Ausfallfolgen: Was wäre wenn?
Ein längerer Ausfall der Stromversorgung hätte für unsere Gesellschaft weitreichende Folgen: Der Verkehr wäre gestört, die medizinische Versorgung könnte nicht gewährleistet werden, die Trinkwasserversorgung würde vielerorts zusammenbrechen.
Die Bargeldwirtschaft käme zum Erliegen und die Kassensysteme in den Einkaufsmärkten wären außer Betrieb. Auch Internet und Telefon fielen aus. Die Versorgung mit Mineralöl und Erdgas wäre nur eingeschränkt aufrechtzuerhalten.
Erdgas treibt unsere Gaskraftwerke zur Stromerzeugung an, dient in Haushalten und größeren Einrichtungen zum Heizen und Kochen. Ein Ausfall – vor allem im Winter – könnte umfängliche Evakuierungen zur Folge haben und sogar zu lokalen Stromausfällen führen. In der Europäischen Union gibt es daher in jedem Land einen Präventionsplan Gas, der Ausfälle verhindern soll.
Zudem beschreibt der Notfallplan Gas die Strukturen und Abläufe im Krisenmanagement sowie die drei Krisenstufen Frühwarn-, Alarm- und Notfallstufe. Die Auswirkungen einer Gasmangellage und das entsprechende Krisenmanagement wurden in Deutschland 2018 in einer Länder- und Ressortübergreifenden Krisenmanagementübung (kurz: LÜKEX) umfassend durchgespielt.
Ohne Mineralöl gäbe es keinen Kraftstoff für die Löschfahrzeuge und Notstromaggregate. Außerdem käme es zu einem Engpass bei der Herstellung von Medikamenten.
Ohne Fernwärme säßen die Menschen im Winter im Kalten. Dies würde nicht nur Privathaushalte betreffen, sondern auch Pflegeheime, Schulen, öffentliche Einrichtungen und Betriebe.
Ein gutes Risiko- und Krisenmanagement im Energiesektor ist daher wichtig, um einerseits Risiken vorzubeugen, andererseits aber auch auf Extremereignisse vorbereitet zu sein.
Die Grundlage für eine sichere Energieversorgung wird einerseits durch die bestehenden Gesetze gelegt, andererseits liegt sie in dem kontinuierlichen Einsatz – und der Zusammenarbeit – der verschiedenen Akteure.