Podcast Krankenhausalarm- und -einsatzplanung: Folge 06 – Ressourcen & -Management

Gast: Dr. Dietmar Sander, Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie sowie Katastrophenschutzbeauftragter im Sankt Getrauden-Krankenhaus in Berlin

Dr. Martin Weber, Detlef Cwojdzinski und Dr. Dietmar Sander diskutieren die Vorhaltung von Ressourcen und deren Management vor dem Hintergrund der Covid-19-Pandemie. Wie steuert man die kritische Ressource Personal in Zeiten von Personalnotstand? Wie lässt sich Material flexibel für verschiedene Lagen vorhalten? Wie richtet man regelmäßige Materialkontrollen ein? Wie sorgt man dafür, dass im Schadenfall das richtige Material an die richtige Stelle gelangt?

Aufnahme am 28. April 2021

Podcast Krankenhausalarm- und -einsatzplanung: Folge 06 – Ressourcen & -Management

Dauer: 15:34 Quelle: BBK / yapola GbR

Textversion des Audio-Beitrags

Intro & Begrüßung

Martin Weber:
[0:05] Herzlich willkommen und grüß Gott zur sechsten Episode unserer Podcastreihe zur Krankenhausalarm- und -einsatzplanung. Heute zum Thema Ressourcen und deren Management. Dazu ist heute unser Gast Herr Dr. Dietmar Sander, Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie sowie Katastrophenschutzbeauftragter im Sankt Getrauden-Krankenhaus in Berlin. Dietmar, schön, dass du heute da bist.

Dietmar Sander:
[0:26] Ja, danke für die Einladung.

Martin Weber:
[0:28] Mit mir zusammen am Mikrofon als Interviewpartner begrüße ich ganz herzlich Detlef Cwojdzinksi als Experten im gesundheitlichen Bevölkerungsschutz, der seit vielen Jahren den Bereich der Krankenhausalarm- und -einsatzplanung in Deutschland maßgeblich mitgeprägt hat. Detlef, schön, dass du heute wieder mit dabei bist.

Detlef Cwojdzinski:
[0:43] Ja, herzliche Grüße in die Runde.

Martin Weber:
[0:45] Mein Name ist Dr. Martin Weber und ich bin an der Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe zuständig für die Ausbildungen im Bereich Krankenhausalarmund -einsatzplanung und für einen Großteil der Ausbildungen im gesundheitlichen Bevölkerungsschutz.

Erfahrungen mit Ressourcenmanagement

Lieber Dietmar, kommen wir doch zur ersten Frage. In der aktuellen Pandemiesituation hat sich gezeigt, wie wichtig das Ressourcenmanagement ist. Dabei geht es ja nicht nur um die reine materielle Vorratshaltung, sondern auch um das gesamte Management drumherum. Das muss irgendwie funktionieren. Wie sollte das Management organisiert werden, um jeder Krisensituation standhalten zu können? Was sind deine Erfahrungen damit?

Dietmar Sander:
[1:26] Ja, meine Erfahrung damit ist vor allen Dingen, dass ich meine grundsätzliche Haltung dazu – was diese Krisenmanagementorganisation angeht – im Laufe der Jahre oder vielleicht sogar Jahrzehnte, solange ich ja nun schon dabei bin, eigentlich fast grundlegend geändert habe. Vielleicht erinnerst du dich noch, Detlef, an unsere Diskussion, die wir geführt haben. Du sagtest: "Ja, da muss doch eine Stabsstruktur hinterlegt werden im Krankenhaus" und ich dann immer wieder gesagt habe "na ja, das Krankenhaus kennt aber Stabsarbeit gar nicht." Kannst du dich erinnern?

Detlef Cwojdzinski:
[1:55] Ja, ja natürlich, das war immer dein Standpunkt.

