Von Waldbrand bis Hochwasser, von Stromausfall bis Dürre: Deutschland verfügt grundsätzlich über gut funktionierende zivile Strukturen zum Schutz seiner Bevölkerung. Dies gilt sowohl bei alltäglichen Schadensereignissen als auch in Situationen, die größere Bevölkerungsteile und ihre Lebensgrundlagen sowie die Funktionsfähigkeit Kritischer Infrastrukturen gefährden.

Um die Fähigkeiten und Ressourcen im Bevölkerungsschutz bedrohungsgerecht anzupassen, bedarf es eines kontinuierlichen und systematischen Risikomanagements. Welche Aspekte beinhaltet dieses Verfahren?

An erster Stelle stehen die Analyse sowie das Bewerten von potenziellen Risiken. Mit diesem Vorgehen können insbesondere Maßnahmen zur Risikovermeidung und-minimierung geplant und umgesetzt werden.

Auf Bundesebene findet dies beispielsweise bei der Risikoanalyse Bund Anwendung. Darüber hinaus unterstützt das BBK Kreise und kreisfreie Städte methodisch beim Erstellen eigener Risikoanalysen.

Ziel ist es, das Risiko- und Krisenmanagement staatlicher sowie nicht-staatlicher Akteure auf verschiedenen Ebenen zu fördern und enger zu verzahnen (siehe folgende Abbildung) – und damit die Grundlage für eine effektivere und effizientere Bewältigung von außergewöhnlichen Ereignissen zu legen.

Zu diesem Zweck arbeiten wir bereits jetzt intensiv an der Systematik eines Integrierten Risikomanagement im Bevölkerungsschutz.

Die Abbildung zeigt den ganzheitlichen Ansatz des Risiko- und Krisenmanagementzyklus Quelle: BBK

Abbildung: Der Risiko- und Krisenmanagement Kreislauf

Besser vorbereitet: Die Vorteile des Risikomanagements

Welche Vorteile bietet ein kontinuierlicher Risikomanagementprozess im Bevölkerungsschutz?

Tritt der Ernstfall ein, bietet er allen Verwaltungsebenen einen wesentlichen Mehrwert und führt zu einem abgemilderten Verlauf des Ereignisses. Im besten Fall führt der Prozess sogar dazu, dass sich die Gefahr nicht negativ auf die vorhandenen Schutzgüter – Mensch, Umwelt, Volkswirtschaft, Immateriell – auswirkt. Ein ganzheitlicher Risiko- und Krisenmanagementansatz bietet so den großen Vorteil, Einsatzkräfte im Krisenmanagement erheblich zu entlasten.

Politik, Behörden, Betreiber Kritischer Infrastrukturen sowie die Bevölkerung: All diese Akteure sind gefragt, wenn es darum geht, sich über bestehende Risiken auszutauschen. Auch mögliche Maßnahmen zum angemessenen Umgang mit den Risiken müssen in diesem Rahmen diskutiert werden.

Dazu zählen vor allem solche Maßnahmen, die zwar auf die Zeit nach Eintritt eines Notfalls abzielen, jedoch vorher ergriffen werden müssen (Notfallvorsorge).

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