Schutz von Kulturgut im Krieg ist Aufgabe des BBK als Zivilschutzbehörde des Bundes

Meldung

Die jüngsten Angriffe der russischen Armee auf bedeutende ukrainische Denkmäler und eine Weltkulturerbestätte in Odessa lösten weltweite Empörung aus. Neben der als UNESCO-Welterbe gelisteten Altstadt und der Verklärungskathedrale waren auch das Archäologische Museum sowie das Flottenmuseum der Stadt von den Angriffen betroffen.

Symbolbild: durch Feuer zerstörtes Buch

Kulturgüter stehen unter besonderem völkerrechtlichem Schutz

In bewaffneten Konflikten steht kulturellem Erbe – und somit den Kulturgütern der Konfliktparteien - ein besonderer völkerrechtlicher Schutz zu, der 1954 in der Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten festgelegt und weltweit von mehr als 130 Staaten ratifiziert wurde. Auch Russland ratifizierte die Haager Konvention am 4. Januar 1957. Die Zerstörung des kulturellen Erbes der Menschheit in der Ukraine ist somit ein weiterer eklatanter Verstoß Russlands gegen das Humanitäre Völkerrecht.

BBK setzt Haager Konvention um

Als Zivilschutzbehörde des Bundes gehört der Schutz von Kulturgut in bewaffneten Konflikten zu den Aufgaben des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (kurz: BBK). Neben der Verbreitung des Wortlautes der Haager Konvention zählt zu diesen Aufgaben auch die Unterstützung der 16 Bundesländer, welche viele Maßnahmen des Kulturgutschutzes im Rahmen ihrer Kulturhoheit umsetzen, und die Bundessicherungsverfilmung sowie die Förderung verschiedener Gremien des Kulturgutschutzes.

Veranstaltung mit Beteiligung auch aus der Ukraine

Die Zerstörung ukrainischen Kulturgutes im Rahmen des russischen Angriffskrieges war auch eines der zentralen Themen des durch das BBK mitorganisierten und finanzierten Jahrestreffens der Notfallverbünde Kulturgutschutz am 15. und 16. Juni 2023 in Berlin. Hier diskutierten Mitarbeitende aus Museen, Archiven und Bibliotheken aus dem ganzen Bundesgebiet Strategien zum Schutz von Kulturgütern im Lichte der aktuellen geopolitischen Situation und erhielten durch den eindrucksvollen Vortrag von Dr. Yuliya Vaganova (Direktorin des Khanenko-Museums in Kyiv) unmittelbare Einblicke in die Situation der Kulturgüter in der Ukraine.

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