Dietmar Sander:
[1:58] Ja genau und weil es ja auch wirklich so ist. Also ein Krankenhaus arbeitet ja nicht in einer Stabsstruktur, wie es andere Hilfsorganisationen, die Polizei oder Feuerwehr, machen. Wenn es eine Krisensituation gibt, wird ein Stab gebildet und dann wird das so abgearbeitet. Das kennt das Krankenhaus nicht.
Aber aus eigener Erfahrung in Krisensituationen, die wir selbst schon bewältigen mussten im Sankt Gertrauden-Krankenhaus – ich erinnere da nur an den Terroranschlag auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz – hat sich das als sehr gut erwiesen, dass ich im Laufe der Zeit von Detlef überzeugt werden konnte. Und dass wir dann auch glücklicherweise die Stabsstruktur zur Hand hatten.
Ja, und man orientiert sich ja da im Wesentlichen an der Vorlage der DV 100, die allerdings im Krankenhaus nun nicht eins zu eins umgesetzt werden muss. Man muss da halt auch sehen, wie die personellen Ressourcen und Strukturen im Krankenhaus dann selbst da sind.

Stabsstruktur und Ressourcenmanagement

Detlef Cwojdzinski:
[2:54] Wie hast du denn die Stabstruktur jetzt ganz konkret im Hinblick auf das Management der Ressourcen genutzt? Das würde mich mal interessieren. Hattest du eine spezielle Stabsfunktion dazu?

Dietmar Sander:
[3:05] Wir haben den Stab, wenn's jetzt um die Pandemie-Situation geht, und haben halt die einzelnen kritischen Ressourcen dann auch entsprechend verteilt an einzelne Mitglieder des Stabes. Nehmen wir als Ressource zum Beispiel das Personal. Ja, das wird wohl jedes Krankenhaus erlebt haben in dem letzten Jahr, dass das zu einer sehr kritischen Ressource wird. Die Einsatzsteuerung ist ja auch wichtig. Welches Personal brauche ich? An welcher Stelle brauche ich es? Wie reagiere ich, wenn ich einen Personalnotstand habe? Und das sind ja alles Fragen und Dinge, die dann auch weitreichende Folgen haben. Zum Beispiel wenn man sagt: Man muss den Personalnotstand damit begehen, dass ich Schichten bündele – vom Dreischichtsystem zum Beispiel auf ein Zweischichtsystem übergehe – dann muss ich die MAV (Anm.d.Red.: Mitarbeitervertretung) mit einschalten und so weiter. Das sind alles Dinge, die man berücksichtigen muss und von daher ist das ein Punkt, der zentral gesteuert werden muss.

Grundvoraussetzungen

Detlef Cwojdzinski:
[3:58] Aber die Ressourcen wurden durch einzelne Funktionen eben tatsächlich gesteuert und sind im Stab dann zusammengelaufen, um's mal zusammenzufassen.
Dietmar, wir haben ja jetzt über dieses langfristige Ereignis der Pandemie vor allen Dingen erstmal gesprochen am Anfang. Aber wir haben eben auch die kurzfristigen Ereignisse. In der Regel hat es sich ja dabei bewährt, sich auf Material abzustützen, welches leicht zu transportieren ist, in Modulen verpackt ist, zum Beispiel auf Rollwagen bereitsteht. Welche Grundvoraussetzungen sind denn hier zu erfüllen?

Dietmar Sander:
[4:28] Auch da möchte ich mit dir so ein bisschen in die Erinnerung gehen: Erinnerst du dich an die Krankenhauseinsatzleitung vom DRK-Klinikum Westend hier in Berlin? Den Rollwagen, der da präsentiert wurde, wo eigentlich alles, was die Krankenhauseinsatzleitung braucht, auf einem Rollwagen montiert war – Faxgerät, Telefonanschluss und so weiter – die ganzen Materialien, die da notwendig waren. Und damit war dann die Krankenhauseinsatzleitung in diesem Krankenhaus total flexibel.
Also dieser Wagen konnte überall hingeschoben werden und das ist sozusagen ja die Kernbotschaft in der ganzen Sache: dass man, wenn man das in einem Rollwagensystem organisiert, unheimlich flexibel ist, auch in Bezug auf die unterschiedlichen Lagen, die man bewältigen muss. Es ist ja nicht immer nur der Massenanfall von Verletzten, sondern eben auch die interne Gefahrenlage und, und, und. Plötzlich sind Bereiche, die man vielleicht fix für die Krankenhauseinsatzleitung – bleiben wir bei dem Beispiel – vorgesehen hat, jetzt in das Lagegeschehen total mit eingebunden und können gar nicht als solche genutzt werden. Also mit jedem Rollwagen, den man hat, verschafft man sich ein hohes Maß an Flexibilität.

