Warnung der Bevölkerung: Forschungsprojekt sieht viel Potential bei Katastrophenschutz-Leuchttürmen

Meldung

Das EU-geförderte ISF-Projekt Warnung der Bevölkerung gab eine Studie zum Thema Katastrophenschutz-Leuchttürme und Bevölkerungswarnung in Auftrag. Erste Ergebnisse der Studie liegen nun vor.

Auf dem Bild ist eine Plakette zu sehen, auf der links das Logo der Katastrophenschutz-Leuchttürme zu sehen ist und rechts daneben ein entsrpechender Schriftzug sowie die verschiedenen Aspekte, die abgedeckt werden. Quelle: MIK Brandenburg
Beispiel-Kennzeichnung eines Katastrophenschutzleuchtturmes aus Brandenburg

Was sind Katastrophenschutz-Leuchttürme?

Seit 2015 haben viele Kommunen und Länder Anlaufstellen für die Bevölkerung in Krisensituationen eingerichtet, die als Katastrophenschutz-Leuchttürme (kurz: KatLeuchttürme), Notfall-Informationspunkt, Anlaufstelle oder ähnlich bezeichnet werden. Diese dienen dazu, die Menschen zum Beispiel bei einem längeren Stromausfall mit Informationen und Hilfsangeboten zu versorgen, Notrufe weiterzuleiten und nachbarschaftlichen Austausch zu ermöglichen.

Die KatLeuchtürme haben sich als bundesweites Konzept zur Krisenbewältigung etabliert. Die Ausgestaltung der KatLeuchttürme und die angebotenen Leistungen können sich dabei von Kommune zu Kommune sowie lageabhängig unterscheiden.

Grundlage: Studie zum Thema Katastrophenschutz-Leuchttürme und Bevölkerungswarnung

Im Frühjahr 2024 startete die Studie zum Thema Katastrophenschutz-Leuchttürme und Bevölkerungswarnung.Bestandteil der Studie waren Interviews, die die Forschungs- und Beratungsfirma Team HF im Auftrag des ISF-Projektes durchführte. In diesen wurden die Erfahrungen unterschiedlicher Kommunen mit KatLeuchttürmen gesammelt wurden. Anhand der Auswertung der Interviews entwickelte das Forschungsteam praktische Empfhelungen zum erfolgreichen Betrieb von KatLeuchttürmen - auch mit Hinblick auf das Thema Warnung.

Was sind die wichtigsten Erkenntnisse der Studie?

Anfang Dezember 2024 wurden im Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe die wichtigsten Erkenntnisse aus der Studie vorgestellt und diskutiert:

  • Die aktuell bestehenden KatLeuchttürme unterscheiden sich in der jeweiligen Ausgestaltung sehr voneinander.
  • In den meisten Bundesländern wird das Konzept KatLeuchttürme umgesetzt. Bisher wurden jedoch kaum praktische Erfahrungen damit gemacht.
  • Das Themenfeld Warnung der Bevölkerung ist bislang noch sehr selten Bestandteil der KatLeuchttürme.

Welche grundlegenden Empfehlungen gelten für KatLeuchttürme?

Trotz der Unterschiedlichkeit der KatLeuchttürme lassen sich grundsätzliche Empfehlungen geben, wie Notfall-Anlaufstellen eingerichtet werden sollen und funktionieren können:

  • Politischen Rückhalt und finanzielle Ressourcen sicherstellen
  • KatLeuchttürme bereits in der Konzeption und Ausgestaltung an die Gegebenheiten vor Ort anpassen
  • Frühzeitige Einbindung der Bevölkerung und Partner vor Ort berücksichtigen, um Akzeptanz und Effektivität zu sichern

Wie können die KatLeuchttürme für die Warnung genutzt werden?

Grundlegend sollten die KatLeuchttürme mit den jeweiligen lokalen Warnkonzepten abgestimmt und verknüpft werden. Darüber hinaus sollten sie in den Warnbotschaften berücksichtigt werden, um ihre Bekanntheit zu steigern. So könnten beispielsweise die Warnbotschaften ausgedruckt und in KatLeuchttürmen ausgelegt werden, um als Ersatz für einen ausgefallenen Warnkanal zu dienen.

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