Innovative Warnmittel an Smarten Laternen erfolgreich getestet

Meldung

Smarte Laternen sind Laternen, die als Lichtquelle dienen und darüber hinaus noch eine Zusatzfunktion erfüllen: Ausgestattet mit einem Warntechnikgerät eignen sie sich zur Warnung der Bevölkerung.


Die Smarten Laternen mit Warnfunktion wurden nun erfolgreich getestet. Das ist das finale Ergebnis einer Pilotstudie, die gemeinsam vom BBK, dem Land Rheinland-Pfalz und der Stadt Kaiserslautern durchgeführt wurde. Den dreiteiligen Abschlussbericht hat das BBK zusammen mit seinen Partnern jetzt veröffentlicht.

Pilotprojekt in Kaiserslautern getestet

Die Erschließung neuer Methoden und Wege zur Warnung der Bevölkerung ist ein Kernauftrag des vom Inneren Sicherheitsfonds der EU geförderten und beim BBK angesiedelten Bund-Länder-Projektes „Warnung der Bevölkerung“.

Im Rahmen dieses Projektes wurde gemeinsam mit der Stadt Kaiserslautern ein Pilotprojekt zur Nutzung Smarter Laternen für die Warnung der Bevölkerung entwickelt. Das Projekt beinhaltete einen im Jahr 2021 in Kaiserslautern durchgeführten praktischen Test. Dabei wurde geprüft, ob sich mit elektrischer Hornsirene und Lautsprecherfunktion ausgestattete Smarte Laternen für die Warnung eignen.

Smarte Laternen eignen sich zur Warnung der Bevölkerung

Nun liegt die umfangreiche Auswertung der Testergebnisse vor:

Der Abschlussbericht der Pilotstudie ergibt, dass sich die so mit Sirenen ausgerüsteten Lichtmasten zur Ausgabe der in Deutschland verwendeten Sirenensignale „Warnung“ (einminütiger auf- und abschwellender Heulton) und „Entwarnung“ (einminütiger gleichbleibender Heulton) eignen.

Der Bereich der Warnung beschränkt sich zwar auf die unmittelbare Umgebung, z.B. den Platz oder Straßenbereich, an dem die Smarte Laterne aufgestellt ist. In dicht bebauten Innenstadtbereichen ergänzt sie so jedoch herkömmliche Sirenen, deren Signale dort nicht immer zu hören sind.

Optimierungsbedarf ergibt sich lediglich bei den zusätzlich zu den Sirenensignalen ausgegebenen Handlungsempfehlungen per Lautsprecherdurchsage. Diese sind nur im jeweiligen Nahbereich der Laterne zu hören.

Bevölkerung hält Smarte Laternen für sinnvoll

Für die Ermittlung der Warneffektivität wurden im Zuge des technischen Tests in der Kaiserslauterner Innenstadt sozialwissenschaftliche Befragungen durchgeführt. Diese zeigen, dass die Befragten das neue Warnmittel akzeptieren. Darüber hinaus finden sie die Ausgabe konkreter Handlungsempfehlungen zusammen mit der Sirenenwarnung nicht nur sinnvoll, sondern wünschen sich diese auch. Dadurch konnte aufgezeigt werden, dass die Effektivität der Warnung über Smarte Laternen hoch ist.

Zusammenfassung der Ergebnisse

  • Smarte Laternen sind für kleinräumige Warnungen geeignet.
  • Smarte Laternen werden von der Bevölkerung als Warnmittel akzeptiert.
  • Ergänzend zum Sirenensignal ist die Ausgabe einer konkreten Handlungsempfehlung wünschenswert.
  • Sendende (Behörden) und Empfangende (betroffene Bevölkerung) sind sich über Inhalte, Sinn und Nutzen dieses Warnmittels einig, weshalb der Warnung über Smarte Laternen eine hohe Effektivität beschieden werden kann.

Pilotprojekt soll perspektivisch Warnmittelmix ergänzen

Im weiteren Verlauf des ISF-Bund-Länder-Projektes werden die Testergebnisse für weitere Optimierungen genutzt. So etwa bei den per Lautsprecher übermittelten Handlungsempfehlungen, die Betroffenen mit jeder Warnung erste Selbstschutzmaßnahmen nahelegen. Übergeordnetes Ziel ist, die Warnung über Smarte Laternen reif für den Wirkbetrieb zu machen, um den in Deutschland zum Einsatz kommenden Warnmittelmix weiter auszubauen.

Neben Landes- und Kommunalbehörden beteiligten sich die Stadt Kaiserslautern, Referat Tiefbau, Abteilung Straßenbeleuchtung, die städtische Digitalisierungsgesellschaft KL.digital GmbH, die Hochschule Kaiserslautern, das Forschungs- und Beratungsinstitut aus dem Bereich Krisenmanagement Team HF und der Sirenenhersteller HELIN an der Pilotstudie.

BBK-Präsident Ralph Tiesler sagt hinsichtlich der Smarten Laternen:

„Gemeinsam mit unseren Partnern haben wir einen wichtigen Schritt zur Erschließung dieses neuen Warnmittels speziell für den sensiblen Bereich der Innenstädte gemacht. Dabei haben wir die technische Machbarkeit geprüft, aber auch die Empfängerinnen und Empfänger der Warnung in den Test miteinbezogen. Es freut mich ganz besonders, dass wir zeigen konnten, dass das neue Warnmittel von den Anwesenden nicht nur akzeptiert, sondern auch als sinnvoll erachtet wird.“

Warnung über Smarte Laternen

Zum Thema