Ausstattung der Rollwägen

Detlef Cwojdzinski:
[5:38] Aber du hast recht. Das ist, glaube ich, wirklich vor längerer Zeit noch im Klinikum Westend entwickelt worden. Übrigens gibt's diesen Rollwagen mit der Einsatzleitung inzwischen nicht mehr, weil irgendwann inzwischen auch ein anderes Konzept kam. Wie sollen denn diese Rollwagen auch ausgestattet sein? Gibt's spezielle Bestückungslisten? Wie habt ihr das organisiert bei euch in der Klinik?

Dietmar Sander:
[5:56] Ja und das hängt natürlich davon ab, auf welche Lage ich mich jetzt vorbereite. Also nehmen wir als Beispiel den Massenanfall von Verletzten. Wenn ich dann sage: „Okay, was für Rollwagen bräuchte ich? Beziehungsweise was für Material brauche ich an welchen Stellen? Es müssen Behandlungszentren eingerichtet werden. Sind die fixiert? Sind da Schränke oder sind das Bereiche, die im Alltag ganz anders genutzt werden?“ Dann muss ich einen Rollwagen nehmen, der mit genau den Dingen bestückt wird, die ich halt in diesem Behandlungszentrum – zum Beispiel gelb – brauche. Das muss dann rein. Am Sichtungsplatz: Mache ich da ein Rollwagensystem? Nutze ich diesen Rollwagen dann auch gleichzeitig als Schreibpult oder als anderes Material?
Das muss alles berücksichtigt werden und wenn man das alles vorbereitet, muss man sich natürlich erstmal im Klaren darüber sein, für welche Lage und für welche Dimension muss ich mich denn vorbereiten? Welche Rolle spiele ich denn in der Krankenhauslandschaft meines Landkreises oder meiner Stadt? In der Pandemie zum Beispiel gibt es hier in Berlin Level 1 bis Level 3 Krankenhäuser, die ganz unterschiedliche Anforderungsprofile haben.
Außerdem ist auch noch wichtig, die Zweckbestimmung dieses Moduls, dieses Rollwagens, der sieht natürlich für ein Behandlungszentrum anders aus, als wenn ich zum Beispiel einen Sichtungsplatz einrichten muss. Und ich muss natürlich, wenn ich das alles organisiere, im Krankenhaus auch einen Platz dafür haben, wo ich das Material entsprechend abstellen kann.

Zweckbestimmungen

Martin Weber:
[7:20] Du hast ja schon von den Modulen gesprochen. Für welche Module sollte man was vorhalten? Mit welchen Zweckbestimmungen?

Dietmar Sander:
[7:26] Ja, da hatte ich ja schon jetzt den Massenanfall von Verletzten erwähnt und da kann man ja nach der Organisation, die ja allgemein bekannt ist – wir haben den Sichtungsplatz, der ausgerüstet werden muss, die Behandlungszentren der entsprechenden Sichtungsklassen, die Angehörigenbetreuung ist ein Thema, die Pressebetreuung.
Aber wir müssen auch darüber hinaus gehen: Wir müssen an den Infektionsschutz denken und auch an die Möglichkeit, dass ja im Rahmen eines Massenanfalls zum Beispiel auch eine Kontamination vorliegen kann und auch dieser "Dekonplatz", so will ich ihn jetzt mal nennen, dann auch entsprechend ausgerüstet werden muss.

Sichtungsplatz

Martin Weber:
[8:03] Wie sieht's denn mit dem Sichtungsplatz konkret aus? Wie ist das bei euch aufgebaut und ausgestaltet?

Dietmar Sander:
[8:09] Wenn man den Sichtungsplatz nimmt, dann hat man ja sozusagen einen Platz, der natürlich mit verschiedenen Modulen dann auch bestückt werden muss. Denn es ist ja jetzt am Sichtungsplatz nicht nur das Thema Sichtung entscheidend, sondern wir haben zum Beispiel das Thema Eigenschutz dort. Also der Mitarbeiter, die Mitarbeiterin, die dort tätig ist, muss natürlich geschützt werden vor möglichen Kontaminationen. Man weiß ja nicht primär – nicht immer, sagen wir's mal so – mit wem und was man es zu tun hat. Also Eigenschutz, ein eigenes Modul. Oder auch die Wegeführung, ganz wichtig: Absperrbänder, Aufsteller und so weiter – ein weiteres Modul.
Dann natürlich das Ganze, was das originäre Thema Sichtung betrifft: Kennungsbänder der Sichtungsklasse, natürlich auch die Kennungsweste für den, der die Sichtung macht von pflegerischer Seite, von ärztlicher Seite. Dinge wie Klemmbreit, Alltäglichkeiten: Kugelschreiber, Edding, Verbrauchsmaterialien und so weiter. Und man braucht natürlich dort auch Dinge für die ersten therapeutischen Maßnahmen, die man auch am Sichtungsplatz macht, nämlich die Tournique-Anlage oder auch die Sicherung der Atemwege. Also wer da ein bisschen genauer in die Tiefe reingehen und nachgucken will: Es gibt in der Veröffentlichung Krankenhausalarm- und -einsatzplanung, Empfehlungen für eine Materialvorhaltung für den Massenanfall von Verletzten.

