Barbarastollen
Zentraler Bergungsort der Bundesrepublik
Etwas außerhalb des Schwarzwaldortes Oberried am westlichen Fuß des Freiburger Hausbergs Schauinsland liegt der sogenannte Barbarastollen. Er ist der zentrale Bergungsort der Bundesrepublik. Auf Grundlage der Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten werden hier seit 1975 Mikrofilme aus der Bundessicherungsverfilmung in speziellen Edelstahlbehältern eingelagert.
Seit 1978 ist der Barbarastollen in das Internationale Register der Objekte unter Sonderschutz bei der UNESCO in Paris eingetragen worden
Was wird im Barbarastollen eingelagert?
Aktuell mehr als über eine Milliarde Aufnahmen Mikrofilm in Edelstahlbehältern. Verfilmt werden wichtige Dokumente mit besonderer Aussagekraft zur deutschen Geschichte und Kultur. So können die Informationen von Archivalien, deren Verlust eine große Dokumentationslücke hinterlassen würde, gesichert werden.
Warum ist der Stollen zur Lagerung geeignet?
Der Stollen bietet aufgrund seiner geologischen Beschaffenheit optimalen Schutz für die Mikrofilme. Bei einer konstanten Temperatur von ca. 10 °C muss er nicht klimatisiert werden. Die dort gelagerten Mikrofilme sind fälschungssicher und können unter guten Bedingungen mindestens 500 Jahre lang ohne Informationsverlust platzsparend gelagert werden. Die Stahlbehälter, in denen die Filme verpackt sind, schützen vor Feuchtigkeit, Schmutz, Chemikalien und mechanischer Zerstörung. Darüber hinaus ist der Stollen in ausreichender Entfernung zu militärischen Stützpunkten oder Industriezentren – dies ist eine Voraussetzung für den Sonderschutz nach Haager Konvention. Ein Angriff des Bergungsortes in einem bewaffneten Konflikt, wäre ein Verstoß gegen das Völkerrecht.