Gemeinsame Übung von BBK, THW und ONPC in Tunesien
Meldung
Mit der Übung wurden erstmals die Aktivitäten von THW und BBK in Tunesien miteinander verbunden.
Durchführung von Stabsübungen
Ein Schwerpunkt des BBK-Projekts ist die Durchführung von Stabsübungen für administrative Krisenstäbe, genauer gesagt für Regionalkommissionen auf Gouvernorats-Ebene. Das THW unterstützt in Tunesien den Aufbau von ehrenamtlichen Strukturen. Dazu hat es unter anderem Hochleistungspumpen nach Tunesien geliefert und HCP-Einheiten (High Capacity Pumping) ausgebildet.
Unter Vorsitz des Gouverneurs kam am Gouvernoratssitz in Manouba die Regionalkommission zusammen, während am Staudamm El Aroussia zwei HCP-Einheiten des ONPC mit Unterstützung durch ehrenamtliche Einsatzkräfte ihre Übung durchführten. Insgesamt waren rund 70 Personen an der Übung beteiligt. Vorbereitet wurde die Übung gemeinsam von THW, BBK und einer Arbeitsgruppe des ONPC.
Ziele der Übung
Die Übung verfolgte verschiedene Ziele.
Auf strategischer Ebene wurde die Reaktionsfähigkeit der Regionalkommission und die ressortübergreifende Zusammenarbeit getestet, während auf operativer Ebene das Zusammenspiel von haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräften und die Anwendung der Hochleistungspumpen geübt wurde.
Als gemeinsames Ziel sollte die Zusammenarbeit von operativen Einheiten und administrativ-strategischen Krisenstäben geschult werden und die beteiligten Akteure für die Notwendigkeit der regelmäßigen Durchführung von strategisch-operativen Übungen sensibilisiert werden.
Außerdem sollte die Sichtbarkeit ehrenamtlicher Einsatzkräfte im tunesischen Zivil- und Katastrophenschutz erhöht werden und der Einsatzwert von Ehrenamtlichen für die Regionalkommission und die hauptamtlichen Kräfte verdeutlicht werden.
Programmpunkte in Tunesien
BBK-Präsident Ralph Tiesler war zusammen mit dem Präsidenten des THW, Gerd Friedsam, vom 4. bis 6. September 2022 in Tunesien zu Gast.
Auch Johann Saathoff, Parlamentarischer Staatssekretär des BMI, reiste in diesem Zeitraum nach Tunesien. Gemeinsam besuchten sie die kombinierte Übung in Manouba. Am Morgen wurden Sie von Gouverneur Mohamed Cheikh Rouhou begrüßt und schauten sich den ersten Teil der Krisenstabsübung für die Regionalkommission an. Anschließend fuhr die deutsche Delegation weiter zur Übung der HCP-Einheiten am Staudamm El Aroussia.
Am Nachmittag besuchte die Delegation die tunesische Zivilschutzakademie École Nationale de la Protection Civile (ENPC). Der Generaldirektor des ONPC, Abdessamed Ben Jeddou, führte die Gäste über das Schulgelände. Er zeigte den Besuchern den Baufortschritt des Seminargebäudes und präsentierte Teile der Ausstattungshilfe, die in den vergangenen Jahren von THW und BBK an Tunesien übergeben wurden.
Bereits seit 2012 arbeiten BBK und THW mit dem tunesischen Zivilschutz zusammen.
Statement: BBK-Präsident Ralph-Tiesler
„Ich freue mich, dass wir zusammen etwas Neues ausprobieren konnten: Wir verbanden die Übung des administrativ-strategischen Krisenstabs mit der Übung von operativen Einheiten und bezogen dabei ehrenamtliche Helferinnen und Helfer ein. Unsere gemeinsame Übung soll zeigen: Nur wenn alle zusammenarbeiten, können wir dafür sorgen, dass Menschen in Sicherheit leben und unsere Gesellschaften resilient gegenüber Katastrophen sind. Diese gute Zusammenarbeit auf allen Ebenen ist wichtig für einen starken Bevölkerungsschutz. Das hat unsere gemeinsame kombinierte Übung in Manouba einmal mehr bewiesen.
Für die äußerst engagierte und erfolgreiche Durchführung der Übung, die Gastfreundlichkeit und das Engagement in unserer mittlerweile 10-jährigen Zusammenarbeit zur Stärkung des tunesischen Bevölkerungsschutzes danke ich allen Partnern – der tunesischen Zivilschutzbehörde Office National de la Protection Civile, dem THW und den Projektbeteiligten meines Amtes - herzlich.“