Medizintechnik

Detlef Cwojdzinski:
[9:34] Ja, danke. Nochmal ein wichtiger Hinweis. Von den Modulen jetzt mal ein Stück weit weg: Du weißt, wir haben uns in Berlin ja auch mal mit dem Bereich der Medizintechnik und der Vorratshaltung dazu beschäftigt, wir haben ja auch mal überlegt, wie viel braucht man denn an Beatmungsgeräten, OP-Besteck und, und, und? Das waren ja große Themen bei uns in Berlin. Was ist denn im Bereich der Medizintechnik so notwendig und welche besonderen Herausforderungen ergeben sich daraus?

Dietmar Sander:
[10:02] Also die größte Herausforderung, meiner Ansicht nach, die sich daraus ergibt, ist dass man in der ganzen Planung und so weiter auch an den Medizintechniker erst einmal denken muss.
Er muss ja in die ganze Planung einbezogen werden, denn wenn man irgendwelche Dinge, die der Medizintechnikkontrolle unterliegen: Pulsoximeter zum Beispiel oder Überwachungsmonitore und so weiter, die Larygoskope – die dann in irgendwelchen Modulen lagern – die müssen natürlich auch, wie jedes Produkt der Medizintechnik, kontrolliert werden. Also der Medizintechniker muss wissen, im Modul so und so im Sichtungswagen dort liegen die und die Dinge, damit die kontrolliert werden, sodass die natürlich in dem Augenblick, wo sie dann eingesetzt werden müssen, dann auch funktionsfähig sind.
Aber ich denke, wir müssen da auch bisschen den Blick erweitern, wenn wir uns jetzt so auf diese Module und die Rollwagen konzentrieren. Medizintechnik ist das eine, aber darüber hinaus brauchst du natürlich noch viele andere Dinge, die vorgehalten werden müssen, wie zum Beispiel Notfalltragen, Rettungsdecken, Trage- und Bergetücher.
Und was auch nicht vergessen werden darf, ist – weil es auch ein hochsensibles Thema ist – die Analgetikatherapie, Betäubungsmittel und so weiter. Wo sind die gelagert? Wie sind die Ausgabemodalitäten im Alarmplan? Das ist ja so schon ein sehr fest gefügtes und wichtiges Prozedere und darf natürlich in einer solchen Situation nicht außer Acht gelassen werden.

Überwachung

Martin Weber:
[11:21] Du hast ja jetzt schon ganz viel zu den materiellen Vorräten erzählt und berichtet, wie ihr das macht. Diese müssen natürlich überwacht werden. Du hast jetzt für die Medizinprodukte den Techniker genannt. Wie stellt ihr das denn bei euch sicher, dass das auch immer sauber überwacht ist und up to date ist?

Dietmar Sander:
[11:39] Als wir gefragt haben, wer denn dafür zuständig sein will, da muss man sagen, sind nicht unzählige Arme plötzlich in die Höhe geschnellt. Aber man muss natürlich dann auch ganz pragmatisch darangehen. Natürlich lagert in diesen ganzen Modulen und den Wagen viel Geld, weil das Material ist, das auch ein Verfallsdatum hat. Da muss natürlich geguckt werden, dass das umgewälzt wird, weil vieles von dem, was dort gelagert ist, ja auch im alltäglichen Krankenhausbetrieb benutzt wird.
Wir haben's dann einfach so gesagt: Wo besteht denn die Ressource, dass diese Dinge überprüft werden können und wo sind sie angegliedert? Der Lagerungsraum, den ich ja vorhin schon erwähnt habe, ist bei uns in der Nähe von der zentralen Notaufnahme, so dass dann der Weg zum Personal von der ZNA sehr nah war. Und wenn man dann guckt und sagt: Der Nachtdienst, der soll sich dann drum kümmern, weil da ja die Wahrscheinlichkeit, dass es auch mal Intervalle gibt, wo nicht so viel zu tun ist, größer ist als tagsüber. Deshalb haben wir das so geregelt, dass eben in gewissen Intervallen auf Checklisten dann abgezeichnet wird und dass dann gesagt wird: "Ich war da, ich habe kontrolliert, alles ist gut". Und wenn Verfallsdaten drohen oder der Verfall droht, dass es dann entsprechend ausgetauscht wird. So ist das bei uns organisiert.

