LÜKEX bringt neue Erkenntnisse für das Krisenmanagement in Deutschland
Pressemitteilung
Rückblick auf die LÜKEX 23
Ende September 2023 haben in der Länder- und Ressortübergreifenden Krisenmanagement-übung/Exercise LÜKEX 23 über 2.500 Personen von Bund, Ländern und anderen Organisationen den Ernstfall einer bundesweiten Cyberkrise und die Auswirkungen auf die Handlungsfähigkeit des Staates geübt. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (kurz: BBK) hat diese Übung koordiniert und gemeinsam mit den Partnern bis ins Detail vorbereitet.
Anhand eines fiktiven IT-Angriffs haben die beteiligten Behörden und Organisationen trainiert, wie sie in einer IT-Krise am besten zusammenarbeiten und untereinander kommunizieren, um gemeinsame Entscheidungen zu treffen.
„Die Tatsache, dass alle Länder und so viele Ministerien und Behörden an der LÜKEX teilgenommen haben, unterstreicht die Bereitschaft aller Beteiligten, im nationalen Krisenmanagement noch enger zusammen zu arbeiten. Denn die Bedrohungen sind real. Cyberangriffe kommen mittlerweile täglich vor. Der Staat muss handlungsfähig bleiben und resilient sein. Hier hat die LÜKEX 23 wichtige Erkenntnisse geliefert und uns ein bedeutendes Stück weitergebracht.“
Bundesinnenministerin Nancy Faeser
„Die Krisen der vergangenen Jahre haben uns vor Augen geführt, dass die Ebenen und ressortübergreifende Zusammenarbeit noch weiter ausgebaut werden muss – insbesondere im Ereignisfall kommt es auf ein eingespieltes Krisenmanagement an. Insofern bietet die LÜKEX eine ideale Möglichkeit, die eigenen Krisenmanagementstrukturen zu erproben und daraus Lehren für den Ernstfall zu ziehen. Das hat nicht zuletzt auch die große Teilnahme an der LÜKEX 23 eindrucksvoll belegt.“
BBK-Präsident Ralph Tiesler
Die wichtigsten Erkenntnisse und ihre Umsetzung
Das BBK koordinierte zentral die gemeinsame Auswertung der LÜKEX 23 mit allen übenden Stellen. Die Auswertung der Übung hat gezeigt, dass vieles bereits gut funktioniert, zugleich aber auch weiter Prozesse gestärkt und optimiert werden müssen. Folgende Schlussfolgerungen wurden gezogen:
- Die Behörden müssen noch vorausschauender planen und genauer festlegen, welche Prozesse und Aufgaben in einer Krise priorisiert werden.
- Die technischen Voraussetzungen zur Kommunikation von wichtigen und vertraulichen Informationen sind von großer Bedeutung und müssen bestmöglich vor Cyberangriffen geschützt werden.
- Damit alle Behörden und Ministerien ein möglichst genaues Lageverständnis haben und so bessere strategische Entscheidungen treffen können, benötigen sie ein gemeinsames übergreifendes Lagebild.
- Für länderübergreifende und bundesweite Krisen werden Strukturen benötigt, die dauerhaft zur Verfügung stehen, um das Krisenmanagement schnell und effektiv zwischen allen Beteiligten koordinieren zu können.
- Die bestehenden Netzwerke zwischen dem Krisenmanagement im Bevölkerungsschutz und den beteiligten IT-Behörden und -Dienstleistern auf Bundes- und Landesebene wurden gefestigt und werden weiter ausgebaut.
- Krisen der Gegenwart werden immer komplexer und können nur durch routiniertes und entschlossenes Handeln gemeistert werden. Dafür müssen sich alle beteiligten Organisationen ihrer Rolle innerhalb des gesamtstaatlichen Krisenmanagements bewusst sein und ihr Personal dazu befähigen, entsprechende Aufgaben effektiv zu erfüllen.
- Die Übungsserie LÜKEX hat sich bewährt. Seit Jahren werden bereichsübergreifend wichtige Kontakte geknüpft, Kompetenzen gestärkt und Fachkenntnisse ausgetauscht. Um zukünftig noch wirksamer zur Stärkung des nationalen Krisenmanagements beizutragen, muss auch die Übung selbst weiterentwickelt werden.
Die im Auswertungsbericht formulierten Handlungsempfehlungen werden in der jeweiligen Verantwortung der beteiligten Stellen umgesetzt.
Ausblick auf die LÜKEX 26
Die LÜKEX-Übungsserie wird auf Basis der langjährigen Erfahrungen ebenfalls weiterentwickelt, um zukünftig noch effektiver zur Stärkung des nationalen Krisenmanagements beizutragen.
Geplant sind zum Beispiel ein schlankeres und flexibles Übungsformat, die verstärkte Nutzung digitaler Möglichkeiten, der Fokus auf die Nachhaltigkeit der Übungsergebnisse sowie permanente Übungsziele.
Das Thema der nächsten LÜKEX ist „Dürre und Hitzewelle - Notlage durch extreme Hitzewelle nach langjähriger Trockenperiode in Deutschland und Europa“. Die Kernübung ist für das Jahr 2026 angesetzt. Zuvor sollen bereits kleinere Teilübungen durchgeführt werden.
In einer nationalen Krise ist es sehr wichtig, dass alle Bürgerinnen und Bürger informiert sind und wissen, was zu tun ist. Dies muss zwischen den vielen Akteuren abgestimmt werden, wozu die nächste LÜKEX beitragen wird.
Zum Thema
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Pressesprecherin: Marianne Suntrup
Pressesprecherin: Carolin Kielhorn
☎ 022899 550-1180