Abgeschlossene KRITIS-Projekte
Forschung zum Schutz Kritischer Infrastrukturen
Sowohl Forschungsprojekte im von der Bundesregierung initiierten und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (kurz: BMBF) betreuten, nationalen Programm „Forschung für die zivile Sicherheit“ als auch die europäische Sicherheitsforschung sowie verschiedene Ressortforschungsprojekte beschäftigten sich seitdem mit Fragestellungen zum Schutz Kritischer Infrastrukturen.
Ziel ist es, ganzheitliche Lösungen zu erarbeiten und dadurch zur Erhöhung der Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger beizutragen.
Gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Behörden unterschiedlicher Ressorts wurden Teilfragen des Schutzes Kritischer Infrastrukturen untersucht und analytische Erkenntnisse, Rahmenempfehlungen und Schutzkonzepte erarbeitet. Zum Teil konnten auch andere wichtige Akteure, wie beispielsweise Verbände oder Normungsausschüsse als Partner für verschiedene Projekte gewonnen werden.
In allen Forschungsprojekten wurden Anwender, wie beispielsweise Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (kurz: BOS) oder Betreiber Kritischer Infrastrukturen, eng einbezogen, um die Praxistauglichkeit der hier entwickelten Lösungen sicherzustellen und den wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn zum Nutzen des Schutzes Kritischer Infrastrukturen direkt umsetzen zu können.
Forschungsprojekte können dazu beitragen, den veränderten Risiken und wachsenden Verletzlichkeiten künftig noch stärker als bisher vorbeugend zu begegnen sowie das Potenzial neuer Technologien und Verfahren für den Schutz Kritischer Infrastrukturen optimal zu erschließen.
Energie
Abgeschlossene Forschungprojekte mit Bezug zum KRITIS-Sektor Energie:
KIRMin: Kritische Infrastrukturen – Resilienz als Mindestversorgungskonzept (2016 bis 2019)
Im Projekt KRIMin wurden die Abhängigkeiten zwischen den Kritischen Infrastrukturen (kurz: KRITIS) in Deutschland mit Fokus auf der Strom- und Wasserversorgung untersucht. Dazu wurde ein Konzept zur Mindestversorgung der Bevölkerung während eines langanhaltenden und flächendeckenden Stromausfalls erstellt und das Integrierte Risiko- und Krisenmanagement in den Pilotregionen - den Städten Köln, Mülheim an der Ruhr und Kerpen sowie im Rhein-Erft-Kreis - praktisch angewandt.
Bei der Etablierung des Integrierten Risikomanagements wurde die methodische Vorgehensweise in Zusammenarbeit mit den Praxispartnern aus Gefahrenabwehr und Kritischen Infrastrukturen weiterentwickelt. Dazu wurden die Bedarfe beider Seiten analysiert und untersucht, welche Informationen zwischen Betreibern KRITIS und staatlichen Akteuren im Risikomanagement ausgetauscht werden können. Auf Basis der Risikoanalysen der einzelnen Akteure und einer gemeinsamen Bewertung wurde eine Notfallvorsorgeplanung durchgeführt und ermittelt, wie die vorhandenen Ressourcen strukturiert eingesetzt werden können.
Projektdaten
Förderer
Bundesministerium für Bildung und Forschung
Förderprogramm
Forschung für die zivile Sicherheit: "Zivile Sicherheit – Erhöhung der Resilienz im Krisen- und Katastrophenfall"
Projektträger
Verein Deutscher Ingenieure e.V. (kurz: VDI)
Projektlaufzeit
Von Juni 2016 bis September 2019
Projektpartner
- Technische Hochschule Köln – Institut für Rettungsingenieurwesen und Gefahrenabwehr (IRG) (Konsortialleitung)
- Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK)
- inter 3 - Institut für Ressourcenmanagement
- United Nations University - Institute for Environment & Human Security
- Universität Stuttgart - Institut für Raumordnung und Entwicklungsplanung
- Deutsches Institut für Normung (kurz: DIN) e.V. (Unterauftragnehmer).