Materialversorgung im Ereignisfall

Detlef Cwojdzinski:
[12:56] Ja Dietmar, wir haben ja am Anfang schon so ein bisschen über das Management gesprochen, ab wann wir jetzt im Stabsbereich eigentlich unterwegs sind und haben uns darüber Gedanken gemacht. Jetzt gibt's ja aber auch immer noch natürlich diejenigen, die an der Basis das Management machen. Gibt es dafür bei euch Handlungsanweisungen? Wie stellt ihr denn sicher, dass wirklich das richtige Material an die richtige Stelle kommt im Einsatzfall?

Dietmar Sander:
[13:21] Der Punkt, den du da fragst, das ist natürlich eigentlich originärer Bestandteil der Krankenhausalarm- und -einsatzplanung. Man muss sich erstmal im Klaren werden, handelt es sich um ein zeitkritisches Ereignis, das ich bearbeiten muss? Habe ich Zeit Strukturen aufzubauen oder muss es schnell geschehen? Das ist zum Beispiel eine ganz, ganz wichtige Komponente. Ich muss wissen: Was muss ich da aufbauen? Was muss ich bereitstellen? Das heißt, ich muss dort auch eine Handlungsanweisung hinterlegen, wenn ich zum Beispiel den Dekon-Platz aufbauen muss: Welches Material brauche ich? Wo liegt das? Nach welchem System muss es aufgebaut werden?
[13:56] Wenn Module notwendig sind, Dinge, Behandlungszentren, die vorher eine ganz andere Firmierung hatten und der Raum wird plötzlich zum Behandlungszentrum: Wer schafft dann welchen Modulwagen von wo nach wo? Auch das muss ganz klar geregelt sein. Und zwar dann angegliedert an die Gruppe, die es machen muss. Wenn man sagt, das ist Aufgabe vom Personal von der ZNA, gehört es in die Handlungsanweisung von der ZNA, wenn man sagt, das muss die Station 33 machen, dann gehört es da rein. Also das muss ganz klar dort angewiesen werden und so strukturiert sich also auch ein Krankenhausalarm- und -einsatzplan: Welche Strukturen brauche ich in welchem Ereignisfall und wer ist zuständig dafür, diese Strukturen zu schaffen?
Und man muss, und das ist auch noch ein ganz wichtiger Punkt, die ganze Sache eigentlich zweimal machen. Nämlich einmal für einen Zeitraum in der Nacht zum Beispiel – da habe ich wenig Personal im Haus, aber das Personal ist in der Regel durch den Regelbetrieb nicht blockiert – und tagsüber habe ich es genau umgekehrt. Da habe ich zwar viel Personal im Haus, das ich einsetzen könnte, aber das ist meist durch den Regelbetrieb gebunden. Und die Ansätze dann Strukturen zu schaffen, sind in beiden Situationen dann differenziert zu betrachten.

Dank & Abschied

Martin Weber:
[15:05] Dann ein herzliches Dankeschön, mein lieber Dietmar, dass du dir Zeit genommen hast für uns heute und natürlich ein Dankeschön an meine Kollegen, die mit mir das Interview geführt haben und an Sie, liebe Zuhörer, dass Sie sich die Zeit genommen haben und für Ihr Interesse. Wir hören uns demnächst wieder zum nächsten Podcast. Vielen Dank und bis bald. Auf Wiederhören. Tschüss.

Detlef Cwojdzinski:
[15:25] Macht’s gut miteinander. Und tschüss.

Dietmar Sander:
[15:27] Ja, tschüss, macht's gut und bleibt tapfer.

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