Erprobung eines Ernstfalls

Meldung

Die MTF Einheiten aus Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen sowie aus Hessen übten Ernstfall im Harz. Laut Szenario wurde im Landkreis Göttingen (Ni) durch langanhaltende Schneefälle die Infrastruktur beeinträchtigt. Durch den Einsatz der MTF 13 wurde die sanitätsdienstliche Versorgung für eine komplette Stadt über 48 Stunden lang sichergestellt.

Über nahezu 72 Stunden fand unter der Federführung des Landesamtes für zentrale Aufgaben und Technik der Polizei, Brand- und Katastrophenschutz Mecklenburg-Vorpommern (LPBK MV) eine komplexe Katastrophenschutzübung statt. Die MTF 13 aus Mecklenburg-Vorpommern (MV) beübte dabei die autarke Einsatz- und Durchhaltefähigkeit in einem Zeitraum von vier Tagen. Unterstützt wurde die MTF 13 dabei auch von weiteren Einsatzkräften der MTF 11 und 12 aus MV sowie der MTF 9 aus Niedersachsen und der MTF 34 aus Hessen. Als Szenario wurde dabei angenommen, dass es aufgrund von langanhaltenden starken Schneefällen in mehreren Regionen Deutschlands zu einer massiven Schädigung der Infrastruktur gekommen ist. Hierdurch wurden mehrere Orte von der Außenwelt abgeschnitten, wodurch auch die medizinische Versorgung der dortigen Bevölkerung nicht mehr überall sichergestellt werden konnte.

Einsatz in der bundeslandübergreifenden Katastrophenhilfe

In der Stadt Osterode am Harz richteten die Einsatzkräfte der MTF mithilfe der mitgeführten Betreuungseinheiten eine Unterkunft für die Einsatzkräfte auf einem Campingplatz ein. Anschließend wurde der Einheit vom zuständigen Stab des Landkreises Göttingen der Auftrag erteilt, die sanitätsdienstliche Versorgung für den Bereich der Stadt Osterode sicher zu stellen. Annahme war dabei, dass 100 Patienten über einen Zeitraum von über 48 Stunden versorgt werden müssen. Aufgrund der Beeinträchtigung der Infrastruktur konnten Transporte in Krankenhäuser nur unter widrigen Bedingungen durchgeführt werden.

Für die Auftragsbewältigung wurde durch die Einsatzkräfte ein Behandlungsplatz-MTF aufgebaut und eingerichtet. Im Betrieb wurden die ankommenden Patienten nach einer Eingangssichtung in den Behandlungsstellen medizinisch versorgt.

Übungsmehrwert für das BBK

Durch das LPBK MV wurden u. a. auch Vertreter des BBK zu dieser besonderen Übung eingeladen. Mithilfe solcher Übungen lassen sich durch das BBK praxisnah die bisherigen Konzepte und die ergänzende Ausstattung des Bundes für die Zwecke des Zivilschutzes evaluieren, so dass wichtige Erkenntnisse für die Weiterentwicklung und Anpassung gewonnen werden können. Bei der Übung in Osterode sind vor allem die Durchhaltefähigkeit der Einheit unter den besonderen Bedingungen in der kalten Jahreszeit, wie auch der Betrieb des Behandlungsplatzes der MTF über einen längeren Zeitraum mit dem damit eingeschlossenen Personalwechsel von hohem Interesse.

Zudem wurde die Übung mit Mitteln des BBK im Rahmen der geltenden Richtlinien finanziell gefördert.

Bei der praktischen Übung konnten auch für zwei vom BBK geförderten Forschungsvorhaben praktische Erkenntnisse gewonnen werden. In den Forschungsvorhaben QUARZ-SAND und Behandlungsleitlinien konnten erste Forschungsergebnisse in der Praxis evaluiert werden.