GRASB: Szenarienorientierte Grundlagen und innovative Methoden zur Reduzierung des Ausfallrisikos der Stromversorgung unter Berücksichtigung der Auswirkungen auf die Bevölkerung (2009 - 2012)
Die heutige Versorgungssicherheit mit Strom ist in Deutschland sehr gut. Die Ausfallzeiten gehören zu den niedrigsten weltweit. Der gesetzliche Auftrag der privatwirtschaftlichen Energieversorgungsunternehmen ist die sichere, wirtschaftliche und umweltverträgliche Stromversorgung. Die Unternehmen selbst, Verbände und staatliche Organe überwachen die Einhaltung dieser gesetzlichen Verpflichtungen. Jedoch nimmt die gesellschaftliche Verletzlichkeit aufgrund des hohen Abhängigkeitsgrades fast aller Lebensbereiche von der Stromversorgung beständig zu.
Zu dieser hohen gesellschaftlichen Verletzbarkeit auf der einen Seite kommen auf der anderen Seite sich weltweit wandelnde Rahmenbedingungen, die die Versorgungssicherheit beeinflussen können. Die Liberalisierung des Strommarktes, die Netzintegration Erneuerbarer Energien, die Klimaerwärmung aber auch eine veränderte weltweite Sicherheitslage sind nur einige dieser Einflussgrößen.
Ein längerfristiger und großflächiger Stromausfall hätte massive Auswirkungen auf fast alle wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Abläufe. Deshalb ist eine sichere und leistungsfähige Stromversorgung fester Bestandteil des Bevölkerungsschutzes. In Ausübung dieser Aufgabe war das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (kurz: BBK) ein Partner im Verbundprojekt „Szenarienorientierte Grundlagen und innovative Methoden zur Reduzierung des Ausfallrisikos der Stromversorgung unter Berücksichtigung der Auswirkungen auf die Bevölkerung“ (kurz: GRASB).
Das gemeinsame Ziel war die Reduzierung von Ausfallrisiken für die Versorgung der Bevölkerung mit Strom.
Projektbearbeitung durch das BBK
Zielschwerpunkt des BBK-Teilvorhabens im Verbundprojekt GRASB war eine zusätzliche Sensibilisierung der in der Stromversorgung tätigen Akteure - Behörden und Unternehmen - für Risiken und Risikokombinationen, die bislang im Risikomanagement der Akteure noch keine Berücksichtigung finden. Zu untersuchen sind mögliche bedeutsame Auswirkungen von Naturgefahren, Gesundheitsgefahren, technischen und menschlichen Versagens sowie aus vorsätzlichen Handlungen mit kriminellem oder terroristischem Hintergrund. Die Risikokultur wird beleuchtet.
Projektdaten
Förderer
Bundesministerium für Bildung und Forschung
Förderprogramm
Forschung für die zivile Sicherheit: "Zivile Sicherheit – Erhöhung der Resilienz im Krisen- und Katastrophenfall"
Projektträger
Verein Deutscher Ingenieure e.V. (kurz: VDI)
Projektlaufzeit
Von September 2009 bis Dezember 2012
Projektpartner
- Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe
- TÜV Rheinland Consulting als Projektkoordinator
- Fachhochschule Köln
- WÖLFEL Beratende Ingenieure GmbH + Co. KG
Weitere Informationen zum Sektor Energie
Transport und Verkehr
Abgeschlossene Forschungprojekte mit Bezug zum KRITIS-Sektor Transport und Verkehr:
SKRIBTPlus: Schutz kritischer Brücken und Tunnel (2012 bis 2014)
Aufbauend auf den Erkenntnissen und Innovationen aus dem Projekt "Schutz kritischer Brücken und Tunnel im Zuge von Straßen" (kurz: SKRIBT) wurden im Nachfolgeprojekt SKRIBTPlus Verfahren zur Risikoanalyse und -bewertung für Bau- und Betriebstechnik erarbeitet, neue Sicherheitssysteme zum Schutz von Brücken- und Tunnelbauwerken entwickelt und im Ergebnis den Anwendern Handlungsanleitungen zur Verfügung gestellt.
