Seit dem 14. Dezember 2021 können Autofahrerinnen und Autofahrer die Autobahn 61 über das Dreieck Erfttal in Richtung Venlo wieder nutzen. Im Juli wurde der Streckenabschnitt durch das Hochwasser zerstört und musste seitdem saniert werden.

Zahlreiche Bundes- und Landstraßen sowie Autobahnen waren im Zuge der starken Regenfälle beschädigt worden oder nicht mehr nutzbar gewesen. Diese Verkehrssituation erschwerte die Arbeit der Einsatzkräfte im Flutgebiet.

Für das Gebiet des Ahrtals schaffte das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) gemeinsam mit der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD), dem Landesamt für Vermessung und Geobasisinformation Rheinland-Pfalz und weiterer Partner Abhilfe.

Das Team für Datenanalyse und -visualisierung (DaVis) des BBK entwickelte zusammen mit den Partnern eine Befahrbarkeitsanwendung für die Digitale Lagekarte des Krisenstabs des Landes Rheinland-Pfalz und stellte diese den Akteurinnen und Akteuren im Bevölkerungsschutz sofort per App zur Verfügung. Anhand dieser konnten Einsatzkräfte schnell einsehen, welche Straßen noch oder bereits wieder befahrbar sind.

Kooperation von Bund und Ländern bietet Einsatzkräften schnelle Hilfe im Flutgebiet

Um den Zustand des Straßennetzes im Hochwassergebiet zu erfassen, unterstützte das DaVis-Team das Krisenmanagement der Länder durch verschiedene Geoinformationsprodukte. Als nationaler Partner des Copernicus Notfallkartierungsdienstes der Europäischen Union hatte das BBK bereits im Vorfeld eine Auswertung von Satellitenbildern des betroffenen Gebietes angefordert. Diese wurde der Technischen Einsatzleitung des Landes Rheinland-Pfalz unter der Leitung der ADD Trier direkt zur Verfügung gestellt.

Das BBK integrierte zudem Luftbilder des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt und weiterer Partner in die hauseigenen Webkartenanwendungen und teilte diese sehr schnell nach der Katastrophe mit allen Beteiligten, sodass die beschädigten Straßen in den digitalen Karten umgehend markiert wurden und direkt einsehbar waren.

Ein DaVis-Mitarbeiter reiste als Fachberater in das Hochwassergebiet, um mit Partnern vor Ort die Befahrbarkeits-App gemeinsam zu realisieren. „Wir haben uns mit bewährten und neuen Partnern abgestimmt und unsere Erfahrungen ausgetauscht.

Direkt zu Beginn der Lage haben wir daher im Sachgebiet „Lage“ des Krisenstabes ein eigenes GIS-Team eingerichtet. So ist es uns gelungen, die Digitale Lagekarte und die Befahrbarkeits-App schnellstmöglich gemeinsam umzusetzen und den Einsatzkräften zur Verfügung zu stellen“, sagt Alexandra Schüller von der ADD Trier.

DaVis-Team als Partner im Krisenmanagement

Die schnelle und gelungene Umsetzung der App war mitunter deshalb möglich, weil im DaVis-Team des BBK die Expertise und das Netzwerk aus Krisenmanagement und Geoinformation im Bevölkerungsschutz an einem Knotenpunkt zusammenkommt. „Die Anwendung zeigte allen Einsatzkräften vor Ort, welche Straßen nach dem Hochwasser befahrbar sind“, erklärt Pia Sperber, Mitarbeiterin des DaVis-Teams.

Während die Einsatzkräfte von der Anwendung unmittelbar profitieren, können sie diese während ihrer Arbeit vor Ort im Hochwassergebiet gleichzeitig aktiv verbessern und weiterentwickeln: Die App kann auch durch ungeschulte Anwenderinnen und Anwender einfach bearbeitet werden. Damit kann der Status der Straßensegmente im Ahrtal regelmäßig aktualisiert werden.

DaVis im BBK ist ein hochspezialisiertes, interdisziplinäres Team aus elf Expertinnen und Experten, das die Datenanalyse und Datenvisualisierung im Bevölkerungsschutz ausbaut, fördert und weiterentwickelt. Seit 2019 analysiert und visualisiert das Team Daten zur Entscheidungsfindung in allen Phasen des Krisen- und Risikomanagements.

Bei Fragen zu Datenanalysen und -visualisierungen im Bevölkerungsschutz wenden Sie sich gerne an das DaVis-Team unter

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