Krisenvorsorge und Krisenbewältigung COVID-19 im Kontext Kritischer Infrastrukturen -
Weiterentwicklung von Methoden und Instrumenten

Meldung

Die Bewältigung der COVID-19-Pandemie hat Behörden in Bund und Ländern auch in Hinblick auf den Schutz Kritischer Infrastrukturen (KRITIS) vor besondere Herausforderungen gestellt. Im Sinne einer effektiven Krisenvorsorge und Krisenbewältigung werden vorhandene Methoden und Instrumente zum Schutz KRITIS nun auf Basis der neuen Erkenntnisse weiterentwickelt.

Die Verbreitung der Viruserkrankung COVID-19 führt auch bei Betreibern Kritischer Infrastrukturen und bei Behörden, die sich mit dem Schutz KRITIS befassen, zu erhöhten Anforderungen an das Krisenmanagement. Im Rahmen eines regelmäßig stattfindenden informellen Austausches zwischen Vertreterinnen und Vertretern der Länder und dem BBK wurden sowohl grundlegende Fragen der Krisenvorsorge und Krisenbewältigung im Kontext KRITIS aufgeworfen als auch lagespezifische Themen zum Schutz KRITIS behandelt, z.B.:

  • Was unterscheidet KRITIS und Systemrelevanz?
  • Wie kann man KRITIS identifizieren? Welche Bedeutung haben dabei Schwellenwerte?
  • Wann ist eine Priorisierung im Kontext KRITIS erforderlich und wie kann diese durchgeführt werden?
  • Wie beeinflussen Szenarien die Priorisierung?


Im Ergebnis hat sich der Bedarf gezeigt, Methoden und Instrumente zum Schutz KRITIS um dynamische und szenarienbezogene Aspekte zu erweitern.
Im Austausch über die aktuelle COVID-19-Lage haben sich vier teilweise stark miteinander verbundene Themenbereiche zur Krisenvorsorge und Krisenbewältigung mit besonderer Relevanz für den Schutz KRITIS herauskristallisiert (siehe Abbildung).

Die in der COVID-19-Lage gewonnenen Erkenntnisse werden in Modulen zielgerichtet aufgearbeitet. Somit werden vier Module bereitgestellt, die bei der Vorbereitung auf zukünftige Lagen unterstützen und gleichzeitig die Krisenreaktionsfähigkeit im Kontext des Schutzes KRITIS stärkt. Dazu gehört beispielsweise ganz grundlegend die Einordnung des Begriffes der „Systemrelevanz“. Zudem wird derzeit eine Vorgehensweise zur Priorisierung Kritischer Infrastrukturen vor dem Hintergrund der Pandemie und weiterer Kernszenarien erarbeitet.

Das so entstehende Instrumentarium kann zukünftig als Grundlage zum strukturierten Austausch untereinander und mit den Fachressorts in Bund und Ländern zum Schutz KRITIS genutzt werden. Mit der Erstellung und der Möglichkeit bei Bedarf auf die Inhalte zurückzugreifen wird auch ein Beitrag zur Fortentwicklung des Schutzes KRITIS insgesamt geleistet.