Projektbearbeitung durch das BBK
Ein Schwerpunkt der Arbeiten des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe im Rahmen von SKRIBT bildete das Thema Notfallmanagement, das heißt einer Betrachtung der Folgen von (Groß-) Schadensereignissen für die Betriebs- und Einsatzdienste, der Analyse bestehender Notfallkonzepte und der Ausarbeitung von Maßnahmenempfehlungen. Die Ergebnisse dieser Arbeiten flossen in eine Überarbeitung und Erweiterung der Empfehlungen „Ereignismanagement für Straßentunnel“ ein, mit dem Ziel, den im Ereignisfall beteiligten Akteuren Anregungen für die Alarm- und Gefahrenabwehrplanung, Schulungen und Übungen zu geben.
Bei SKRIBTPlus standen ausgewählte Großschadenslagen im Mittelpunkt der Bearbeitung, für die ─ in Zusammenarbeit mit den Betriebs- und Einsatzdiensten ─ Handlungskonzepte für deren Bewältigung erarbeitet wurden. Einen weiteren Schwerpunkt bildeten Überlegungen zur Sicherstellung der Funktionsfähigkeit von Tunnelleitzentralen, die eine wesentliche Funktion für die Betriebssicherheit und damit die Verfügbarkeit von Tunneln sowie für die Sicherheit der Tunnelnutzer haben. Ziel war, mittels einer Risikoanalyse mögliche Gefährdungen, die zu einem Betriebsausfall führen können, zu analysieren, Anfälligkeiten interner und externer Prozesse gegenüber bestimmten Gefahren abzuschätzen und darauf aufbauend Maßnahmenempfehlungen für ein im Vorfeld definiertes Schutzniveau auszuarbeiten. Die Ergebnisse wurde in der Publikation "Risikoanalyse Tunnelleitzentralen - Empfehlungen für eine einrichtungsbezogene Risikoanalyse" zusammengefasst.
Projektdaten
Förderer
Bundesministerium für Bildung und Forschung (kurz: BMBF)
Förderprogramm
Forschung für die zivile Sicherheit: „Schutz von Verkehrsinfrastrukturen“
Projektträger
Verein Deutscher Ingenieure e.V. (kurz: VDI)
Projektlaufzeit
Januar 2012 bis Dezember 2024
Projektpartner
- Koordinator: Bundesanstalt für Straßenwesen (Kurz: BASt), Bergisch-Gladbach
- Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (kurz: BBK), Bonn
- Fraunhofer-Institut für Kurzzeitdynamik, Ernst-Mach-Institut (kurz: EMI), Freiburg
- HOCHTIEF Solutions AG, Essen
- PTV Planung Transport Verkehr AG, Karlsruhe
- Ruhr-Universität Bochum, Lehrstuhl für Tunnelbau, Leitungsbau und Baubetrieb (kurz: TLB)
- Schüßler-Plan Ingenieurgesellschaft mbH, Düsseldorf
- Siemens AG, München
- Universität Stuttgart, Institut für Leichtbau Entwerfen und Konstruieren (kurz: ILEK)
- Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Lehrstuhl für Psychologie I
SKRIBT: Schutz kritischer Brücken und Tunnel im Zuge von Straßen (2008 bis 2011)
Zur Gewährleistung von Mobilität in einer arbeitsteiligen Gesellschaft sind leistungsfähige Verkehrsinfrastrukturen notwendig. Hierbei kommt insbesondere den Straßen, die von allen Verkehrsträgern den größten Anteil an Güter- und Personenverkehr bewältigen, eine Schlüsselrolle zu. Als Bestandteile des bundesdeutschen Fernstraßennetzes tragen Brücken- und Tunnelbauwerke aufgrund ihrer herausragenden Verbindungsfunktion wesentlich dazu bei, ein leistungsfähiges Infrastrukturnetz für den Güter- und Personenverkehr zu garantieren. Aufgrund ihrer in der Regel geographisch bedingten Flaschenhalsfunktion im Straßennetz sind sie gleichzeitig besonders kritische Infrastrukturbauwerke.
