LÜKEX 26 startet mit Planbesprechung RA

Pressemitteilung

Einführung in das hochaktuelle Szenario „Dürre und Hitze“

BBK-Präsident Ralph Tiesler steht vor einem Mikrophon. Im Hintergrund ist ein Banner mit der Aufschrift LÜKEX BBK zu sehen. Quelle: BBK
BBK-Präsident Ralph Tiesler bei der Eröffnung der Planbesprechung Ra

Fast alle Bundesländer, zwölf Bundesministerien mit nachgeordneten Behörden und alle fünf anerkannten Hilfsorganisationen im Bevölkerungsschutz starten mit der Planbesprechung Ra (benannt nach dem altägyptischen Sonnengott) in die Länder- und Ressortübergreifende Krisenmanagementübung 26 (kurz: LÜKEX). Die LÜKEX 26 wird sich mit dem Szenario Dürre und Hitzewelle - Notlage durch extreme Hitzewelle nach langjähriger Trockenperiode in Deutschland und Europa beschäftigen – und ist damit aktueller und größer denn je.

Übung für das gesamtstaatliche Krisenmanagement

Mit der Planbesprechung „Ra“ beginnt am 5. November 2024 der Übungszyklus der LÜKEX 26, koordiniert vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (kurz: BBK), der in einer Großübung Ende 2026 mündet. Dann üben alle teilnehmenden Organisationen mit ihren Krisenstrukturen/Krisenstäben übergreifend und parallel, um ein gemeinsames Vorgehen abzustimmen. Bis dahin beschäftigen die Expertinnen und Experten sich mit den aktuellen Themen Hitze und Dürre und den möglichen Folgen für die Bevölkerung und deren Schutz. Es werden wichtige Netzwerke entstehen, die das gesamtstaatliche Krisenmanagement auf das Thema Hitze und Dürre besser vorbereiten.

Dürre und Hitze

Die Szenarien der LÜKEX wurden schon oft Realität. Aktueller als das Thema „Dürre und Hitze“ könnte es im Kontext des Klimawandels nicht sein. Bereits heute ist sicher, dass diese Naturgefahren häufiger werden, länger dauern und extremer werden. Einzelne Aspekte der in der Übung zugrunde gelegten Annahmen hat es bereits in der Realität gegeben. Das Szenario ist in Anlehnung an die Risikoanalyse des Bundes aus dem Jahr 2018 erstellt worden.

Bereits heute zählen Hitzewellen zu den größten gesundheitlichen Risiken mit einer deutlich höheren Anzahl an Todesfällen verglichen mit anderen Naturgefahren. Vermutlich hat jede Bürgerin und jeder Bürger mindestens eine Person in der Familie, die alt, chronisch krank oder schwanger ist oder die beispielsweise im Außenbereich arbeitet. All diese Menschen sind in Gefahr, wenn sie anhaltend sehr hohen Temperaturen ausgesetzt sind. Besonders schwerwiegende Folgen treten auf, wenn auch nachts die Temperaturen nicht absinken („Tropennächte“). Wie relevant diese Thematik ist, zeigt ein Blick auf die Statistik: In den Jahren 2013 bis 2022 wurde in jedem einzelnen Jahr eine signifikante, hitzebedingte Übersterblichkeit in Deutschland gemessen.

Hitzewellen führen zu einer vermehrten Auslastung der Notaufnahmen, einer Überlastung im Pflege- und Gesundheitssystem und zu einer reduzierten Produktivität der Arbeitnehmenden.

Auch Dürren zählen zu den unterschätzten Naturgefahren: Sie entwickeln sich langsam und betreffen oftmals eine riesige Fläche – dadurch richten sie besonders großen Schaden an. Die langfristigen Folgen sind beispielsweise ein höheres Waldbrandrisiko, Ernteeinbußen oder Transportunterbrechungen im Warentransport auf Flüssen, der Schiene und der Straße. So können Probleme bei der Verfügbarkeit von Medikamenten, Lebensmitteln oder durch den hitzebedingten Ausfall von Fachpersonal entstehen. Das alles hat unmittelbare Auswirkungen auf die Bevölkerung.

Planbesprechung Ra – Die Veranstaltung

Eine Planbesprechung ist ein diskussionsbasiertes Übungsformat, eine theoretische Abarbeitung eines vorgegebenen Szenarios auf strategischer Ebene. In der Planbesprechung Ra werden mit etwa 150 Teilnehmenden Krisenstabssitzungen mit Lagevorträgen durchgeführt. In anschließenden Workshops werden mögliche Auswirkungen auf mögliche Handlungsentscheidungen diskutiert.

Ziele der Veranstaltung sind unter anderem die Identifizierung übergreifender strategischer Fragestellungen für das Krisenmanagement und eine erste übergreifende Befassung mit dem Thema. So führt Ra in einer Reihe von Übungen im Zyklus der LÜKEX 26 zu einer Stärkung des nationalen strategischen Krisenmanagementnetzwerkes.

Erfahrungen aus 20 Jahren LÜKEX genutzt

In diesem Monat steht außerdem der 20. Geburtstag der LÜKEX bevor. In 20 Jahren wurden neun Übungen vom BBK geplant, durchgeführt und ausgewertet. Die darin gewonnen wertvollen Erfahrungen und Erkenntnisse mit unterschiedlichsten Szenarien wurden nun genutzt, um die LÜKEX weiterzuentwickeln. Die Planbesprechung Ra ist ein Ergebnis dieses angepassten Konzeptes. Auf diese folgen viele kleinere Teilübungen.

Zum Jubiläum der Übungsreihe wurden außerdem Interviews mit Menschen geführt, die bereits die erste Übung 2004 miterlebt haben und die Übungsreihe danach lange mit verschiedenen Blickwinkeln begleitet haben. Wir haben sie gefragt, wie sie damals LÜKEX erlebt haben und welche Aspekte sie bis heute besonders wichtig finden.

Interviews zum 20-jährigen Jubiläum der LÜKEX

Hintergrundinformationen zur LÜKEX

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