Staatliche Krisenvorsorge auf allen Ebenen

Pressemitteilung

Vertreter von Bund, Ländern und Kommunen sowie der Wirtschaft tagen beim Fachkongress „Zivile Verteidigung“ vom 16. bis 18. Oktober an der Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz (AKNZ) in Bad Neuenahr-Ahrweiler.

Nicht-militärische Maßnahmen im Rahmen der Gesamtverteidigung, die sogenannte „Zivile Verteidigung“, ist der Baustein staatlicher Krisenvorsorge, der im Fokus des 3. AKNZ-Fachkongresses an der Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz (AKNZ) des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in Ahrweiler steht.

Lange war die Zivile Verteidigung von den Bedingungen des Kalten Krieges und der Angst vor dem Atomkrieg geprägt, bis sie nach 1990 fast in Vergessenheit geriet. Heute drängen andere Problemstellungen in den Vordergrund:

Wie wappnen sich Behörden, um in Krisen voll funktionsfähig zu bleiben?

Wie kann die Versorgung der Bevölkerung und die Unterstützung der Streitkräfte mit Gütern und Dienstleistungen im Falle einer großen nationalen Notlage gewährleistet werden?

Neue Herausforderungen erfordern ein Umdenken

Um auf Krisen und Bedrohungen – unabhängig von ihrer Ursache – reagieren zu können, muss eine moderne, staatliche Krisenvorsorge eine Vielzahl von Aspekten berücksichtigen.

Nicht nur der transnationale Terrorismus, sondern auch die zunehmenden Auseinandersetzungen im Cyberraum zeugen von neuartigen, hybriden Bedrohungsszenarien, in denen Auseinandersetzungen nicht mehr ausschließlich mit klassisch-militärischen Mitteln oder gar gänzlich ohne sie ausgetragen werden. Hinzu kommen der Klimawandel mit Extremwetterereignissen, die Privatisierung Kritischer Infrastrukturen, der demografische Wandel und vieles mehr.

Dementsprechend haben Bund und Länder ihre Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung und zum Schutz Kritischer Infrastrukturen (KRITIS) weiter ausgebaut und den Katastrophenschutz in den Ländern mit neuer Technologie und Ressourcen ergänzt.

Ideenschmiede, Erfahrungsaustausch und Vernetzung

Unter dem Dach und auf Initiative des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe kommen nun an der AKNZ Partner aller föderalen Ebenen, unterschiedlicher Ressorts, hauptamtlich und ehrenamtlich, zivil und militärisch zusammen. Vertreterinnen und Vertreter des Bundes, der Länder, der Kommunen sowie der Wirtschaft tauschen sich über Themen wie zum Beispiel „Die Bedeutung des Rundfunks als Informationsquelle in Krisenzeiten“, die „Aktivierung der Bevölkerung“ oder „Versorgungssicherheit versus Globalisierung der Wirtschaft“ aus.

Dabei wird nicht nur die internationale Sicherheitslage aus deutscher Sicht beleuchtet, sondern auch die Europäische Sicherheitspolitik insgesamt in den Blick genommen.

Hierzu berichten unter anderem führende Vertreter aus dem State Emergency Service der Ukraine.

Neben dem Erfahrungsaustausch dient der Kongress auch zur Weiterentwicklung von Ideen und Konzepten für die weitere Umsetzung der Konzeption Zivile Verteidigung. Sie ist 2016 von der Bundesregierung vor dem Hintergrund einer sich global veränderter Sicherheitslage verabschiedet worden.

Pressesprecherin: Marianne Suntrup
stellvertretender Pressesprecher: Henning Hahn
stellvertretende Pressesprecherin: Ann-Kathrin Maß

022899 550-1180

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