Der Ausfall nur eines Bauwerks infolge eines gezielten Anschlags, eines Großunfalls oder einer Naturgefahr kann bereits zu gravierenden Beeinträchtigungen der Netzkapazität führen. Hohe Wiederherstellungskosten und lange Ausfallzeiten ziehen einen erheblichen volkswirtschaftlichen Schaden nach sich. Nicht zuletzt werden die Nutzer der Bauwerke während eines solchen Ereignisses einer großen Gefahr ausgesetzt oder sind indirekt durch erforderliche Verkehrsumleitungen während Instandsetzungsarbeiten nach einem Ereignis betroffen. Dem Schutz dieser kritischen Verkehrsbauwerke kommt daher eine erhebliche Bedeutung zu.
Ziel
Mit dem Verbundvorhaben SKRIBT sollten für Brücken- und Tunnelbauwerke im Zuge von Straßen die möglichen Gefährdungen festgestellt, wirksame Schutzmaßnahmen erarbeitet und damit die Verletzbarkeit wichtiger Infrastrukturen und ihrer Nutzer verringert werden.
Ergebnisse des Projekts SKRIBT
Im Projekt wurden Empfehlungen zum Einsatz geeigneter Schutzmaßnahmen erarbeitet, die sich an verschiedene Zielgruppen – Bauwerkseigentümer, Betreiber, Nutzer sowie die Betriebs- und Einsatzdienste – richten. Darüber hinaus wurde im Projekt ein Verfahren zur Identifizierung kritischer Bauwerke erarbeitet, das es ermöglicht, die Bauwerke hinsichtlich ihrer Gefährdung in bautechnischer, nutzerspezifischer und verkehrstechnischer Hinsicht zu untersuchen und deren Kritikalität zu bestimmen.
Projektdaten
Förderer
Bundesministerium für Bildung und Forschung (kurz: BMBF)
Förderprorgamm
Forschung für die zivile Sicherheit: „Schutz von Verkehrsinfrastrukturen“
Projektträger
Verein Deutscher Ingenieure e.V. (kurz: VDI)
Projektlaufzeit
März 2008 bis Februar 2011
Projektpartner
- Koordinator: Bundesanstalt für Straßenwesen (kurz: BASt), Bergisch-Gladbach
- Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (kurz: BBK), Bonn
- Fraunhofer-Institut für Kurzzeitdynamik, Ernst-Mach-Institut (EMI), Freiburg
- HOCHTIEF Solutions AG, Essen
- PTV Planung Transport Verkehr AG, Karlsruhe
- Ruhr-Universität Bochum, Lehrstuhl für Tunnelbau, Leitungsbau und Baubetrieb (kurz: TLB)
- Schüßler-Plan Ingenieurgesellschaft mbH, Düsseldorf
- Siemens AG, München
- Universität Stuttgart, Institut für Leichtbau Entwerfen und Konstruieren (ILEK)
- Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Lehrstuhl für Psychologie I
Wasser
Abgeschlossene Forschungprojekte mit Bezug zum KRITIS-Sektor Wasser:
KritisGIS-T: Identifizierung Kritischer Infrastrukturen und Entwicklung einer Methodik zur räumlichen Kritikalitätsanalyse für die leitungsgebundene Trinkwasserversorgung (2017-2020)
Die Trinkwasserversorgung ist ein unerlässliches Element der Daseinsvorsorge und wird daher als Kritische Infrastruktur definiert. Um im Krisenfall sowie bei präventiven Maßnahmen eine Priorisierung der einzelnen Bestandteile zu ermöglichen, ist eine Bewertung ihrer Kritikalität notwendig. In diesem Projekt wurde daher eine Methodik entwickelt, die die Bedeutung der Anlagen vergleicht und die strukturellen Zusammenhänge im Versorgungssystem integriert.
