Bedeutung Zivil-Militärischer Zusammenarbeit wächst – BBK ist zentraler Akteur

Pressemitteilung

Als Reaktion auf die aktuellen geopolitischen Herausforderungen hat das Zukunftsforum Öffentliche Sicherheit jetzt das Grünbuch „Zivil-Militärische Zusammenarbeit 4.0 im militärischen Krisenfall“ veröffentlicht. An der Erarbeitung war auch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (kurz: BBK) beteiligt.

Feuerwehr und Bundeswehr beim gemeinsamen Hilfeleistungseinsatz Quelle: (c) Sanitätsregiment 1
Feuerwehr und Bundeswehr beim gemeinsamen Hilfeleistungseinsatz

Gesamtverteidigung - eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe

Die Arbeit des BBK folgt dem Ansatz, dass Gesamtverteidigung gesamtgesellschaftlich betrachtet werden muss.

Deshalb arbeitet das BBK derzeit unter anderem in einer Bund-Länder Arbeitsgruppe unter Leitung des Bundesinnenministeriums eng mit den Bundesländern, dem Bundesministerium der Verteidigung, der Bundeswehr und dem Technischen Hilfswerk zu Fragen der Zivilen Verteidigung zusammen.

Gleichzeitig entwickeln die Fachleute gemeinsam mit der kommunalen Ebene Standards, die die lokale Gefahrenabwehrplanung um Aspekte des Zivilschutzes ergänzen und dabei auch die Zivil-Militärische Zusammenarbeit einbeziehen.

Der BBK-Präsident, Ralph Tiesler, begrüßt die Arbeit am Thema und die damit verbundene Aufmerksamkeit:

„Eine gute Zivil-Militärische Zusammenarbeit, also die gegenseitige Unterstützung von Streitkräften und der zivilen Seite, ist die Grundlage für eine wirkungsvolle Gesamtverteidigung. Das vorliegende Papier ermöglicht es, das Thema mehr als bisher in den Fokus zu rücken. Es zeigt aber auch, wie bedeutend die Arbeit des BBK im Hinblick auf die Zivile Verteidigung ist. Zivile und militärische Verteidigung müssen zusammen gedacht und bearbeitet werden. Das ist seit der Gründung des Amtes Teil unserer DNA."


„Es freut mich, dass der gesamtgesellschaftliche Ansatz auch im Grünbuch die Richtung vorgibt. Eine Armee kann ihre Verteidigungsaufgaben nur dann gut wahrnehmen, wenn sie unterstützt wird. Das erfordert ein hohes Maß an Kooperation und Verantwortung. Diese gesamtgesellschaftliche Verantwortung nehmen wir als BBK wahr. Sie ist dringend notwendig, damit wir im Zusammenspiel aller Akteure eine resiliente Gesellschaft sein können, die in allen Krisen widerstandsfähig ist“

Bereits heute erbringt das BBK zahlreiche Leistungen für eine effiziente Zivil-Militärische Zusammenarbeit

  • Das BBK implementiert die Zivile Alarmplanung. Diese stellt sicher, dass im Krisenfall sehr schnell zivile Maßnahmen umgesetzt werden, die die Streitkräfte unterstützen.
  • An seiner Bundesakademie für Bevölkerungsschutz und Zivile Verteidigung bildet das BBK Themen der Zivil-militärischen Zusammenarbeit aus und fördert damit die Kooperation zwischen militärischen und zivilen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern. Dieses Engagement wurde 2024 mit dem CIMIC Award of Excellence, einem Preis für Zivil-Militärische Zusammenarbeit ausgezeichnet.
  • Das BBK berät Bund, Länder und Unternehmen zum Schutz und der Identifikation Kritischer Infrastrukturen sowie schutzbedürftiger ziviler Objekte, die auch für die Verteidigung wichtig sind.
  • Die Aufgaben der Warnung der Bevölkerung vor den besonderen Gefahren eines Verteidigungsfalls für den Bund werden durch das BBK wahrgenommen und bundesweit koordiniert. Mit militärischen Stellen werden warndienstliche Informationen über chemische, biologische, radiologische und nukleare Gefahren geteilt.
  • Das BBK leistet einen Beitrag zur Erstellung eines zivilen Lagebilds, das dazu dient, ein Gesamtlagebild auf Bundesebene zu erreichen.

Zum Begriff Zivil-Militärische Zusammenarbeit

Der Begriff Zivil-Militärische Zusammenarbeit (kurz: ZMZ) beschreibt das Zusammenwirken von staatlichen oder nichtstaatlichen zivilen Organisationen mit den Streitkräften.

Die Zusammenarbeit findet im Bereich der Bündnis- und Landesverteidigung, in der Gefahrenabwehr, bei Hilfeleistungen im Katastrophenfall oder bei Auslandseinsätzen der Streitkräfte im Rahmen von Stabilisierungsoperationen oder humanitären Hilfseinsätzen statt.

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