Aktivitäten des BBK in der Hochwasserlage

Meldung

Unsere Bundesakademie für Bevölkerungsschutz und Zivile Verteidigung (BABZ) hat ihre Liegenschaft der Technischen Einsatzleitung (TEL) Ahrweiler zur Verfügung gestellt, diese führt die notwendigen Einsatzmaßnahmen zur Bekämpfung der Hochwasserlage. Darüber hinaus befinden sich Einsatzleitungen der gesamten Blaulichtfamilie in der Liegenschaft. Die Bundeswehr ist mit mehreren Kreisverbindungskommandos sowie weiteren Teilkräften vor Ort (Kommando Territoriale Aufgaben der Bundeswehr). Der Stab der BABZ setzt die notwendigen Maßnahmen zur Versorgung und Unterbringung der Führungsstellen und der Einsatzkräfte um.

Warnung der Bevölkerung

Am 10.7. meldete das European Flood Awareness System (EFAS) an die Hochwasserzentralen der Länder, dass ein Extremwetterereignis bevorsteht. Diese Warnung wurde entsprechend der üblichen Meldeketten abgearbeitet. Mehr Informationen zu EFAS finden Sie hier: https://www.efas.eu/en

Das Satelliten-System MoWaS, das wir aufgebaut haben, wird von den Ländern und Kommunen für die Warnung der Bevölkerung genutzt. Über die Warnsysteme des BBK wurden im Zeitraum vom 13.07.2021 00:00 Uhr bis zum 17.07.21 14:00 Uhr 143 Warnmeldung zur Unwetterlage verschickt, in Richtung Medien und zu unserer Warn-App NINA. Diese sind bei den angeschlossenen Warnmultiplikatoren angekommen. Warnmultiplikatoren sind:

  • Warnapps, allen voran die Warn-App NINA
  • Eine Vielzahl von Rundfunk- und Telemedienanbieter, wie die Landesrundfunkanstalten der ARD
  • Die Warnmeldungen des Deutschen Wetterdienstes gingen darüber hinaus über das Modulare Warnsystem auch an eine Vielzahl bundesweiter Medien, wie etwa das ZDF
  • Das Sicherheitszentrum der Deutschen Bahn AG
  • Die Stadtinformationstafelbetreiber Ströer und Wall
  • Der Pagingdienstleister e*message
  • Alle Warnmeldungen gehen zudem an alle Stationen des Warnsystems im Umkreis des jeweiligen Ereignisortes.

In lokalen Krisenfällen wie diesen senden der DWD, die Leitstellen und die Kreisverwaltungen die Warnmeldungen über das System, das wir bereitstellen. Die Sirenen werden über die Länder und Kommunen gesteuert.

Mehr Infos zu diesem System:

Informationsschnittstelle (GMLZ)

Das Gemeinsame Melde- und Lagezentrum, kurz GMLZ, arbeitet in der aktuellen Hochwasserlage eng mit allen Bedarfsträgern als Informationsschnittstelle zusammen. Zweimal pro Tag werden länderübergreifende Lagemeldungen erstellt, die den Bundesländern, Hilfsorganisationen und Bundesbehörden für ihr Krisenmanagement zur Verfügung gestellt werden. Darüber hinaus führt das GMLZ das Bundeskräftelagebild, welches die zur Unterstützung der Länder eingesetzten Kräfte des Technischen Hilfswerks (THW), des Bundeskriminalamtes (BKA), der Bundespolizei (BPOL) sowie der Bundeswehr zweimal pro Tag erfasst.

Darüber hinaus koordiniert das GMLZ nationale und internationale Hilfeleistungsersuchen, es vermittelt also Engpassressourcen: in der aktuellen Hochwasserlage konnten Rheinland-Pfalz beispielsweise Sanitätseinheiten, Trinkwasserausgabe und -transport sowie Helikopter zur Personenrettung vermittelt werden. Unterstützungsangebote erfolgten dabei aus den Ländern, Bundesbehörden, Hilfsorganisationen sowie der Privatwirtschaft. Weiterhin konnten Belgien auf ein Hilfeleistungsersuchen zwei Hubschrauber der Bundespolizei (BPOL) angeboten werden, welche letztlich jedoch nicht abgerufen wurden.

Im GMLZ werden gleichzeitig auch weiterhin internationale Hilfeleistungsersuchen im Zusammenhang mit COVID-19  sowie ein Hilfeersuchen aus Litauen im Zusammenhang mit der dortigen Migrationslage gesteuert.

Weitere Informationen zum GMLZ:

Satellitenbilder über Copernicus

Auf Anfrage der Länder Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen hat das BBK am Donnerstagmorgen (17.7.) den Copernicus Dienst für Katastrophen- und Krisenmanagement ausgelöst. Copernicus ist das europäische Erdbeobachtungsprogramm. Das Geokompetenzteam im BBK koordiniert die entsprechenden Anfragen der Bundesländer. Erste Sentinel-1 Satellitenbilder werden seit heute Morgen aufgenommen. Damit werden für die vom Unwetter betroffenen Gebiete Satellitenbildauswertungen erstellt. Diese Bilder wurden den Beteiligten im Krisenmanagement zur Verfügung gestellt. Diese sind auch öffentlich einsehbar:

https://emergency.copernicus.eu/mapping/list-of-components/EMSR517

Weitere Infos zu Copernicus:

Auslieferung von Fahrzeugen

Wir bereiten in unserem Bestückungslager in Bonn-Dransdorf eine sofortige, vorgezogene Auslieferung unser Fahrzeuge für den Katastrophenschutz vor, indem wir diese in kürzester Zeit final ausrüsten und unterstützend zur Verfügung stellen.

Service Hilfsangebote

Wir bekommen sehr viele Anfragen und vor allem Hilfsangebote von Bürgerinnen und Bürgern über alle unsere Kanäle. Wir merken, dass viele Menschen helfen wollen, mit Sachspenden, Geldspenden oder vor Ort helfen möchten, aber auch viele Menschen Hilfe suchen. Detailfragen zur lokalen Situation in den betroffenen Gebieten können wir leider nicht beantworten, dafür müssen sich Bürgerinnen und Bürger an die Behörden vor Ort wenden. Deswegen führen wir eine Liste mit Hilfs- und Informationsangeboten von Behörden und Initiativen für die Bevölkerung auf unserer Website, die wir ständig aktualisieren.

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