Generalinspekteur der Bundeswehr besucht das BBK

Meldung

Am 26. Juni hat BBK-Präsident Christoph Unger General Eberhard Zorn, den Generalinspekteur der Bundeswehr, zu einem Informationsbesuch im Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in Bonn begrüßt. Zorn ist der ranghöchste Soldat in der Bundeswehr und informierte sich erstmals vor Ort über die Aufgaben und Fähigkeiten des BBK im Zivil- und Katastrophenschutz.

Herausragendes Thema war die Zivil-Militärische-Zusammenarbeit, also das Zusammenwirken von zivilen Organisationen mit denen der militärischen Verteidigung im Bereich der Landesverteidigung, in der Gefahrenabwehr oder bei Auslandseinsätzen des Militärs. Ob bei Waldbränden oder Hochwassern, Schneekatastrophen oder im Flugrettungsdienst – immer wieder hat die Bundeswehr großen Anteil an den Maßnahmen, mit denen Menschen in Not auch in Friedenszeiten geholfen wird.

Die Zivil-Militärische-Zusammenarbeit ist eine tragende Säule der Arbeit des BBK. Eine enge Kooperation mit der Bundeswehr im In- und Ausland ist in vielen Bereichen seit Jahren etabliert und für die Wahrnehmung der Aufgaben im Zivilschutz und der Katastrophenhilfe unerlässlich.

Die vier Fachabteilungen des BBK stellten General Zorn ihre Aufgabenbereiche vor. Im Anschluss erfolgte ein Austausch zu aktuellen Entwicklungen und Themen des Bevölkerungsschutzes mit Bezug zur Zivil-Militärischen-Zusammenarbeit.

Dazu gehören im Inland beispielsweise Vorsorge- und Versorgungsmaßnahmen für die Zivilbevölkerung und die Streitkräfte im Spannungs- oder Verteidigungsfall, die Beteiligung der Streitkräfte am Katastrophenschutz, insbesondere durch Unterstützung der zivilen Hilfsorganisationen bei Großschadensereignissen und Gefahrenlagen, sowie die Zusammenarbeit zwischen den Streitkräften und zivilen Behörden in den Bereichen Gesundheitswesen, Umweltschutz, Raumordnung, Infrastruktur und Kampfmittelbeseitigung.

Auch Ausbildungsfragen waren Gegenstand der Gespräche. So bietet die Akademie des BBK, die Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz (AKNZ) mit ihren Seminarreihen wie keine andere Ausbildungseinrichtung in Deutschland eine außerordentliche Plattform für den Erfahrungs- und Wissensaustausch zwischen zivilen und militärischen Stellen.

Darüber hinaus erfolgt ein enges Zusammenwirken von BBK und Bundeswehr für den Schutz der Bevölkerung vor chemischen, biologischen, radiologischen und nuklearen Gefahrstoffen oder bei der sanitätsdienstlichen Versorgung.
Neben der Zusammenarbeit für das Inland wird auch im internationalen Bereich kooperiert. So werden für die NATO gemeinsam Gremientermine wahrgenommen oder in Zusammenarbeit mit dem Auswärtigen Amt Partnerstaaten im Ausland unterstützt.

General Zorn erhielt während des Besuches ebenfalls einen Einblick in die Arbeit des Gemeinsamen Melde- und Lagezentrums von Bund und Ländern (GMLZ).
Das GMLZ nimmt als zentrale Schnittstelle zur Verbesserung des Informationsaustausches und der Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern die Aufgabe der einheitlichen Lagedarstellung und -prognose wahr, es übernimmt dabei Koordinierungsaufgaben auf Bundesebene und ist Nationale Kontaktstelle für eine Vielzahl von nationalen und internationalen Informations- und Warnverfahren.

General Zorn dankte Präsident Unger insbesondere für den umfangreichen Einblick in die Arbeit des GMLZ: „In den vergangenen Wochen habe ich coronabedingt viele unserer eigenen Lagenzentren besucht, in denen wir künftig bereichs- und ebenenübergreifend ein gemeinsames Führungsinformationssystem nutzen werden. Daher hat mich die digitale Interoperabilität bei Ihnen zwischen Bund und Ländern sehr interessiert. Ihre Vorgehensweise ist sehr überzeugend“, so Zorn gegenüber dem GMLZ-Team.

Ebenso stellte sich im Rahmen des Informationsbesuches das neue Geokompetenzteam vor. Auch über die Arbeitsweise des BBK zur Warnung der Bevölkerung machte sich Zorn ein Bild. Während die Länder in Deutschland für die Warnung bei Katastrophen und allgemeinen Gefahrenlagen zuständig sind, obliegt die Warnung vor den besonderen Gefahren eines Verteidigungsfalls dem Bund. Das BBK erfasst im Zusammenwirken mit militärischen Dienststellen beispielsweise Luftkriegsgefahren im Rahmen des Zivilschutzes. Hierzu sind sog. Zivilschutz-Verbindungsstellen eingerichtet. Diese sind in der Lage, die Bevölkerung rund um die Uhr vor Angriffen durch erkannte Luftkampfmittel wie zum Beispiel Raketen zu warnen.