Spionage und Abhöraktionen
Spionage und Abhöraktionen
Verdeckte Cyberangriffe werden auch für geheimdienstliche Spionage- und Abhöraktionen gegen die deutsche Wirtschaft und Regierung genutzt. Erbeutete sensible Daten können beispielsweise zur Analyse von IT-Schwachstellen, zum Verkauf oder auch zur Veröffentlichung mit dem Ziel der Verunsicherung in der Bevölkerung geeignet sein. Kritische Infrastrukturen aus allen Sektoren sind von Spionage- und Abhöraktionen betroffen.
Durch den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine stehen zudem Bundeswehr-Einrichtungen und Rüstungsunternehmen mit ihren Zulieferfirmen im Fokus. Als Beispiel kann die durch Russland durchgeführte Abhöraktion im März 2024 genannt werden. Dabei wurde eine bundeswehrinterne Telefonbesprechung abgehört und ausgewählte Informationen propagandistisch im staatseigenen Fernsehen veröffentlicht.
Drohnen im Spionage-Einsatz gegen Bundeswehr und KRITIS in Deutschland
Ein weiteres Beispiel für Spionage- und Abhöraktionen ist der Einsatz von Drohnen. Seit dem Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine sind vermehrt Drohnen über Truppenübungsplätzen der Bundeswehr gesichtet worden. Allein im Jahr 2023 gab es 446 gemeldete Drohnensichtungen. Es wird angenommen, dass Russland auch die Ausbildung von ukrainischen Soldaten ausspioniert.
Der Militärische Abschirmdienst (kurz: MAD) warnt in seinem Bericht für die Jahre 2021 und 2022 vor einer erheblich verstärkten russischen Spionage gegen die Bundeswehr und gegen Deutschland mit hybriden Maßnahmen.
Zudem ist von Spionage-Aktivitäten gegen Kritische Infrastrukturen auszugehen. Bereits Ende 2022 wurde in Norwegen eine Serie auffälliger Drohnenflüge über Flughäfen und Kritischen Infrastrukturen der Gas- und Ölindustrie verzeichnet. Die norwegische Polizei konnte nach unerlaubten Drohnenflügen insgesamt sieben russische Staatsbürger festnehmen. Auch im deutschen Luftraum werden seit Sommer 2024 vermehrt Drohnen über Kritische Infrastrukturen gesichtet. Wie beispielsweise die seit August 2024 über dem Industriegebiet von Brunsbüttel gesichteten, mutmaßlich militärischen Drohnen. Diese überflogen gezielt Kritische Infrastrukturen wie das LNG-Terminal, das abgeschaltete Atomkraftwerk sowie Schleusen und den Nordostseekanal. Es besteht der Verdacht der strafbaren Agententätigkeit zu Sabotagezwecken.