Regierung von Unter­franken

Nummer: 9 Man­fred Wet­zel, Ge­samt-Lei­ten­der bei der Re­gie­rung von Un­ter­fran­ken für die LÜ­KEX 2018

Manfred Wetzel ist Abteilungsdirektor und Leiter des Bereichs „Sicherheit, Kommunales und Soziales“ und Gesamt-Leitender bei der Regierung von Unterfranken der Krisenmanagementübung für die LÜKEX 18

LÜKEX steht für „länderübergreifend“ und zielt damit eigentlich auf die Landesebene ab, wieso üben Sie auf Ihrer Ebene denn mit?

Der Regierungsbezirk Unterfranken grenzt an die Bundesländer Baden-Württemberg, Hessen und Thüringen. Schon im täglichen Dienstbetrieb sind enge Kontakte und abgestimmte Entscheidungen mit unseren benachbarten Regierungspräsidien Stuttgart, Karlsruhe, Darmstadt, Kassel und dem Landesverwaltungsamt Thüringen gelebte länderübergreifende Praxis. Dies gilt umso mehr in Krisenlagen, die vor Verwaltungs- und Landesgrenzen nicht Halt machen. Wir möchten daher gerade das gemeinsame länderübergreifende Krisenmanagement mit unseren unmittelbaren Nachbarn beüben.

Was bedeutet das für Ihr Krisenmanagement?

Zunächst einmal ist es Aufgabe einer jeden Höheren Sicherheits- und Katastrophenschutzbehörde, so auch der Regierung von Unterfranken, sich auf mögliche Schadensereignisse bestmöglich vorzubereiten. Bei größeren und lang anhaltenden Krisensituationen gehören zu einem solchen Krisen-management auch die länderübergrei-fende Abstimmung und die gegenseitige Unterstützung.

Damit dies im Ernstfall funktioniert, müssen die jeweiligen Kooperations-partner im Vorfeld bekannt sein, um die einschlägigen Kommunikationswege, einen funktionierenden Informationsaustausch und die wechselseitige Koordination des Einsatzgeschehens auch gewährleisten zu können.

Haben Sie dann andere oder zusätzliche Ziele als das Land Bayern?

Die Regierung von Unterfranken wird zusätzlich zu den Übungszielen des Freistaates Bayern auch das hausinterne Krisenmanagement beüben. Dazu gehört, anhand des Szenarios von LÜKEX 18 und der sich danach zeitlich aufbauenden krisenhaften Situation die Einsatzbereitschaft der vorhandenen Einsatzstrukturen auf den Prüfstand zu stellen, d.h. beginnend mit der Befassung des zunächst betroffenen Fachbereichs über eine bereits fachübergreifende erste Koordinierungsgruppe bis hin zu der dann im Krisenfall einberufenen Führungsgruppe Katastrophenschutz, die alle im Krisenfall relevanten Strukturen einbindet. LÜKEX 18 gibt uns also die Möglichkeit zu einem umfassenden Systemcheck und dies auch organisatorisch in Fragen der Personalgestellung, des EDV-technischen Supports und der Hauslogistik.

Was versprechen Sie sich von der Teilnahme an der Übung?

Die vielfältigen Übungsbestandteile, die seit Ende 2017 vorbereitet werden, sollen sowohl alle im Krisenfall relevanten Zuständigkeitsbereiche der Regierung von Unterfranken, als auch andere über die Führungsgruppe Katastrophenschutz eingebundene externe Behörden und Hilfsorganisationen für ein künftiges Einsatzgeschehen sensibilisieren. Mit dem Einspielen unterschiedlicher Einzellagen in den Übungsablauf wollen wir die Leistungsfähigkeit der Strukturen und die Möglichkeiten zur Bewältigung eines bestimmten Geschehens in Erfahrung bringen. Gerade unsere traditionell sehr gute Zusammenarbeit mit
externen Dienststellen, d.h. mit Bundeswehr, Technischem Hilfswerk, Hilfs- und Rettungsorganisationen, Bundes- und Landespolizei und Feuerwehren können wir dabei stabsmäßig aufzufrischen. LÜKEX 18 stellt somit die gesamte Organisation des Krisenmanagements der Regierung von Unterfranken mit allen „Verbundpartnern“ auf den Prüfstand und wird auch darüber hinaus wertvolle Erkenntnisse bezüglich des länder- und behördenübergreifenden Krisenmanagements bei einer konkret vorgegebenen Lage liefern.