Crisis Prevention: BBK-Präsident spricht über Zukunft des Krisenmanagements

Meldung

Vom 21 bis 22. Juli 2022 findet die fünfte Crisis-Prevention-Konferenz in Berlin statt. Themenschwerpunkte sind die Corona-Pandemie und die Flutkatastrophe.

Teilnehmende hören einem Vortrag auf einer Konferenz zu. Quelle: © Dmitry Vereshchagin / stck.adobe.com

Crisis Prevention ist das Fachportal für Gefahrenabwehr, Innere Sicherheit und Katastrophenhilfe.

Auf der fünften Konferenz sprechen gleich mehrere Fachkolleginnen und -kollegen aus dem BBK:

Ben Bockemühl, Referatsleiter für Grundsatzangelegenheiten im BBK spricht über seine Erfahrungen im Krisenstab des Bundeskanzleramtes im Rahmen der Corona-Pandemie. Dabei konzentriert er sich unter anderem auf die Frage, welche Kernelemente benötigt werden, damit Krisenstäbe gut funktionieren.

Corinna Vigier, Leiterin des Referats Risiko- und Krisenmanagement International an der Bundesakademie für Bevölkerungsschutz und Zivile Verteidigung (BABZ) thematisiert in ihrem Vortrag das EU Katastrophenschutzverfahren Union Civil Protection Mechanism (UCPM). Dabei erklärt sie unter anderem, wie internationale Hilfeleistungsersuche über das Verfahren koordiniert werden und welche Rolle das BBK dabei spielt.

Auch BBK-Präsident Ralph Tiesler spricht auf der Veranstaltung über die Zukunft des nationalen Krisenmanagements:

Mit einem Neustart im Bevölkerungsschutz müssen wir uns zukünftig besser auf Krisenszenarien vorbereiten, denn in einer Zeit voller Unsicherheiten ist nichts so sicher wie die nächste Krise selbst. […] Es muss ein Neustart sein, damit sich Deutschland insgesamt – von der Kommune über die Länder bis hin zum Bund – resilienter und krisenfester aufstellt, um nicht von einem erschöpfenden Ausnahmezustand in den nächsten zu geraten.

Übergreifende Zusammenarbeit soll Bevölkerungsschutz stärken

Ereignisse wie die Flutkatastrophe 2021, die Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine haben in den letzten Jahren deutlich gemacht, wie verwundbar auch die deutsche Gesellschaft sein kann.

Um zukünftig noch besser auf Krisen und Katastrophen vorbereitet zu sein, ist eine ebenenübergreifende Zusammenarbeit besonders wichtig. Bund, Länder und Kommunen sowie eine Vielzahl von Beteiligten aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Privatwirtschaft und Medien müssen das gleiche Ziel verfolgen, um den Bevölkerungsschutz in Deutschland nachhaltig zu stärken.

BBK arbeitet stetig an Verbesserung des Bevölkerungsschutzes

In seinem Vortrag nennt BBK-Präsident Ralph Tiesler zehn Elemente, die wichtige Bestandteile des nationalen Risiko- und Krisenmanagements sein müssen, damit Deutschland in Zukunft besser vorbereitet ist.

Dazu gehören unter anderem

  • die Bildung von nationalen Reserven,
  • der Ausbau der Warnmittelinfrastruktur sowie
  • der verstärkte Schutz der Kritischen Infrastrukturen (KRITIS).

Mit der Errichtung des Gemeinsamen Kompetenzzentrums Bevölkerungsschutz (GeKoB) konnte das BBK gemeinsam mit den Ländern bereits einen ersten der zehn genannten Schwerpunkte - die zentrale Krisenkommunikation – ausarbeiten.  

Nationale Resilienzstrategie als Rahmensetzung

Am 13. Juli 2022 hat das Bundeskabinett die Nationale Resilienzstrategie für Deutschland beschlossen, welche den strategischen Gesamtrahmen für die erarbeiteten Kernelemente und damit die weitere Arbeit im Bevölkerungsschutz bildet.

Mit der Nationalen Resilienzstrategie der Bundesregierung wird in Deutschland erstmalig ein ganzheitlicher, ressortübergreifender und strategischer Rahmen zur Stärkung der Resilienz gegenüber Katastrophen geschaffen.

Das übergeordnete Ziel der Strategie ist es, dass die Menschen und ihre Existenzgrundlagen sowie die Gesellschaft als Ganzes in Deutschland resilienter gegenüber Katastrophen werden.

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