KRITIS-Betreiber als übende Unternehmen in der LÜKEX - bayernets

Nummer: 4 Tobias Schmidt von bayernets

Tobias Schmidt ist Referent im Asset-Management und ist Mitglied im Krisenstab der bayernets GmbH. Der Fernleitungsnetzbetreiber ist als intensiv übendes Unternehmen an der LÜKEX 18 beteiligt.

Wie und warum sind Sie als privates Unternehmen in die Übung einbezogen?

Als Fernleitungsnetzbetreiber, mit einem 1.412 km langen Hochdruckleitungsnetz, ist es unsere Aufgabe die Versorgung unseres rund 32.000 Quadratkilometer großen Netzgebiets mit Erdgas sicherzustellen. Das heißt aber auch, dass wir auf potenzielle Versorgungsengpässe vorbereitet sein müssen, damit wir im Falle einer tatsächlichen Mangelsituation in der Lage sind, mit allen zuständigen Behörden und beteiligten Akteuren in der Gaswirtschaft bestmöglich zusammenzuarbeiten, um Schäden von der Bevölkerung aber auch von Industrieunternehmen abzuwenden. Im Falle einer „Gasmangellage in Süddeutschland“ wären wir direkt betroffen, weshalb wir uns als intensiv übendes Unternehmen bei der diesjährigen LÜKEX beteiligen. Wie bei einer realen Krisensituation wird an den beiden Übungstagen der Krisenstab unseres Unternehmens einberufen und seine Arbeit zur Bewältigung der Lage aufnehmen.

Was bedeutet die LÜKEX für Sie als KRITIS-Betreiber?

Als Betreiber einer kritischen Infrastruktur werden wir unserer Systemverantwortung gerecht indem wir im Rahmen der LÜKEX die zur Bewältigung einer Gasmangellage vorgesehenen Maßnahmen üben und anschließend analysieren. Darüber hinaus stehen wir fachfremden Behörden beratend für gasfachliche Themen zur Seite, beteiligen uns mit Beiträgen an den Thementagen und arbeiten das Übungsszenario aus gastechnischer Sicht aus.

Welche Vorteile sehen Sie in dem großen Aufwand, den Sie mit der LÜKEX betreiben?

Neben der Chance durch eine Krisenübung in dieser Größenordnung die eigenen Krisenmanagementstrukturen zu verbessern, profitieren wir von der langen, intensiven Vorbereitungsphase zur Übung: Hier entstehen bzw. festigen sich wichtige Kontakte zwischen den Akteuren, die auch nach der LÜKEX die Zusammenarbeit – nicht nur im Krisenfall – wesentlich erleichtern werden. Darüber hinaus können Schwachstellen an bestehenden Regelungen aufgezeigt und Maßnahmen abgeleitet werden, die die Abläufe zur Bewältigung einer potenziellen Gasmangellage in Zukunft weiter verbessern.