Feierlich beendet: 13 Jahre Projektkooperation mit Tunesien

Meldung

Am 20. November 2024 fand die Abschlusskonferenz zwischen dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (kurz: BBK) und dem Office Nationale de la Protection Civile (kurz: ONPC) statt. Gefördert durch Mittel des Auswärtigen Amts unterstützte das BBK in den vergangenen Jahren die tunesische Partnerorganisation beim Ausbau ihrer Kapazitäten durch Ausstattungshilfe sowie Ausbildungs- und Beratungsmaßnahmen.

Fünf Personen sitzen auf einer Bühne vor einem großen Bildschirm, auf dem der Schriftzug 2024-2012 zu lesen ist. Links im Bild befindet sich die tunesische Flagge. Quelle: Deutsche Botschaft Tunis
Hochrangige Teilnehmende an der Abschlusskonferenz (v.r.n.l. Dr. Tobias Plate (BMI), Elisabeth Wolbers (Deutsche Botschafterin der Bundesrepublik Deutschland in Tunesien), Abdessamed Ben Jeddou (Generaldirektor ONPC), Mouhamed Khemais (Direktor der internationalen Abteilung im tunesischen Innenministerium), Mounir Riabi, (Projektleiter ONPC)

Ergebnisse aus 13 Jahren Kooperation

Zum Ende des Jahres 2024 beendet das BBK seine vom Auswärtigen Amt geförderte Projetkooperation mit seinem tunesischen Partner, der tunesischen Zivilschutzbehörde ONPC, mit einer feierlichen Abschlusskonferenz. Innerhalb der Förderzeit konnten verschiedenste Ergebnisse erzielt werden:

  • 63 beschaffte Fahrzeuge, davon 43 Pick-Ups zur Vegetationsbrandbekämpfung und 20 Pick-Ups zur technischen Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen
  • 14 durchgeführte Stabsübungen in 14 Gouvernoraten
  • Hunderte geschulte Mitarbeitende der ONPC in unterschiedlichen Bereichen
  • Sensibilisierung im Bereich Selbstschutz/Selbsthilfe von ungefähr 64.000 Kindern

Abschlusskonferenz: Hochrangige Delegation reist nach Tunis

Neben der deutschen Botschafterin in Tunis, Elisabeth Wolbers, die in ihrer Rede über partnerschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Tunesien sprach, nahmen ebenfalls Vertreterinnen und Vertreter des Bundesministeriums des Innern und für Heimat (kurz: BMI), des Auswärtigen Amts sowie des BBK und des Technischen Hilfswerks (kurz: THW) an der Abschlusskonferenz teil.

Auch der langjährige Projektpartner, die Branddirektion Frankfurt am Main, war vertreten und berichtete über die Erfolge und erreichten Meilensteine im Bereich der Vegetationsbrandbekämpfung.

Auf tunesischer Seite waren der Generaldirektor der ONPC sowie der Direktor der internationalen Abteilung des Innenministeriums anwesend. Beide kennen und begleiten das Projekt bereits seit einigen Jahren und zeichneten die Projektergebnisse aus.

Die Abschlusskonferenz diente als Plattform das Erreichte zu präsentieren, alle Beteiligten auf tunesischer und deutscher Seite zu würdigen und sich für das gemeinsame Engagement zu bedanken. Mit der Konferenz wurde eine 13-jährige Projektzusammenarbeit beendet, die für beide Seiten sehr gewinnbringend war.

Thematische Schwerpunkte der Projektreihe

In den vergangenen Jahren unterstützte das BBK die ONPC in unterschiedlichen Bereichen. Beim Thema Vegetationsbrand lieferte das BBK in Kooperation mit der Branddirektion Frankfurtam Main 63 eigens für die tunesischen Bedarfe entwickelte Pick-Ups. Begleitet wurden die Beschaffungen durch Wartungsschulungen und Einweisungen. Außerdem wurde eine Wissenssammlung zum Thema Vegetationsbrand erstellt und ins Arabische übersetzt. Die Wissenssammlung wurde in Kooperation mit der Hochschule Rottenburg erarbeitet.

Schwerpunkt: Krisenmanagement

Im Bereich Krisenmanagement wurden 14 Stabsübungen in 14 tunesischen Gouvernoraten geplant, durchgeführt und ausgewertet. Ziel war es, die politisch-administrativen und operativen Ebenen bei der Bewältigung von unterschiedlichen Krisenlagen besser miteinander zu verschränken. Zudem wurden Führungs- und Einsatzkräfte im Bereich Risiko- und Krisenkommunikation geschult und als Trainer ausgebildet.

Schwerpunkt: Arbeit mit Kindern und Jugendlichen

Weiterhin stand der Bereich Selbstschutz und Selbsthilfe im Fokus des Projekts. So wurden unter anderem Sensibilisierungsmaterialien an die Kinder und Jugendlichen in Tunesien verteilt, die zuvor in Anhlehnung an die BBK-eigenen Materialien „Max und Flocke" überarbeitet worden sind. Außerdem wurden Brandschutzsimulatoren, sogenannte „Häuser der Gefahren“ beschafft, um Kinder auf Alltagsgefahren aufmerksam zu machen und somit das Risiko für Unfälle zu reduzieren. Auch hier wurden Trainerinnen und Trainer ausgebildet, die diese Sensibilisierungsveranstaltungen eigenständig durchführen können.

Schwerpunkt: Ausbau der Zivilschutzakademie

Bei den Maßnahmen lag ein Schwerpunkt auf dem Ausbau und der Ausstattung der Zivilschutzakademie, der Ecole Nationale de la Protection Civile (kurz: ENPC). Die Akademie fungiert als nationale Ausbildungsstätte für Einsatzkräfte und soll in Zukunft noch stärker für Fortbildungen der ONPC Mitarbeitenden und externen Beteiligten im Bevölkerungsschutz/Zivilschutz genutzt werden.

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