Monitoring
Berichterstattung an die Vereinten Nationen
Das Sendai Rahmenwerk für Katastrophenvorsorge der Vereinten Nationen (2015) soll dazu beitragen, bestehende Risiken und Vulnerabilitäten zu reduzieren, neue Katastrophenrisiken zu verhindern und die Resilienz der Bevölkerung gegenüber natürlichen oder vom Menschen verursachten Gefahren zu stärken.
Die Nationale Kontaktstelle für das Sendai Rahmenwerk (kurz: NKS), angesiedelt beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (kurz: BBK), ist dabei unter anderem für das Monitoring der Umsetzung des Rahmenwerks und die Berichterstattung an die Vereinten Nationen zuständig.
Die Art der Berichterstattung
Die Berichterstattung an die Vereinten Nationen erfolgt in Form eines standardisierten Online-Monitoring-Systems. Anhand der Berichterstattung im Monitoring-System zum Sendai Rahmenwerk sollen langfristige Trends hinsichtlich Natur- und menschengemachter Katastrophen in den jeweiligen Ländern sowie die Wirksamkeit der ergriffenen Maßnahmen sichtbar werden.
Umfang der Berichterstattung
Das Sendai Rahmenwerk formuliert sieben globale Zielsetzungen (Ziele A-G, siehe Abbildung unten). Sie werden in Form von 38 globalen, vorwiegend quantitativen Indikatoren gemessen. Berichtet werden beispielsweise Schadensdaten zu Todesopfern, Verletzten oder wirtschaftlichen Schäden in Folge von Natur- und menschgemachten Katastrophen.
Indikatoren mit doppelter Funktion - Schnittstellen zum Thema Nachhaltigkeit
Insgesamt nehmen 25 der 38 globalen Indikatoren eine doppelte Funktion ein, denn sie tragen sowohl zur Fortschrittsmessung der Umsetzung des Sendai Rahmenwerks als auch der globalen Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, kurz SDGs) bei. Insbesondere sind dabei die Nachhaltigkeitsziele „SDG 1 – Keine Armut“, „SDG 11 – Nachhaltige Städte und Gemeinden“ oder auch „SDG 13 – Maßnahmen zum Klimaschutz“ zu nennen. Eine Berichterstattung zu den Nachhaltigkeitszielen erfolgt durch das Statistische Bundesamt.
Wo stehen wir?
Die NKS berichtet für Deutschland bisher zu ausgewählten Indikatoren unter den Zielsetzungen E, F und G, also denen mit Bezug zu nationalen Strategien, der internationalen Zusammenarbeit und Frühwarnsystemen. Für die übrigen Indikatoren werden bisher auf nationaler Ebene keine Daten erhoben oder zusammengefasst, die unmittelbar für die Berichterstattung nutzbar wären. Amtliche Daten zum Vorjahr stehen außerdem in der Regel erst mit einer Zeitverzögerung von einem Jahr oder mehr zur Verfügung.
Die NKS betrachtet weitere Möglichkeiten, wie die Berichterstattung zu den übrigen Zielen dennoch gewährleistet werden kann. Hierzu steht die NKS im Austausch mit dem Umweltbundesamt, dem Statistischen Bundesamt und dem Deutschen Wetterdient. Hinzu kommen interne Bestrebungen im Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, wie beispielsweise das Projekt Ermittlung und Monitoring von Sendai Indikatoren mit Copernicus/ Satellitenfernerkundung in Deutschland (kurz: Cop4Sen).
Darüberhinaus betreut die NKS mit www.katrima.de eine Webseite der Bundesregierung. KatRiMa.de bietet ein umfangreiches Informationsangebot rund um das Thema "Katastrophenrisikomanagement in und durch Deutschland". Auf der Webseite werden unter der Rubrik "Schadensereignisse" ausgewählten Schadensereignisse anhand der Kategorien Ort, Datum, Gefahrenkategorie, Hauptursache, Auswirkungen, Betroffene Sektoren, Schäden und Verluste beschrieben. Die Informationen wurden anhand unterschiedlicher Quellen erhoben und garantieren keine Vollständigkeit, dies trifft insbesondere auf die Daten zu Schäden zu. Es handelt sich bei allen Daten nicht um offizielle, statistische Daten oder Erhebungen der Bundesregierung. Die auf dieser Seite dargestellten Schadensdaten werden anhand der Ziele und Indikatoren des Sendai Rahmenwerk Monitors kategorisiert und sollen stetig erweitert werden.
Zwischenevaluation des Sendai Rahmenwerks in den Jahren 2022/2023
Die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen waren im Jahr 2022 aufgerufen zur Halbzeit des Sendai Rahmenwerks für Katastrophenvorsorge (kurz: SFDRR) die nationalen Entwicklungen zur Umsetzung des SFDRR zu überpfrüfen und einen Ausblick auf die Jahre bis 2030 zu werfen. Der Nationale Beitrag Deutschlands zur Zwischenevaluation des SFDRR gibt einen Überblick über die Maßnahmen, die von der Bundesregierung und den Ländern seit 2015 zur Reduzierung des Katastrophenrisikos in und durch Deutschland unternommen wurden und zu den Zielen und Handlungsprioritäten des Sendai Rahmenwerks beitragen. Zusätzlich gibt der Bericht einen Ausblick auf kommende Themen und Aktivitäten des Risiko- und Krisenmanagements in und durch Deutschland bis 2030.
Weiterführende Informationen
Nationale Kontaktstelle für das Sendai Rahmenwerk
☎ 0228 99 550-3679 oder -3680
Servicezeiten für telefonische Anfragen:
Mo-Do / 8:00-16:30 Uhr
Fr / 8:00-15:00 Uhr