Projektdaten
Förderer
Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (kurz: BBK)
Projektlaufzeit
Von September 2017 bis August 2020
Projektpartner
- Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (kurz: DVGW)
- DVGW-Technologiezentrum Wasser (kurz: TZW)
KIRMin: Kritische Infrastrukturen – Resilienz als Mindestversorgungskonzept (2016 bis 2019)
KIRMin untersucht die Abhängigkeiten zwischen den Kritischen Infrastrukturen (kurz: KRITIS) in Deutschland mit Fokus auf der Strom- und Wasserversorgung. Dazu wird ein Konzept zur Mindestversorgung der Bevölkerung während eines langanhaltenden und flächendeckenden Stromausfalls erstellt und das Integrierte Risiko- und Krisenmanagement in den Pilotregionen - den Städten Köln, Mülheim an der Ruhr und Kerpen sowie im Rhein-Erft-Kreis - praktisch angewandt.
Bei der Etablierung des Integrierten Risikomanagements wird die methodische Vorgehensweise in Zusammenarbeit mit den Praxispartnern aus Gefahrenabwehr und Kritischen Infrastrukturen weiterentwickelt. Dazu werden die Bedarfe beider Seiten analysiert und untersucht, welche Informationen zwischen Betreibern Kritischer Infrastrukturen (kurz: KRITIS) und staatlichen Akteuren im Risikomanagement ausgetauscht werden können. Auf Basis der Risikoanalysen der einzelnen Akteure und einer gemeinsamen Bewertung wird eine Notfallvorsorgeplanung durchgeführt und ermittelt, wie die vorhandenen Ressourcen strukturiert eingesetzt werden können.
Projektdaten
Förderer
Bundesministerium für Bildung und Forschung
Förderprogramm
Forschung für die zivile Sicherheit: "Zivile Sicherheit – Erhöhung der Resilienz im Krisen- und Katastrophenfall"
Projektträger
Verein Deutscher Ingenieure (kurz: VDI)
Projektlaufzeit
Von Juni 2016 bis September 2019
Projektpartner
- Technische Hochschule Köln – Institut für Rettungsingenieurwesen und Gefahrenabwehr (IRG) (Konsortialleitung)
- Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK)
- inter 3 - Institut für Ressourcenmanagement
- United Nations University - Institute for Environment & Human Security
- Universität Stuttgart - Institut für Raumordnung und Entwicklungsplanung
- Deutsches Institut für Normung (kurz: DIN) e.V. (Unterauftragnehmer).
Projekte KRITIS-Grundlagen
Abgeschlossene Projekte zu grundlegenden Fragen zum Schutz KRITIS:
Atlas VR: Machbarkeitsstudie für einen Atlas der Verwundbarkeit und Resilienz ─ Wissensmanagement im Bevölkerungsschutz (2015 - 2016)
Das Projekt „Machbarkeitsstudie für einen Atlas der Verwundbarkeit und Resilienz (Atlas VR) - Wissensmanagement im Bevölkerungsschutz“ des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe soll einen Beitrag leisten, vorhandenes Wissen zu vernetzen und zu nutzen.
Wissen und Informationen spielen im Bevölkerungsschutz eine zentrale Rolle. Besonders bei der Vorsorge, aber auch bei der Bewältigung von Krisen sind umfassende Informationen und deren Verfügbarkeit für rasches und gleichzeitig fachlich fundiertes Handeln hilfreich. Nicht selten stehen die verschiedenen Akteure im Bevölkerungsschutz allerdings vor dem Problem, dass bestimmtes Fachwissen und Informationen innerhalb einer Organisation oder organisationübergreifend nicht bekannt beziehungsweise nicht ohne weiteres zugänglich sind.
Das Projekt „Machbarkeitsstudie für einen Atlas der Verwundbarkeit und Resilienz“ nimmt diesen Faden auf und untersucht, wie vorhandenes Wissen im Kontext des Bevölkerungsschutzes dauerhaft zugänglich gemacht werden kann. Dabei werden verschiedene Ziel- und Nutzergruppen in den Blick genommen. Dazu gehören sowohl behördliche, gemeinnützige, privatwirtschaftliche und wissenschaftliche Akteure und Organisationen.
