Blackout…Was tun, wenn es plötzlich dunkel wird?

Beitrag der Schülerzeitung "FREE" des Gymnasiums Hechingen

Falsch gedacht! Es ist nicht der Blackout gemeint, der einen vor der Mathearbeit überfällt, sondern ein waschechter großflächiger und unkontrollierter Stromausfall, der genau dann um die Ecke schaut, wenn du an deinem Schreibtisch sitzt und gerade ein noch nicht abgespeichertes Dokument geöffnet hast. Und der dich auch nicht so schnell wieder loslässt, denn so ein Blackout ist nicht nach einem Stündchen behoben. Dann stellt sich die Frage, wie du ohne Elektrizität über Tage oder sogar Wochen deine Suppe kochst und deine Lebensmittel kalt und die Füße warmhältst. Ein Blackout ist ein bundesweiter beziehungsweise europaweiter Stromausfall, der dadurch entsteht, dass das gesamte Stromnetz aus dem Gleichgewicht gerät.

Staatliche Stellen und Experten beruhigen

In nächster Zeit und auch langfristig gesehen sei ein solcher totaler Blackout in Deutschland unwahrscheinlich, da das Stromsystem hier im Land sehr gut aufgestellt sei. Dies erklärt zumindest der Professor für Energiewirtschaft der TU Dresden, Dominik Möst, in einem Artikel des ZDF vom 07.10.2022. Ein Sprecher der Bundesnetzagentur bezieht in diesem Artikel ebenfalls Stellung zum Thema und beruhigt, dass man eine solche Situation zwar nicht komplett ausschließen könne, sie aber „ziemlich unwahrscheinlich“ sei.

Aber…wie rüstet man sich für den Fall der Fälle?

Trotz dieser positiven Prognose ist es wichtig, sich darüber zu informieren, was man als einfacher Bürger tun kann, um in einer Krise angemessen vorbereitet zu sein. Beim BBK (Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe) kann man sich eine Broschüre herunterladen, in der genau aufgelistet ist, was alles für den Fall unterschiedlicher Katastrophenszenarien nötig ist.

Sollte es einen Blackout geben, kann man womöglich nicht mehr mit dem Handy telefonieren. Im Katastrophenfall sollte man sowieso Handyanrufe vermeiden, um eine Netzüberlastung auszuschließen. Um sich dann dennoch informieren zu können, ist es gut, zumindest ein Radio, bzw. einen Weltempfänger zu haben, den man mit guten alten Batterien betreiben kann, denn damit ist man nicht ganz von wichtigen Informationen abgeschnitten.

Messer, Gabel, Schere, Licht, sind im Krisenfalle Pflicht!

Die Batterien zu haben und eine Taschenlampe, ist im Falle der Fälle grundlegend. Auch ein paar Kerzen zu bunkern, ist als stromlose Alternative zwar altertümlich, aber immerhin erhellend, vorausgesetzt natürlich, man hat dazu auch noch an das Feuerzeug oder die Streichhölzer gedacht. Es gibt eine Menge zu imaginieren: Man stelle sich einfach mal vor, man müsste zwei Wochen in stromloser Wohnung oder noch schlimmer: im eigenen Keller hausen…:

Und Verdursten geht schneller als Verhungern. Daher heißt die Devise: Genug Wasser, am besten 2 Liter pro Tag und Person, sollte im Keller oder Lagerraum stets verfügbar sein. Es wird empfohlen, Vorräte aller Art für den Bedarfsfall einzulagern. Dazu gehören verschiedene Nahrungsmittel, welche erstens lange haltbar und zweitens auch notfalls ohne Strom verzehrbar sind. Zu den Konserven gehören dann allerdings auch die Dosenöffner, sonst muss man wie Tom Hanks in dem Kinostreifen „Verschollen“ die Dosen mit einer Schlittschuhkufe aufschlitzen! Der gute alte Esbit-Kocher vom Camping wäre eventuell zum Erhitzen eine Option, denn der Herd tut es ohne Strom auch nicht mehr. Man kann zwar auch in Dosen kochen, aber besser schmeckt es aus einem Topf und Bohnensuppe ohne Löffel schlürfen ist auch nicht so leicht: daher ist eine Basiscampingausstattung nicht zu verachten…manche Findige können ja aber auch einfach ALLES mit Vielzwecktaschenmesser…

Ein Örtchen ohne Örtchen?

Wer einen Wasseranschluss hat, der unabhängig von den elektrischen Pumpen arbeitet, oder ein eigenes Notstromaggregat besitzt und elektrische Kenntnisse, hat Glück, ansonsten sollte man sich einmal Gedanken machen, wo man sein Brauchwasser im Krisenfall hernehmen kann, wenn die Wasserpumpen für Spülung und Heizung nicht gehen. Hygieneartikel sollte man also dahaben, denn auch in der Krise gibt es Grundbedürfnisse, an die man vielleicht so ohne Krise gar nicht denkt… eine chemische Campingtoilette geht auch ohne Strom, muss aber regelmäßig gewartet werden. Notwendige Medikamente, Verbandskasten und mindestens ein Feuerlöscher gehören natürlich zur Krisenprävention dazu!

„Ein paar Schritte im Elend, und schon packt der Verstand seinen Koffer“.

Damit das nicht passiert und man kopflos herumirrt: Manchmal muss man doch vielleicht ganz plötzlich losziehen: Warme Kleidung und Schuhe, Schlafsack und Notfallgepäck mit den wichtigsten Unterlagen und Dokumenten in einer Krise bereits in einen gut tragbaren Rucksack gepackt zu haben, ist wichtig, um im entscheidenden Moment die Beine in die Hand zu nehmen.

Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste!

Man weiß nie, was alles passieren kann, weshalb Notfallvorsorge, egal für welche Art von Krise, relevant ist. Ein Blick in die Broschüre ist also sicherlich sinnvoll und der Kontrollgang in den eigenen Keller kann auch nicht schaden. Beziehen kann man das das Papierexemplar, in das man übrigens ganz ohne Strom reinschauen kann, unter: „Katastrophenalarm! - Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen. beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) , www.bbk.bund.de, E-Mail: info@bbk.bund.de.
Und wer sich bequem auf der digitalen Schiene durch die Informationen durchklicken will, der schaue unter: https://www.bbk.bund.de/DE/Warnung-Vorsorge/Fuer-alle-Faelle-vorbereitet/fueralle-faelle_node.html
Der goldene Mittelweg erscheint außerhalb und innerhalb von Krisensituationen immer vernünftig: weder sollte man in Panik ausbrechen, noch völlig unvorbereitet und sorglos sein: wichtig ist, sprichwörtlich nicht den Verstand zu verlieren, sondern einen kühlen Kopf zu bewahren: auch 2023 ist also der folgende Spruch von Friedrich Rückert aus dem 18.Jh. ein Rat in die richtige Richtung:

Die Vorsicht geht zu sacht, die Zuversicht zu keck;
Vorsicht, mit Zuversicht vereint, gelangt zum Zweck.

Hier können Sie den originalen Beitrag der Schülerzeitung "FREE" herunterladen:

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