Förderpreis „Helfende Hand 2024“: 15 ehrenamtliche Projekte im Bevölkerungsschutz ausgezeichnet

Pressemitteilung

Die Gewinnerinnen und Gewinner sind am heutigen Dienstag bei der Verleihung im Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) von Bundesinnenministerin Nancy Faeser geehrt worden. Von 15 nominierten Projekten erhielten drei den ersten Platz. Der Publikumspreis ging an das Projekt „Aktionstag Katastrophenschutz: Alle sind dabei“ der Blaulicht-Organisationen im Landkreis Tübingen.

Rund 640 Projekte wurden in diesem Jahr eingereicht. Eine starke Beteiligung für den zum 16 Mal verliehenen Förderpreis. Aus allen Bewerbungen hatte eine Fachjury je fünf Projekte in den Kategorien Innovative Konzepte, Nachwuchsarbeit und Unterstützung des Ehrenamtes ausgewählt.

Die Gewinnerinnen und Gewinner der 15 Projekte sowie die des Publikumspreises wurden heute im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung durch Bundesinnenministerin Nancy Faeser geehrt.

Mit dem Förderpreis „Helfende Hand“ werden jährlich Konzepte und Projekte von Menschen, Gruppen oder Einrichtungen, die sich im Bevölkerungsschutz engagieren, ausgezeichnet. Der Preis würdigt ihr Engagement im und für das Ehrenamt und damit auch die besondere Verantwortung, die die Preisträgerinnen und Preisträger für unsere Gesellschaft übernehmen.

„Das Ehrenamt ist die wichtigste Stütze des Bevölkerungsschutzes in Deutschland und damit auch für unsere Sicherheit. Beim Förderpreis „Helfende Hand“ sehen wir die beeindruckende Kompetenz und den herausragenden Einsatz der Helferinnen und Helfer. Ihr Engagement verdient großen Respekt.  Anlässlich der Verleihung des Förderpreises „Helfende Hand“ spreche ich allen Helferinnen und Helfern im Namen der gesamten Bundesregierung meinen Dank aus. Sie sind unverzichtbar für das Miteinander und den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Ohne ehrenamtliche Helferinnen und Helfer gäbe es keinen funktionierenden Bevölkerungsschutz in Deutschland. Ich danke auch den Familien und Arbeitgebern, die dieses Engagement unterstützen und möglich machen.“

Bundesinnenministerin Nancy Faeser

„Heute werden 15 Projekte für ihre besondere Bedeutung für die Gesellschafft ausgezeichnet. Freiwillige Helferinnen und Helfer sind eine zentrale Stütze für die Sicherheitsarchitektur in Deutschland und sie setzen sich für uns alle ein. Die breite Basis von Ehrenamtlichen ist unverzichtbar in der alltäglichen Arbeit und in besonderen Krisensituationen. Sie ist aber auch eine Quelle für Ideen und innovative Konzepte. So bleibt unser Bevölkerungsschutz in Deutschland zukunftsfähig. Die heute ausgezeichneten Projekte stehen beispielhaft für diese Innovationsfähigkeit. Ich danke allen Beteiligten sehr herzlich für ihr herausragendes Engagement."

Präsident des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe Ralph Tiesler

Drei Projekte erhalten den ersten Platz

In der Kategorie Innovative Konzepte hat das Projekt „Henry 2.0 – Kälte und Strom aus Sonne und Wind“ den ersten Platz gewonnen. Ehrenamtliche des DRK-Kreisverbandes Berlin Steglitz-Zehlendorf haben den mobilen Kühlwagen Henry 2.0 entwickelt, um Einsatzkräfte bei Einsätzen versorgen zu können.

Ein alter Anhänger wurde mit Solarzellen und einem Windrad zu einem autarken, klimaneutralen Kühlwagen umgebaut. Auch bei Windstille und Dunkelheit kühlt Henry 2.0 mit Hilfe einer leistungsstarken Batterie und gibt Stom über eine Außensteckdose ab. Bei Lichtmangel kann der vier Meter hohe Mast der Windkraftanlage zur Beleuchtung genutzt werden.

So ist Henry nicht nur eine Kältekammer - sondern auch ein Anlaufpunkt für Einsatzkräfte und Betroffene.

In der Kategorie Nachwuchsarbeit belegte das Projekt „Blaulichtprojekt Kreis Plön“ den ersten Platz.

Das „Blaulichtprojekt“ ist ein Zusammenschluss verschiedener Hilfsorganisationen, die gemeinsam Einrichtungen wie Kitas und Schulen besuchen, um Kindern und Jugendlichen die Welt der Nothilfe näher zu bringen. Mit individuell entwickelten pädagogischen Konzepten begeistern sie junge Menschen für das Helfen.

Der Kontakt baut Hemmschwellen ab und vermittelt nachhaltig Basiswissen. Nach zweijähriger Erprobungsphasee steht fest: Das Konzept geht auf und kann als Vorbild für andere Regionen dienen.

In der Kategorie Unterstützung des Ehrenamtes wurde das Projekt „FEEL FR.E.E“ mit dem ersten Platz ausgezeichnet. Das Landratsamt Würzburg hat ein freiwilliges Schuljahr ins Leben gerufen, um Nachwuchskräfte für das Ehrenamt zu begeistern:

Mit „FEEL FR.E.E. - Freiwillig. Freiwillig. Engagiert.“ bringt das Amt lokale Hilfsorganisationen und Jugendliche ab 13 Jahren zusammen. Schülerinnen und Schüler engagieren sich jede Woche ein bis zwei Stunden in einer gemeinnützigen Organisation ihrer Wahl und sammeln wertvolle Erfahrungen.

Dafür erhalten sie eine Urkunde vom Landrat, ein Zertifikat für die Bewerbungsmappe und einen schulfreien Tag. Das Projekt ist ein voller Erfolg: Seit 2015 haben über 500 Jugendliche teilgenommen.

Zusätzliche Würdigung durch Publikumspreis

Seit Bekanntgabe der Nominierten konnte außerdem die Öffentlichkeit online für ihren persönlichen Favoriten unter den Projekten abstimmen.

Mit insgesamt 1.146 Stimmen ging der diesjährige Publikumspreis an das Projekt „Aktionstag Katastrophenschutz: Alle sind dabei“ der Blaulicht-Organisationen im Landkreis Tübingen.

Die Blaulichtorganisationen im Landkreis Tübingen werben gemeinsam an 40 Schulen für den Katastrophenschutz.

Gemeinsam entwickelten sie ein Konzept, das sie ohne große Anpassungen an allen 40 Schulen umsetzen können – zum Beispiel mit eigens geschaffenen Praxisstationen zum Sandsäckeverbauen oder zur Ersten Hilfe. Das Ziel: Jede Hilfsorganisation kann an jeder Schule dabei sein, ohne dass die Ehrenamtlichen überfordert werden.

Der Förderpreis „Helfende Hand“ des BMI ist die höchste Auszeichnung der Bundesregierung für das Ehrenamt im Bevölkerungsschutz und wurde dieses Jahr zum 16. Mal vergeben. Mit diesem Preis werden das Ehrenamt und die Nachwuchsarbeit gefördert.

Zum Thema

Eine Übersicht aller Gewinnerprojekte

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