mehreren Mobilen Medizinischen Versorgungseinheiten (MMVe) den Bedarf einer flexiblen, skalierbaren und mobilen Anlaufstelle für die allgemeinmedizinische Versorgung. Ergänzt durch geländetaugliche Krankentransportwagen konnten die MMVe ihren Wert – insbesondere im Fall von großflächig zerstörter Infrastruktur – beweisen.
Gesammeltes Wissen
Im Aufstellungsstab des Projektes, der beim DRK angesiedelt ist, sind alle fünf anerkannten deutschen Hilfsorganisationen vertreten. Neben dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) sind das der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), die Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) und der Malteser Hilfsdienst (MHD). So können die Hilfsorganisationen ihr gesamtes Wissen und all ihre Erfahrungen bündeln und in den Aufbau des ersten Mobilen Betreuungsmoduls (MBM 5.000) einfließen lassen.