Internationale Zusammenarbeit
Warum engagiert sich das BBK international?
Katastrophen machen nicht an Ländergrenzen Halt und können sich sogar auf andere Kontinente ausbreiten – diese alte Erkenntnis wird in Zeiten multipler Krisen, wie der vergangenen Pandemie und des voranschreitenden Klimawandels, immer deutlicher. Bevölkerungswachstum, wirtschaftliche und technologische Entwicklungen sowie klimabedingte Wetterextreme haben seit dem letzten Jahrhundert zu einem drastischen Anstieg an Umwelt-, Natur- und technologischen Gefahren geführt.
Darum ist es wichtig, Katastrophenvorsorge und -management nicht nur national zu denken, sondern auch unter internationalen Aspekten zu betrachten und die Auswirkungen internationaler Verflechtungen zu berücksichtigen.
Aus diesem Grund unterstützt das BBK zum einen ausgewählte Länder dabei, ihre staatlichen Hilfeleistungsstrukturen auszubauen und ihre Reaktionsfähigkeit in Krisen zu verbessern. Zudem pflegen wir auf Basis von internationalen Hilfeleistungsabkommen, jährlichen Arbeitsprogrammen oder Absichtserklärungen bilaterale Beziehungen im Bevölkerungsschutz.
Zum anderen sind internationale Organisationen, insbesondere die Vereinten Nationen (kurz: UN) und die Europäische Union (kurz: EU), aber auch die NATO oder die OECD seit den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts bestrebt, Konzepte zu entwickeln mit dem Ziel, die multilaterale Zusammenarbeit bei Katastrophen zu verbessern.
Sowohl auf Ebene der EU als auch der UN wurden deshalb suprastaatliche Verfahren geschaffen und Rahmenwerke verabschiedet, deren Zweck die effizientere Gestaltung internationaler Zusammenarbeit im Bevölkerungsschutz ist. Innerhalb dieser vielfältigen Prozesse übernimmt das BBK als die Fachbehörde für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe in Deutschland eine entscheidende Rolle.
Schon gewusst?
Multilaterales Engagement
In internationalen Organisationen wie
- der Europäischen Union (kurz: EU),
- den Vereinten Nationen (kurz: UN),
- der Nordatlantischen Vertragsorganisation (kurz: NATO) oder
- der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (kurz: OECD)
vertreten wir die deutschen Positionen im internationalen Bevölkerungsschutz.
Wir gestalten in Gremienarbeit, Fachworkshops und auf Konferenzen politische Prozesse national und international mit. National haben sich Bund und Länder zudem auf die Einrichtung einer gemeinsamen EU-Kompetenzstelle im BBK verständigt, um ein gemeinsames, systematisches Agieren im Katastrophenschutzverfahren der Europäischen Union zu gewährleisten. Diese nahm im Januar 2024 ihre Arbeit auf.
Bilaterale Zusammenarbeit
Als deutsche Fachbehörde im internationalen Bevölkerungsschutz arbeitet das BBK bilateral mit anderen Staaten zusammen, insbesondere mit unseren direkten Nachbarn. Dies geschieht beispielsweise auf der Grundlage von internationalen Hilfeleistungsabkommen, jährlichen Arbeitsprogrammen oder Absichtserklärungen.
Für ausgewählte internationale Fachgruppen bieten wir – je nach Anlass und Kapazitäten – Austauschprogramme und Informationsbesuche zu den Themen des BBK und zum deutschen Bevölkerungsschutzsystem.
Internationale Projektarbeit
Als ein Teil des weltweiten Engagements Deutschlands konzipieren wir Projekte im Ausland auf der Grundlage unserer Expertise im Zivil- und Katastrophenschutz. Diese setzen wir gemeinsam mit unseren Partnern, das sind meist Behörden auf nationaler und lokaler Ebene, in der Region um. Die internationalen Projekte werden aus Drittmitteln finanziert, beispielsweise des Auswärtigen Amtes.
Aktuell richtet das BBK internationale Projekte in Tunesien, Jordanien, Ukraine und anderen ausgewählten EU-Nachbarländern in Nordafrika aus. Dabei unterstützen wir die nationalen Zivilschutzbehörden durch strategische Ausbildungsmaßnahmen, Trainings und durch Ausstattung. Dies fördert gezielt den Bevölkerungsschutz vor Ort.
Referat L.I.2
EU-Kompetenzstelle, Internationale Zusammenarbeit
Wir freuen uns auf Ihre Fragen zu den internationalen Angelegenheiten des BBK.