Wissenschaftliche Begleitstudie zum HEAT-Seminar des BBK veröffentlicht

Meldung

Im Rahmen des internationalen und englischsprachigen Seminares „Hostile Environment Awareness Training (HEAT)“ (Sensibilisierungs- und Verhaltenstraining in gefährlichen Umgebungen) wurde in den vergangenen zwei Jahren eine wissenschaftlich Begleitstudie durchgeführt. Die Publikation beschäftigt sich mit dem Thema „Sicherheit in internationalen Missionen - Beurteilung des Stressniveaus von Einsatzkräften in kritischen Situationen während einer realistischen Vollausbildung“

Dr. Andreas Spall, einer der Autoren der Studie, betreut dieses Seminar des BBK seit 2007 als Arzt. An dem sechstägigen HEAT-Seminar nehmen nationale und internationale Mitarbeiter aus verschiedenen Hilfsorganisationen und Regierungsorganisationen teil, bevor sie in einen Auslandseinsatz mit erhöhter Gefährdungslage entsendet werden. Die Teilnehmer sind teilweise bereits vorerfahren, aber auch Neulinge auf diesem Gebiet. Die Studie selbst wurde im Jahr 2017 und 2018 durchgeführt. Es wurden bei etwa 70 Teilnehmern aus drei Lehrgangsdurchläufen auf freiwilliger Basis der Stresslevel während verschiedener Szenarien evaluiert und verglichen. Hierzu wurden vier Szenarien ausgewählt (Grenzübertritt in ein Krisenland, Überfall, Evakuierung und Geiselhaft) und von jedem Teilnehmer vor und nach dem Szenario das entsprechende Stressniveau erhoben.

Als wissenschaftliches Tool wurde der psychologisch validierte PANAS-Fragebogen (Positive and negative affect schedule) verwendet. Anhand der Änderung der beiden Werte vor und nach dem Ereignis, konnte das Stressniveau der Szenarien herausgearbeitet und vergleichbar dargestellt werden. Ziel der Arbeit war es, herauszufinden welche seltenen oder auch häufigen Ereignisse während eines Einsatzes im Ausland am meisten Stress verursachen und den größten Einfluss auf die Psyche der Helfer haben. Die Erkenntnisse aus der Studie werden zukünftig helfen, gezielter auf die Einsätze vorbereiten zu können und im Langzeitverlauf das Risiko und das Auftreten posttraumatischer Belastungsreaktionen zu reduzieren.

Die Ergebnisse der Studie (englischsprachig) wurden durch die Cambridge University Press veröffentlicht.

Für weiterführende Fragen zur Studie und deren Ergebnisse steht Dr. Spall unter der nachfolgenden E-Mail-Adresse gerne zur Verfügung:

andreas.spall@ukr.de

Link zur Studie