BBK-Vizepräsident macht sich ein Bild von der Hochwasserlage

Meldung

Aufgrund der aktuellen Hochwasserlage hat das Bundesland Niedersachsen den europäischen Katastrophenschutzmechanismus UCPM aktiviert und erhält Hilfe aus Frankreich. BBK-Vizepräsident Dr. René Funk war zu Besuch in Hannover und Celle. Hier tauschte er sich mit den französischen Soldatinnen und Soldaten aus und besuchte Einsatzstellen der Hochwasserbekämpfung.

BBK-Vizepräsident Dr. René Funk und GMLZ-Leiter Daniel Lohmaier sind zu Gast im Kompetenzzentrum für Großschadenslagen in Niedersachsen.

Die Hochwasserlage in Niedersachsen fordert weitere Hilfeleistungen. Mithilfe des Katastrophenschutzverfahrens der Europäischen Union, auf Englisch EU Civil Protection Mechanism (kurz: UCPM), erhält Niedersachsen zusätzliche Hilfe aus Frankreich.

Dank an die Einsatzkräfte

BBK-Vizepräsident Dr. René Funk und Landesbranddirektor von Niedersachsen Dieter Rohrberg.

BBK-Vizepräsident Dr. René Funk besuchte das Kompetenzzentrum Großschadenslagen in Hannover und ein französisches Vorausteam in Celle, um sich bei allen Einsatzkräften und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern persönlich zu bedanken.

„Die Arbeit der Einsatzkräfte, die ich heute vor Ort sehen durfte, hat mich noch mehr darin bestärkt, dass gerade in Notsituationen Solidarität unabdinglich ist. Solidarität der Helferinnen und Helfern aus Niedersachsen, aber auch Solidarität auf internationaler Ebene. In diesem Sinne möchte ich mich noch einmal ganz besonders bei allen Einsatzkräften, allen Ehrenamtlichen, genauso wie den Soldatinnen und Soldaten der französischen Delegation, die extra binnen kürzester Zeit zur Unterstützung anreisten, bedanken.“

BBK Vizepräsident Dr. René Funk

Was ist der UCPM?

Bei der Hilfeleistung aus Frankreich handelt es sich um ein zertifiziertes und vorab definiertes Hilfeleistungsmodul des europäischen Katastrophenschutzmechanismus. So existieren für verschiedene Lagen Module mit festgelegten Fähigkeiten. Hier sind zum Beispiel die Mannschaftsstärke und das Material festgelegt.

In diesem Fall wird von diesen konkreten Fähigkeiten für Hochwasser Gebrauch gemacht, da in Niedersachsen unter anderem der Einsatz von mobilen Deichen gefordert ist.

Das Gemeinsame Melde- und Lagezentrum (kurz: GMLZ) von Bund und Ländern im BBK koordiniert die eingehenden Hilfeersuchen und ist hierbei die deutsche Kontaktstelle für die EU. Es fragt die benötigten Ressourcen bei den Bundesländern und anderen Partnern ab. Damit unterstützt das GMLZ beim Transport der Hilfsgüter und Einsatzkräfte. Beim gegenwärtigen Einsatz vermittelte das GMLZ im Hilfsangebot zwischen Frankreich und Niedersachsen.

Französische Helfende übernachten an der BABZ in Ahrweiler

Insgesamt 39 Soldatinnen und Soldaten und elf Fahrzeuge werden in Niedersachsen bei der Hochwasserlage unterstützen. Am 2. Januar 2024 sind im Hauptkonvoi 29 Personen und sieben Fahrzeuge nach Deutschland gefahren, das Vorausteam mit zehn Personen traf schon früher in Niedersachsen ein.

Auf dem Weg von Frankreich ins niedersächsische Einsatzgebiet übernachteten die französischen Helferinnen und Helfer kurzfristig an der Bundesakademie für Bevölkerungsschutz und Zivile Verteidigung (kurz: BABZ) des BBK in Ahrweiler.

Frank Meurer, stellvertretender Leiter der Bundesakademie, begrüßte die Einsatzkräfte am späten Dienstagabend an der BABZ in Ahrweiler. Die Akademie hatte die Übernachtung sehr kurzfristig und unbürokratisch möglich gemacht. Die neun französischen Einsatzfahrzeuge, die unter anderem Material für ein mobiles Deichsystem geladen hatten, waren zuvor vom Technischen Hilfswerk (kurz: THW) nach Ahrweiler begleitet worden.

Die Unterstützung durch Gastnationen im Falle von bilateraler Hilfe bei der Vorbereitung auf oder der Bewältigung von Katastrophen innerhalb des europäischen Katastrophenschutzes wird Host Nation Support genannt. Ziel ist es, dass internationale Hilfe möglichst effektiv und effizient von den hilfesuchenden Staaten aufgenommen werden kann.

Am Morgen des 3. Januars 2024 fuhr der französische Hauptkonvoi weiter zum Einsatzgebiet in Niedersachsen.

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