Massenanfall von Verletzten
Was ist ein MANV?
Ein MANV ist ein Notfall mit einer größeren Anzahl von Verletzten sowie anderen Geschädigten oder Betroffenen, der besondere planerische und organisatorische Maßnahmen erfordert, weil er mit der vorhandenen und einsetzbaren Vorhaltung der präklinischen und klinischen Versorgung nicht bewältigt werden kann (Definition gem. BBK Glossar).
Der MANV in der Zivilen Verteidigung
Bei einem MANV in der Zivilen Verteidigung kommen weitere Besonderheiten kriegerischer Auseinandersetzungen hinzu. Hierzu zählen beispielsweise:
- Besondere thermische und traumatische Verletzungsmuster
- Eine hohe räumliche und zeitliche Dynamik sowie eine möglichweise lange Dauer der Lage
- Zusätzliche Ausfälle wichtiger kritischer Infrastrukturen (bspw. Krankenhäuser, Energieversorgung, Kommunikationseinrichtungen, Straßenverkehrswege)
Die Aufgabenbereiche des BBK
Um auch auf diese besonderen Lagen vorbereitet zu sein, entwickelt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe Konzepte und stellt Fähigkeiten für den MANV in der Zivilen Verteidigung bereit. Hierzu zählen unter anderem die Aufgabenbereiche:
- Entwicklung von Rahmen- und Fähigkeitskonzepten für den MANV in der Zivilen Verteidigung
- Bereitstellung zusätzlicher sanitätsdienstlicher Fähigkeiten durch die Etablierung einer Medizinischen Task Force
- Stärkung der Resilienz von Krankenhäusern durch die Erarbeitung von Konzepten zur Krankenhausalarm- und einsatzplanung
- Entwicklung von Konzepten und Leitfäden für den präklinischen und klinischen MANV-Einsatz (bspw. im Bereich Sichtung)
- Ausbildung von Einsatzkräften an der BABZ und Bereitstellung von Ausbildungsunterlagen für die Ausbildung auf Standortebene
- Bildung von Reserven durch die Sanitätsmaterialvorhaltung
- Vorhaltung von Zivilschutzhubschraubern
- Stärkung der Selbsthilfefähigkeit der Bevölkerung
- Förderung katastrophenmedizinischer Forschungsprojekte