Ziel des Projektes ist es, unterschiedliche Möglichkeiten eines organisationsübergreifenden und interdisziplinären Wissensmanagements zu erarbeiten. Hierfür wird in einem ersten Schritt die Pilotversion eines Atlas der Verwundbarkeit und Resilienz (Atlas VR) erstellt, der zwei prominente Themengebiete des Bevölkerungsschutzes aufgreift, die vorhandenen wissenschaftlichen und behördlichen Studien hierzu identifiziert, katalogisiert und verschiedenen Akteursgruppen zur Verfügung stellt. Diese werden im Hinblick auf die Bedürfnisse und Anforderungen der Zielgruppen aufbereitet und dargestellt.
In einem zweiten Schritt werden die Möglichkeiten der dauerhaften Etablierung, Verbreitung und Aktualisierung des Atlas-VR über weitere Medien entwickelt und geprüft. Ebenso wird thematisiert, inwiefern sich weitere Methoden des Wissensmanagements auch auf andere im Bevölkerungsschutz relevante Themen übertragen lassen können.
Projektdaten
Förderer
Bundesministerium des Innern (kurz: BMI) / Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (kurz: BBK)
Projektlaufzeit
Mai 2015 bis April 2016
Projektpartner
- Fachhochschule Köln
- Universität Bonn
KritisKAT (2009-2012)
Das Projekt KritisKAT behandelte als Querschnittsthema alle Sektoren der Kritischen Infrastrukturen. Im Projekt wurden Konzepte und Methoden zur Identifizierung und Priorisierung von Infrastrukturen aus dem Blickwinkel des Bevölkerungsschutzes entwickelt.
KritisKAT hatte eine Laufzeit von drei Jahren und wurde 2012 abgeschlossen. Die Erkenntnisse des Projektes KritisKAT können beispielsweise in die Ausgestaltung der Verordnung zur Bestimmung Kritischer Infrastrukturen nach dem BSI-Gesetz (kurz: BSI-Kritisverordnung) zum IT-Sicherheitsgesetz und in das Muster der Objekterfassungsrichtlinien sowie eine Arbeitsempfehlung für die Identifizierung und Priorisierung einfließen.
Ziel
Das Projekt KritisKAT entwickelte ein allgemein anwendbares Kriterien-Set zur Identifizierung und Bewertung von Kritischen Infrastrukturen. Entscheidungsträgern sollte damit eine Priorisierung von Aktivitäten und Maßnahmen im Risikomanagement ermöglicht werden. Für den Bevölkerungsschutz wurden die Auswirkungen des Ausfalls von Infrastrukturen auf verschiedene Akteure berücksichtigt: auf Menschen, die Gesellschaft sowie öffentliche und private Einrichtungen.
Fachliche Ziele von KritisKAT:
- Identifizierung von Kritischen Infrastrukturen
- Kritikalitätsuntersuchung
- Kriterienentwicklung zur Kritikalität
- Schutz- und Vorsorgeziele
Kurzzeitprojekt: Krisenbewältigung und Informationsaustausch mit Akteuren kritischer und systemrelevanter
Infrastrukturen auf kommunaler Ebene
Ansprechpartner finden, Informationen strukturieren, Überblick behalten: Jede Krise führt meist zu einem erhöhten Bedarf an Informationen und verstärkter Zusammenarbeit. Auch die Covid-19-Pandemie stellt das Krisenmanagement in Kommunen vor große Herausforderungen. Ein 6-monatiges Projekt, das im Auftrag des BBK durch die Feuerwehr Mülheim an der Ruhr durchgeführt wurde, stellt Lösungsansätze zum effektiven Austausch zwischen Behörden, Betreibern Kritischer Infrastrukturen (KRITIS) und systemrelevanten Einrichtungen vor.